Reaktionen nach dem Skiathlon: „Habe die Warnsignale meines Körpers ignoriert“

Valentin Maettig (GER) © Thibaut/NordicFocus

Valentin Mättig hat im Skiathlon eine ganz starke Leistung geboten, bis er mit Krämpfen aufgeben musste. Lisi Schicho freute sich über Platz acht und der Sportliche Leiter Andreas Schlütter beschreibt die Besonderheiten von Strecke und Schnee…
Justyna Kowalczyk (POL)
Es ist so unglaublich, dass ich den Vorsprung halten konnte. Ich habe unterwegs immer wieder gesagt bekommen, dass ich eine Minute Vorsprung habe. Ich freue mich unglaublich über den Sieg. Meine Ski waren perfekt, vor allem in der klassischen Technik. Ich hatte zuerst nicht den Eindruck, dass das eine harte Strecke ist, aber dann habe ich doch gemerkt, dass es am Ende sehr schlaucht. Es ist lange her dass ich auf einem Weltcuppodium stand. Ich hatte sehr gute Ski, sowohl im Klassischen als auch im Skaten. Ich war ganz überrascht, wie gut es lief beim Skaten.

Liz Stephen (USA)
Ich war besorgt, dass ich ein zu hohes Tempo angeschlagen hatte im klassischen Teilstück. Ich wollte mit der Spitzengruppe mitgehen im Klassischen und nicht zurückfallen. Im Skaten habe ich mich besser gefühlt und konnte schließlich den anderen davonlaufen. Es ist unglaublich, Zweite zu werden.

Masako Ishida (JPN)
Mein Ziel vor dem Rennen war es, so gut wie möglich durch das Klassische zu kommen. Im freien Stil wollte ich eine gute Technik durchziehen. Aber die letzte Runde war sehr schwer. Die Strecken sind schwierig hier. Ich freue mich über meinen dritten Platz.
Petr Sedov (RUS)
Ich habe mich heute sehr stark gefühlt. Ich möchte meinem Trainer, den Technikern und meiner familie danken. Ich freue mich, dass mein erstes Weltcuppodium ein Sieg ist.

Daniel Stock (NOR)
Es war ein schwerer Tag heute. Petr Sedov war sehr stark. Ich konnte ihm nicht folgen. Aber ich freue mich sehr über meinen zweiten Platz. Das klassische Teilstück war sehr hart. In den Anstiegen beim Skaten habe ich mich besser gefühlt. Aber im Flachen war Sedov schneller.

Mathias Rundgreen (NOR)
Ich habe mich beim Klassischlaufen stark gefühlt und viel vorne gearbeitet. Nach dem Skiwechsel wollte ich das Tempo hochtreiben. Die anderen waren schneller als ich. Ich habe es geschafft, einige Kräfte für den Zielsprint zu sparen, der sehr hart war. Ich freue mich sehr über den dritten Platz.
Elisabeth Schicho (GER)
Es war ein echter Traumtag für mich. Mein bestes Weltcupergebnis. Ich habe schon im Klassischen gemerkt, dass ich gut mitkomme und habe dann einfach mein Hirn ausgeschaltet und bin einfach mitgelaufen. Es ist schon eine harte Strecke, relativ viele Berge und lange Anstiege drin. Aber es sind weniger schwere Abfahrten drin, man kann sich zwischendrin gut erholen und das mach ich ganz gern, wenn es bergauf und dann auch wieder bergab geht. Mit der WM-Norm weiß ich auch noch nicht mehr, das müssen die Trainer entscheiden.
Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter (GER)
Wir haben uns ganz gut in Szene gesetzt. Gestern mit Top10 Ergebnissen im Sprint, heute mit Top8 von der Elisabeth Schicho bei den Frauen. Thommy ist leider an den Top10 knapp gescheitert mit Platz elf. Aber im Großen und Ganzen hatten wir die Top10 ausgegeben als Ziel und daran haben wir uns gehalten. Damit kann man zufrieden sein.Ich denke, die Strecken sind olympiawürdig. Sie sind nicht zu schwer, aber sehr selektiv, das hat man gesehen. Man muss die ganze Zeit arbeiten. Sie sind sehr schön angelegt auf dem Golfplatz und man hat sehr viel gebaut und ich finde sie sehr rund zum Laufen. Der Zielberg ist nochmal sehr selektiv, das hat man gestern gesehen in den Sprintrennen. Im Großen und Ganzen hat der Kursbauer eine sehr gute Arbeit gemacht. Der andere Schnee war der Grund, warum wir unbedingt hierher wollten. Großes Kompliment am meine Techniker, die haben bis jetzt hier eine sehr gute Arbeit gemacht, waren den ganzen Tag hier zum Testen. Wir haben auch die verschiedenen Startzeiten durchprobiert. Das war wichtig, der Schnee ist hier ein bisschen anders und man hat gesehen gerade gestern mit der starken Sonneneinstrahlung hat sich der Schnee sehr stark verändert. Das wird auch bei den Olympischen Spielen entscheidend sein nächstes Jahr. Man hat auch gesehen an den Vortagen, dass sehr viel Wind war und die Klassikstrecke sehr stark verweht war. Stellenweise mit sehr hohen Schneewehen und auch das wird auf uns zukommen. Darauf müssen wir uns einstellen, deswegen war es wichtig, hier die Wettkämpfe für die Tests zu nutzen.
Valentin Mättig  (GER)Nach dem gestrigen Sprint und dem heutigen Duathlon bleibt nur ein Fazit: Der Körper kann einfach nicht mehr so wie der Kopf gern möchte. Viele Wettkämpfe liegen hinter mir die letzten Wochen und mein Körper hat mir Warnsignale gesendet, die ich einfach ignoriert habe. Zu guter Letzt bleibt nur eines übrig. Ein Sprint, der sich besser angefühlt hat, als es das Ergebnis zeigt, und ein Duathlon, den ich aufgrund von Krämpfen aufgeben musste.Das Letztere schmerzt das Sportlerherz jedoch am meisten, denn eigentlich will ich das, was ich anfange, auch zu Ende bringen. Aber nachdem ich meine Arme letztlich gar nicht mehr bewegen konnte und mich nur noch mit meinen Beinen fortbewegen, musste ich einsehen, dass es so einfach nicht mehr geht. Zu allem Übel habe ich durch eine Unaufmerksamkeit meinen Teamkollegen Andy Kühne zum Sturz gebracht, was mir sehr leid tut! Das Rennen ansich verlief bis dahin jedoch relativ gut. Ein für mich super klassisch Lauf und im Skatingpart in der Gruppe um Platz 4 mit gutem Gefühl. Leider wurde dieses durch die eintretenden Krämpfe relativiert.Jetzt werde ich erstmal eine Pause einlegen und meinen Körper regenerieren, um wieder einen guten Trainingblock einzulegen und am Ende der Saison gestärkt zurück zu kommen.