Franz-Josef Rehrl (AUT), Johannes Lamparter (AUT), Julian Schmid (GER), (l-r)
Nordische Kombination Weltcup News

Nordische Kombination: Schmid bei österreichischem Doppelsieg auf dem Podium

Johannes Lamparter und Franz-Josef Rehrl feierten in Trondheim (NOR) einen Doppelsieg in der Nordischen Kombination. Julian Schmid (GER) wurde Dritter im Gundersen-Wettkampf von der Großschanze.

Thannheimer mit Spitzenweite

Wendelin Thannheimer (GER)
Wendelin Thannheimer (GER) © Sandra Volk

Wendelin Thannheimer war es, der die größte Weite des Tages setzte. Beim einzigen Wettkampf auf der Großschanze (HS 138) sprang er 139,5 Meter, eineinhalb Meter über Hillsize. Weil die Jury im Anschluss den Anlauf um eine Luke verkürzte und die folgenden Athleten zudem leichten Rückenwind bekamen, reichten Franz-Josef Rehrl (AUT) 137,5 Meter, um die Führung nach dem Springen zu übernehmen. Auch Johannes Lamparter (AUT), mit lediglich 133 Metern deutlich kürzer, aber dafür mit deutlich besseren Haltungsnoten ausgestattet, setzte sich noch vor Thannheimer. Zeitlich lagen jedoch alle drei nahe beieinander: Rehrls Vorsprung auf Lamparter betrug zwölf Sekunden, der auf Thannheimer 17 Sekunden. Auch Ilkka Herola (FIN), mit 131,5 Metern und identischen Kompensationspunkten wie Lamparter, lag mit 21 Sekunden Rückstand auf Rehrl noch aussichtsreich im Rennen.

Yachi überraschend stark

Ryota Yamamoto (JPN), Vinzenz Geiger (GER), (l-r)
Ryota Yamamoto (JPN), Vinzenz Geiger (GER), (l-r) © Sandra Volk

Zuvor war es der Japaner Sora Yachi gewesen, der noch mit einer Luke mehr Anlauf als die Spitzengruppe und Startnummer 27 überraschend starke 135,5 Meter sprang, und damit für lange Zeit in der Spitzenposition verharrte. Erst Paul Walcher (AUT) gelang es, ihn von der Spitze zu verdrängen. Walcher hatte als Fünfter nach dem Springen jedoch bereits 54 Sekunden Rückstand auf den Führenden. Hinter Yachi platzierten sich Florian Kolb (AUT), Marco Heinis (FRA) und Schmid, noch vor dem ersten Rettenegger-Bruder. Dieses Mal war es Stefan, der die Nase vorn hatte. Sein älterer Bruder und Vortagessieger Thomas, der in der Best-Jumper-Wertung führt, kam dagegen nur auf Zwischenrang zwölf (+ 1:14 min), noch hinter dem Franzosen Laurent Mühlethaler. Simon Mach (GER) als 13. und Vinzenz Geiger (GER) als 18. sprangen ebenfalls noch in die Top 20. Geiger hatte jedoch bereits 1:39 Minuten Rückstand auf die Spitze.

Aufholdjagd von Schmid

Stefan Rettenegger (AUT), Julian Schmid (GER), (l-r)
Stefan Rettenegger (AUT), Julian Schmid (GER), (l-r) © Sandra Volk

Im Rennen über zehn Kilometer bildeten sich schnell drei Zweierteams an der Spitze. Lamparter und Rehrl setzten sich leicht ab und arbeiteten erfolgreich zusammen, um sich die Verfolger vom Leib zu halten. Obwohl Herola und Thannheimer, zwei ebenfalls starke Läufer, alles daransetzten, gelang es ihnen nicht, den Abstand auf die Führenden zu verringern. Hinter ihnen hatten sich Schmid und Stefan Lamparter zusammengetan und machten ebenfalls Tempo. Im Unterschied zum Duo Herola/Thannheimer gelang es ihnen jedoch, ihren ursprünglich über eine Minute großen Rückstand zu reduzieren. Zu Halbzeit des Rennens hatten sie rund 20 Sekunden gutgemacht, lagen jedoch immer noch etwa 44 Sekunden hinter der Spitze. In Runde drei machten sie weitere 15 Sekunden gut. Herola und Thannheimer waren nun nur noch gut zehn Sekunden entfernt. In der Schlussrunde verschärfte Schmid noch einmal das Tempo und schloss zu Herola und Thannheimer auf, Rettenegger konnte da nicht mehr mitgehen. An der Spitze attackierte Lamparter unterdessen und setzte sich von Rehrl ab. Schmid dagegen ging gemeinsam mit Herola und Thannheimer auf die Zielgeraden und sprintete die Kontrahenten nieder. Thannheimer seinerseits gelang es, Herola hinter sich zu lassen, der sich mit Rang fünf begnügen musste.

