Biathlon WM Antholz: Silber für deutsche Damen-Staffel

Denise Herrmann (GER), Franziska Preuss (GER), Vanessa Hinz (GER), Karolin Horchler (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Die deutsche Biathlon Damen Staffel läuft zu Silber hinter den Titelverteidigerinnen aus Norwegen. Franziska Preuß gelingt mit Schnellfeuereinlagen der entscheidende Sprung nach vorne und Denise Herrmann sichert mit hervorragender Laufleistung die Silbermedaille ab. Bronze gewinnt das Team aus der Ukraine. 

Norwegerinnen rollen das Feld von hinten auf

Synnoeve Solemdal (NOR), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), Tiril Eckhoff (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

In einem spannenden Staffelwettkampf der Damen bei absolut perfekten Bedingungen haben am Ende die großen Favoritinnen aus Norwegen nach einer Strafrunde und neun Nachladern vor Deutschland mit Karolin Horchler, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Denise Herrmann ihren Weltmeistertitel verteidigt. Zu Bronze liefen die Damen aus der Ukraine mit Anastasiya Merkushina, Yuliia Dzhima, Vita Semerenko und Olena Pidrushna. Für einige der favorisierten Teams verlief der Einstieg ins Staffelrennen der Damen über 4 x 6 km nicht erwartungsgemäß. Nur für Italien schien die Taktik aufzugehen. Die beiden stärksten Läuferinnen Visa Vittozzi und Dorothea Wierer zu Beginn hatten für ihr Team einen Vorsprung von einer Minute herausgelaufen, den Federica Sanfilippo als dritte Läuferin mit insgesamt drei Strafrunden schwinden ließ und die Schlussläuferin Michela Carrara war am Ende nicht mehr in der Lage läuferisch den  starken Schlussläuferinnen der führenden Staffeln Paroli zu bieten. Am Ende reichte es für die Italienerinnen nur zu Rang zehn. Umgekehrt lief es für das siegreiche Damenteam aus Norwegen. Die Startläuferin Synnoeve Solemdal übergab an Position neun auf Ingrid Landmark Tandrevold, die ihrerseits vier Positionen gut machte und an fünfter Position Tiril Eckhoff ins Rennen schickte. Obwohl Eckhoff in alte Schießmuster verfiel und eine Strafrunde kassierte, nahm sie klar Kurs in Richtung Podest, insbesondere weil die an der Spitze liegenden Italienerinnen zurückfielen. Als Marte Olsbu Roeiseland das Rennen aufnahm, hatten überraschend die Polinnen das Feld angeführt, nach einer sauberen Null im Liegendanschlag hatte die Norwegerin den Rückstand auf die Polin bereits auf 7,5 Sek. minimiert und auf dem Weg zum entscheidenden Schießen setzte sich Marte Olsbu Roeiseland in Führung, servierte auch im Stehen fünf Treffer und lief der sicheren Goldmedaille entgegen. Die Norwegerinnen haben alle vier Staffelbewerbe der laufenden Saison und den Weltmeistertitel im letzten Jahr in Östersund gewonnen. Abgeschlagen auf Rang 14 landete das ebenfalls favorisierte Team aus Frankreich und bitter für die Schwedinnen mit ihrer Schlussläuferin Hanna Oeberg, die in aussichtsreicher Position beim entscheidenden Schießen eine Strafrunde kassierte und am Ende auf dem fünften Rang die Ziellinie überquerte.

 

Silber für Deutsches Team

Franziska Preuss (GER), Denise Herrmann (GER), Vanessa Hinz (GER), Karolin Horchler (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Karolin Horchler brachte das deutsche Team nicht in die erhoffte Position. Mit drei Nachladern im stehenden Anschlag die Strafrunde zwar vermieden verlor Horchler auf der Schlussrunde wertvolle Sekunden und übergab an 19. Position mit über einer Minute Rückstand auf Vanessa Hinz, die am Schießstand sauber arbeitete und dadurch einige Plätze gut gemacht hat. Franziska Preuß übernahm als Zehnte mit 1:38 Min. Rückstand und holte auch in der Spur auf, da die Läuferinnen in ihrem Leg vorne nicht mehr so viel Dampf machten. Nach einem Nachlader im Liegendschießen rückte sie bereits auf die achte Position, machte in einem richtig guten Rennen auf der Runde weiter Zeit gut. Franziska Preuss schoss schneller als die gewohnten Schnellfeuereinlagen von Dorothea Wierer, traf alles und rückte dadurch auf die zweite Position vor. Nach dem Rennen sagte sie: „Ich bin heute schon volles Risiko gegangen bei der Schießzeit. Ich hab im Vorfeld schon mitbekommen, dass ein Wunder passieren muss, wenn wir vorne mitspielen wollen. Zum Glück ist es aufgegangen.“ Das Rennen um die Medaillen sollte sich mit den Stärken oder Schwächen der Schlussläuferinnen entscheiden. Denise Herrmann nahm mit 43 Sek. Rückstand das Rennen auf und lag nach dem liegenden Anschlag mit zwei Nachladern nur 26,9 Sek. von der Spitze entfernt an sechster Position. Nach zwei Nachladern im Stehendanschlag hatte Denise Herrmann bei der Schießstandausfahrt 3,9 Sek. Rückstand auf den Bronzerang, hinter Norwegen, Ukraine und Polen. An die Polin war Herrmann schnell heran- und vorbeigelaufen und dann legte sie sich Olena Pidrushna zurecht, an der sie mit ihrem Antritt und fünf schnellen Schritten ebenfalls im richtigen Moment vorbeizog . Nach insgesamt neun Nachladern brachte sie die deutsche Staffel auf dem Silberrang ins Ziel. 

Das zuletzt sehr starke Damenstaffel aus der Schweiz landete am Ende auf dem sechsten Rang und das Team aus Österreich belegte Rang zwölf.

Die Presekonferenz

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