Aktuelle Statements

Jochen Behle © DSV

Vor dem ersten Weltcup der Saison 2009/2010 in Beitostoelen äußerten sich Bundestrainer Jochen Behle, Sportdirektor Thomas Pfüller, Tobi Angerer, Evi Sachenbacher-Stehle und Axel Teichmann zum derzeitigen Stand der Dinge.

Bundestrainer Jochen Behle:
„Die vergangenen Vorbereitungswochen sind im Wesentlichen nach Plan verlaufen. Wie in jedem Jahr waren wir im Oktober wieder für einige Tage am Dachstein, ehe es nach der DSV-Einkleidung ins finnische Muonio ging. Beim Lehrgang in Muonio hatten wir sehr gute Bedingungen und konnten noch einmal – sowohl bei den Umfängen als auch bei den Intensitäten – unsere Zielvorgaben einhalten.

Bis auf den verletzungsbedingten Ausfall von Franz sind wir alles in allem auch gesundheitlich gut durch die Vorbereitungszeit gekommen. Zuletzt hatten wir noch ein paar kleinere Probleme bei Tom Reichelt, der wegen eines grippalen Infekts erst gar nicht mit nach Muonio geflogen ist und stattdessen einige Tage später mit dem B-Kader nach Sjusjoen ins Trainingslager ging.

Auch Claudia Nystad war in den letzten Tagen in Finnland leicht angeschlagen. Sie hat deshalb auf eine Wettkampfbelastung verzichtet und wird die Rennen in Beitostölen daher mehr oder weniger aus dem Kaltstart heraus bestreiten. Alle anderen absolvierten in Muonio zwei interne Testwettkämpfe. Zum einen, um langsam in den notwendigen Rhythmus zu kommen. Zum anderen, um noch einmal den jeweiligen Leistungsstand zu überprüfen. Vor allem Tobias Angerer hat sich dabei in wirklich guter Verfassung gezeigt. Er gewann sowohl im Skating als auch in der klassischen Technik. Bei den Damen gewann Steffi Böhler das Skatingrennen überlegen vor Evi Sachenbacher-Stehle und Denise Hermann. Im Klassik-Test siegte dafür Evi vor Steffi und Katrin.

Mit Evi, die ihre Fuß-OP gut überstanden hat, bin ich – wie übrigens mit allen anderen Damen –durchaus zufrieden. Die Truppe hat wirklich gut mitgezogen, auch die beiden jungen Sportlerinnen, Denise Herrmann und Monique Siegel, haben ordentliche Leistungen im Training gezeigt.

Bei den Herren hat Renè leider nach wie vor mit Gelenkproblemen zu kämpfen, die ein Crosslauftraining unmöglich machen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das mit anderen Trainingsmaßnahmen kompensieren können und Renè in seinem letzten Jahr noch einmal gute Ergebnisse bringen wird.

Jetzt hoffen wir natürlich, dass wir die guten Trainingsleistungen bereits in den ersten Wettbewerben umsetzen können. Wir hatten während der gesamten Vorbereitungszeit ja gar keinen direkten Vergleich mit anderen Nationen, von daher wir es sicherlich spannend werden, wie sich das internationale Feld sortieren wird. Mit Tour de Ski, Weltcup und Olympischen Spielen tanzen wir in diesem Jahr wieder auf vielen Hochzeiten, das heißt, dass wir mit unserem kleinen Kader auch diesmal mit unseren Kräften haushalten müssen.


DSV-Generalsekretär und Sportdirektor Thomas Pfüller:
„Im Langlauf-Lager müssen wir mit Blick auf Olympia erneut die große Frage beantworten, welche Athleten in welcher Disziplin die größten Erfolgsaussichten haben. Bei den Herren verfügen wir nach wie vor über eine Hand voll Weltklasse-Sportler im Distanzbereich. Allerdings sind wir im Sprint derzeit nur mit einem Mann in der internationalen Spitze vertreten. Die Ergebnisse von Liberec haben uns aber einmal mehr gezeigt, dass es trotz der immer größer werdenden Konkurrenz durchaus möglich ist, mit diesem kleinen Team unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen.

Noch etwas dünner ist die Personaldecke bei den Langlauf-Damen. Nachdem wir im vergangenen Jahr leider einen Rückgang in der Leistungsentwicklung verzeichnen mussten, sind wir zuversichtlich, dass wir mit dem Wechsel im Trainerstab die richtige Entscheidung getroffen haben, um bei Olympia wieder mit einer schlagkräftigen Mannschaft an den Start gehen zu können. Das Potenzial ist zweifellos da, das haben die Eindrücke aus dem Training gezeigt.“

Tobias Angerer:
„Die Vorbereitung lief für mich in diesem Jahr wunderbar. Nur während der Testwoche im Herbst habe ich gesundheitlich ein bisschen gewackelt und habe deshalb vorsichtshalber ein wenig pausiert. Speziell das Trainingslager in Muonio war perfekt. Ich habe in diesem Jahr noch einmal bewusst versucht, neue Reize zu setzen. Sowohl was den Umfang als auch was die Intensitäten betrifft. Das ist als älterer Athlet ganz einfach notwendig, wenn man sich verbessern will. Gleichzeitig habe ich aber auch großen Wert auf eine gute und ausreichende Regeneration gelegt. Kurz und gut: Ich bin rund um zufrieden und freu mich, dass es endlich los geht. Und wie jedes Jahr steigt vor den ersten Rennen natürlich die Anspannung, weil noch keiner so recht weiß, wo er steht. Jetzt hoffe ich, dass es mir in den ersten Wettkämpfen gelingt, das umzusetzen, was ich mir im Training erarbeitet habe. Dann kann eigentlich nicht so viel schief gehen.“

Evi Sachenbacher-Stehle:
„Meinen Fuß merke ich zwar noch ab und zu. Aber grundsätzlich bin ich ganz zufrieden. Ich kann mittlerweile sogar wieder Crosslaufen, muss aber dann immer wieder einen Tag Pause einlegen. Beim Langlaufen bin ich inzwischen fast komplett schmerzfrei. Es war also definitiv die richtige Entscheidung, mich operieren zu lassen. Muonio war für mich auch sehr gut. Wir hatten Top-Bedingungen und ich konnte all das trainieren, was ich mir vorgenommen hatte. Insgesamt kann man sagen, dass die ganze Mannschaft gut drauf ist. Wir haben wirklich eine gute Stimmung in der Truppe und das Training hat bis jetzt auch richtig Spaß gemacht. Zur Zeit bin ich zwar noch ein bisschen müde vom harten Training, aber das ist wahrscheinlich völlig normal. Mal schauen, wie es in Beitostölen dann läuft.“

Axel Teichmann:
„Bei mir ist soweit alles in Ordnung. Ich bin gut durch den Sommer gekommen – wenn man von meinen Achillessehnenproblemen einmal absieht. Aber solange ich nicht Cross laufe, ist alles gut. Die ersten Wettkämpfe sind für mich nicht nur ein Warmlaufen für die Saison. Ich hoffe schon, dass ich gleich in den ersten zwei Weltcupwochen das Ticket für Olympia lösen kann. Das wäre wichtig.“

Quelle: DSV