Vier Oberstdorfer unter den besten Acht

Vinzenz Geiger (GER), Jens Luraas Oftebro (NOR), Johannes Rydzek (GER), Eero Hirvonen (FIN), (l-r)
Vinzenz Geiger (GER), Jens Luraas Oftebro (NOR), Johannes Rydzek (GER), Eero Hirvonen (FIN), (l-r) © Sandra Volk

Stefan Rettenegger beendete das Rennen als Sechster. Hinter ihm liefen Johannes Rydzek und Vinzenz Geiger ins Ziel. Damit landeten alle vier Oberstdorfer innerhalb der besten Acht. Rydzek hatte dabei sage und schreibe 21 Plätze gutgemacht, Geiger immerhin deren elf. Ebenfalls schnell unterwegs war der Finne Eero Hirvonen, der von Rang 31 auf neun nach vorne gelaufen war. Noch schneller war allerdings Jens Luraas Oftebro. Der Norweger verzeichnete die schnellste Laufzeit des Rennens mit 22:05,8 Minuten und wurde, von Platz 36 kommend, Zehnter. Die weiteren Positionen im Überblick: 13. Thomas Rettenegger (AUT), 14. David Mach (GER), 16. Simon Mach (GER), 19. Paul Walcher (AUT), 21. Florian Kolb (AUT), 23. Martin Fritz (AUT), 24. Richard Stenzel (GER), 25. Terence Weber (GER), 38. Mario Seidl (AUT), 46. Pascal Müller (SUI).

Lamparter bleibt in Gelb

Johannes Lamparter (AUT), Franz-Josef Rehrl (AUT), (l-r)
Johannes Lamparter (AUT), Franz-Josef Rehrl (AUT), (l-r) © Sandra Volk

Für Lamparter bedeutete das Ergebnis den dritten Sieg im vierten Weltcup der Saison. Auch Rehrl stand bereits zum zweiten Mal auf dem Podium, Schmid bereits zum dritten Mal. In der Gesamtwertung führt Lamparter mit 355 Punkten vor Schmid (-43) und Rehrl (-75), Herola ist Vierter (-85). Im Nationencup baut Österreich seine Führung auf 1480 Punkte aus, Deutschland liegt 321 Punkte zurück auf Rang zwei. Auch in der Best Jumper-Wertung liegen die Österreicher gleich zu dritt an der Spitze. Es führt Thomas Rettenegger vor Lamparter und Rehrl, Thannheimer liegt auf Rang vier. Bester Läufer ist dagegen jetzt Johannes Rydzek, gefolgt von Jens Oftebro und Aleksander Skoglund (NOR). Während der Weltcup der Nordischen Kombination am kommenden Wochenende Pause macht, beginnt die Saison im COC der Männer im finnischen Ruka. Der Weltcup macht als nächstes Station in Ramsau am Dachstein (AUT), wo von 18. bis 20.12. ein Massenstart und ein Gundersen jeweils für Damen und Herren ausgetragen wird.

Stimmen zum Wettkampf

Johannes Lamparter (AUT)

Johannes Lamparter (AUT)
Johannes Lamparter (AUT) © Sandra Volk

„Was für ein Start in die Saison, es geht fast nicht besser. Nach dem kleinen Dämpfer gestern fühlt es sich großartig an, heute wieder zu gewinnen. Wenn ich ehrlich bin, liegt mir die Großschanze besser als die Normalschanze gestern, da hat das Setup einfach besser gepasst. Ich habe an den richtigen Schrauben gedreht und heute wieder mein volles Potential zeigen können. Die Leistung vom gesamten Team ist einfach nur schön. Wir trainieren gemeinsam, wir leiden gemeinsam und wir freuen uns gemeinsam. Jeder gibt alles und so können wir mit breiter Brust nun Richtung Ramsau starten.“

Franz-Josef Rehrl (AUT)

Franz-Josef Rehrl (AUT)
Franz-Josef Rehrl (AUT) © Sandra Volk

„Trondheim war genial für mich, ich habe endlich das gezeigt, was ich auf der Schanze kann. Cool, dass es auch für den Sprungsieg gereicht hat. Das Rennen war ebenso super, ich konnte streckenweise auch gut Tempo machen. Am letzten Stieg war Johannes deutlich schneller als ich, aber im Großen und Ganzen bin ich sehr sehr zufrieden.“

Julian Schmid (GER)

Stefan Rettenegger (AUT), Julian Schmid (GER)
Stefan Rettenegger (AUT), Julian Schmid (GER) © Sandra Volk

„Ich bin sehr zufrieden mit meinem dritten Platz. Ich habe von der ersten Runde an versucht, so schnell wie möglich zu fahren, und das hat super geklappt. Auch Rettenegger hat mir geholfen, und in der dritten und vierten Runde konnte ich Herola und Thannheimer einholen. Am Ende war ich der Schnellste, vielleicht hatte ich auch ein bisschen Glück, aber es war ein guter Abschluss für mich.“

Zwischenstand Sprung Herren
Endergebnis Herren
Weltcupstand Herren

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