Biathlon Weltcup News

Norweger dominieren Sprint in Östersund – Nawrath und Strelow erfüllen Olympia-Norm

Norwegischer Doppelerfolg im Sprint der Herren beim Biathlon Weltcup in Östersund. Wie im Einzel geht der Sieg an Johan-Olav Botn vor Martin Uldal. Quentin Fillon Maillet verhindert auf dem Bronzerang ein rein norwegisches Podest. Philipp Nawrath und Justus Strelow können trotz fehlerfreier Schießleistung nicht vorne angreifen, erfüllen aber die interne Olympia-Norm.    

Johan-Olav Botn nicht zu schlagen

Johan-Olav Botn (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Bei andauerndem Schneefall gingen von den 103 gemeldeten Athleten letztlich 98 an den Start. Zehn Treffer gepaart mit starker Leistung in der Loipe waren unerlässlich um einen Podestplatz im Herrensprint beim Biathlon-Weltcup in Östersund zu erreichen. Und selbst das allein reichte nicht aus, auch das Material musste bei der durch den Neuschnee tiefen Spur bis zum Zieleinlauf optimal halten, was offensichtlich den Norwegern perfekt gelungen ist. Johan-Olav Botn überzeugte am Schießstand, war in der Spur schnell unterwegs und gewann nach dem Einzel von Östersund auch den Sprint. Im Angang noch etwas verhaltener in der Spur, lief er in der zweiten und auch in der Schlussrunde Bestzeit und seine Gesamtlaufzeit lag nur zwei Sekunden hinter dem schnellsten Athleten. „Ich wusste, dass ich auf dem Ski sehr schnell bin. Ich habe es gleich beim Start bemerkt,“ so Johan-Olav Botn nach dem Rennen im ZDF. Er wird als Gejagter im gelben Trikot des derzeit Gesamtweltcupführenden in die abschließende Verfolgung von Östersund gehen. Und die Strecken von Östersund liegen dem 26jährigen besonders, auch schon vor seinen beiden Siegen, was er nach dem Rennen im ZDF auch bestätigte.

Martin Uldal erneut auf dem Silberrang

Martin Uldal (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Wie schon im Einzel landete Martin Uldal (24) auch im Sprint hinter seinem Teamkollegen Johan-Olav Botn auf dem Silberrang. Mit einem Rückstand von 11,1 Sekunden wird er seinen Teamkollegen Botn in der Verfolgung jagen. Uldal feierte letzte Saison seinen ersten Weltcupsieg beim Sprint im französischen Annecy Le Grand Bornand. Im Vorfeld musste man sich nach dem Rücktritt der Boe-Brüder keine Sorgen um Top-Ergebnisse machen. Neben Botn und Uldal liefen drei weitere Norweger in die Top-7. Einen Strich durch ein rein norwegisches Podest machte der Franzose Quentin Fillon-Maillet. Am Schießstand makellos kam er mit 14,3 Sekunden Rückstand auf den siegreichen Botn ins Ziel und verdrängte den Gesamtweltcupsieger des Vorjahres, Sturla Holm Laegreid, der eine Strafrunde im Gepäck hatte, auf den vierten Platz (+ 25 Sek.). Auf Rang fünf platzierte sich vor Heimpublikum der Schwede Sebastian Samuelsson. Das Podest hat er nach fünf Treffern im Liegendanschlag mit einem Schießfehler im Stehen vergeben und die Ziellinie nur 0,1 Sekunden hinter Laegreid überquert. Ebenfalls mit sauberer Weste am Schießstand präsentierte sich Vetle Sjaastad Christiansen und komplettierte nur 29,7 Sekunden hinter dem Sieger die besten Sechs, die bei der Siegerehrung ausgezeichnet wurden. 

Philipp Nawrath und Justus Strelow treffsicher  

Justus Strelow (GER) © Nordnes/NordicFocus

Philipp Nawrath platzierte sich als bester Deutscher auf dem zwölften Rang. Er hat sowohl liegend als auch stehend seine fünf Scheiben getroffen, wenn er auch im stehenden Anschlag offensichtlich um jeden Treffer kämpfen musste. „Es war nicht leicht. Ich dachte auf Bahn 29 ist es ein bißchen windgeschützt. Ich musste kämpfen, dass ich die Null halte und jeden Schuss ins Ziel bringe,“ so Nawrath im ZDF. In der Gesamtlaufzeit lag Nawrath deutlich hinter Ponsiluomas Laufzeit. „Es war heute ein sehr tiefes Geläuf und wurde hinten raus nicht besser, das ist nicht so mein Fall. Ich konnte einfach nicht schneller beschleunigen in manchen Passagen.“ Direkt hinter Nawrath platzierte sich Justus Strelow mit ebenfalls zehn Treffern. Auch er war in der Spur deutlich langsamer, bei ihm lag der Laufrückstand bereits bei 1:10 Minuten. Dennoch haben Nawrath und Strelow mit Rang 12 und 13 im heutigen Sprint und den Ergebnissen aus dem Einzel von Östersund die interne Olympianorm erfüllt.

Philipp Horn mit starker Laufleistung

Philipp Horn (GER) © Manzoni/NordicFocus

Philipp Horn kam nach einer fehlerfreien Serie im Liegen mit guter Laufleistung aussichtsreich an den Schießstand und brachte im Stehendanschlag den zweiten und den letzten Schuss nicht in das Ziel. „Ich habe versucht das Schießen konsequent durchzuziehen. Es war vielleicht etwas zu forsch im Stehen. Ich hätte mir vielleicht eine Sekunde mehr Zeit nehmen sollen,“ so Horn im ZDF. Auf der Schlussrunde hat sich Horn dann noch einmal von seiner starken Seite gezeigt und mit nur 7,6 Sekunden Rückstand die fünfte Laufzeit geboten. Am Ende reichte es trotz zwei Strafrunden für Rang 16. „Mit zwei Fehlern sich noch in den Top-20 zu bewegen, das ist gut. Ich weiß, dass ich mit einem oder sogar zwei Treffern mehr da ganz vorne anklopfen kann,“ meinte Philipp Horn nach dem Rennen. Obwohl Philipp Horn läuferisch vorne mitmischt, bewunderte er die Laufleistung der Norweger. „Man muss schon neidlos anerkennen, dass die Jungs aus Norwegen, gerade der Botn, verdammt schnell ist zur Zeit. Der hat mich am Anstieg überholt, der hat schon richtig Zug drauf gehabt.“ Horn war froh darüber, dass er mit hervorragenden Ski unterwegs war. „Ich muss sagen, großes Kompliment an unsere Techniker. Ich bin dann über die Kuppe wieder rangerutscht, habe gemerkt dass wir verdammt schnelle Ski hatten, obwohl heute auch echt schwere Bedingungen waren im Vergleich zum Einzel. Der Neuschnee war sehr, sehr stumpf. Es ist leicht aufgebrochen, es waren überall Spurrillen und es war wirklich heute extrem schwer, sauber zu langlaufen, weil es vor allem von der Balance extrem schwer wurde.“ Philipp Horn hat die DSV-interne Olympianorm bereits im Einzel erfüllt und meinte hierzu: „Ich weiß aus Erfahrung, dass diese Norm einen ziemlichen Druck aufbauen kann, der Rennen für Rennen immer größer wird, wenn man es nicht erreicht. Es ist ein unglaublich gutes Gefühl, das gleich einmal abgehakt zu haben. Ich kann jetzt ein bißchen befreiter in die Rennen gehen, kann Spaß haben, das habe ich heute versucht, auch wenn es nicht perfekt lief. Ich fühle mich gut und ich habe Spaß am Biathlon, genau so will ich weitermachen.“

Fünf Deutsche in der Verfolgung

Danilo Riethmueller (GER) © Nordnes/NordicFocus

Mit Philipp Nawarath, Justus Strelow und Philipp Horn hat sich auch Danilo Riethmüller für die Verfolgung qualifiziert. Nach einem Fehlschuss im Stehendanschlag, ausgerechnet die letzte Scheibe wurde nicht weiß, platzierte er sich mit einem Rückstand von 1:37 Minuten auf Rang 25. Von etwas weiter hinten wird Simon Kaiser in die Verfolgung starten. Kaiser ließ liegend und auch stehend eine Scheibe stehen und kam auf Platz 40 ins Ziel. Weniger erfreulich lief es für Lucas Fratzscher, der nach fünf Treffern im Liegen im Stehendanschlag zu viel Bewegung auf der Waffe hatte und schließlich vier Strafrunden kassierte. Am Ende reichte es nur zu Rang 64 und damit ist der Weltcup in Östersund für Fratzscher bereits beendet.  

Simon Eder immer noch Bester seines Teams

Simon Eder (AUT) © Nordnes/NordicFocus

Die nachrückenden Athleten im österreichischen Team schaffen es nicht einen Start ihres Routiniers Simon Eder in Frage zu stellen. Er läuft konsequent in die Punkteränge. Am Schießstand ist auf ihn Verlass, wenn er auch mit den Spitzen-Laufzeiten nicht konkurrieren kann. Dennoch platzierte er sich nach zehn Treffern auf Rang 21. Sein Teamkollege Fabian Müllauer belegte nach zwei Strafrunden Platz 54 und hat sich damit gerade noch für den Verfolgungswettkampf qualifiziert. Fredrik Mühlbacher (1:2, Platz 87) und Patrick Jakob (1:2, Platz 92) gelang dies in Östersund nicht. Aus der Schweiz haben sich Joscha Burkhalter (1:1) auf Rang 33 und Niklas Hartweg (1:1) auf Platz 38 sowie Sebastian Stalder (1:2, Platz 57) für die Verfolgung qualifiziert.

Ergebnis

Der weitere Wettkampfplan in Östersund

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