Nordische Kombination: Nationale Meisterschaften und Neuigkeiten aus Österreich

Jens Luraas Oftebro (NOR) krönte sich zum norwegischen Meister (Archivbild).
Jens Luraas Oftebro (NOR) krönte sich zum norwegischen Meister (Archivbild). © Sandra Volk

Für einige Nationen der Nordischen Kombination ist die Saison noch nicht vorbei. Norwegen und Frankreich trugen kürzlich ihre nationalen Meisterschaften aus. Dazu gibt es ein Verletzungs-Update von Mario Seidl sowie einige Personalien in Österreich.

Hagen und Oftebro norwegische Meister

 

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In Abwesenheit von Topstar Jarl Magnus Riiber sicherte sich Jens Luraas Oftebro gleich beide norwegischen Meistertitel, sowohl im Massenstart als auch im Gundersen. Auf der Normalschanze in Lillehammer setzte sich Oftebro im Massenstart gegen Andreas und Aleksander Skoglund durch. Im Gundersen gewann Oftebro vor Kasper Moen Flatla und Simen Tiller. Bei den Damen sicherte sich die überragende Kombiniererin des Winters, Ida Marie Hagen, beide Titel. Sie siegte im Massenstart vor ihrer Schwester Mille Marie Hagen und Nora Helene Evans. Im Gundersen gewann sie vor Marte Leinan Lund und Mille Marie Hagen.

Brocard und Baud französische Meister

Lena Brocard (FRA) und Matteo Baud (FRA) sind die alten und neuen französischen Meister.
Lena Brocard (FRA) und Matteo Baud (FRA) sind die alten und neuen französischen Meister.

Auch die Franzosen absolvierten ihre nationalen Meisterschaften. Das Springen fand auf der Normalschanze in Courchevel statt, der Lauf am Folgetag in Méribel. Bei den Damen setzte sich wenig überraschend Léna Brocard durch. Die erfahrenste französische Athletin hatte im Ziel fast zwei Minuten Vorsprung vor Marion Droz Vincent und Romane Baud, die zuletzt in Trondheim ihr Weltcup-Debüt gegeben hatte. Für Brocard war es der vierte nationale Titel in Folge. Bei den Herren gewann Matteo Baud ebenfalls zum dritten Mal in Folge. Zweiter wurde Antoine Gérard, Dritter Gael Blondeau vor Marco Heinis. Laurent Mühlethaler hatte, wie berichtet, seine Saison bereits vor Wochen beendet und war nicht am Start.

Seidl strebt nächstes Comeback an

Mario Seidl (AUT) will sich ein weiteres Mal zurückkämpfen.
Mario Seidl (AUT) will sich ein weiteres Mal zurückkämpfen. © Sandra Volk

Mario Seidl ist Kummer mittlerweile gewohnt. Nach einem Teilanriss (Februar 2019) und einem kompletten Kreuzbandriss (September 2019) sowie einer Autoimmunerkrankung (2023) musste der Salzburger kürzlich den nächsten Rückschlag hinnehmen. In Lahti (FIN) zertrümmerte er sich bei der Landung nach einem weiten Sprung die rechte Kniescheibe. Auch der Knorpel wurde verletzt, und dieser ist es auch, der für Ungewissheit sorgt. Denn hier muss abgewartet werden, wie sich das entwickelt. Die Bänder blieben diesmal jedoch glücklicherweise heil, so dass Seidl bereits am nächsten Comeback feilt. Er hofft, in sechs bis acht Monaten wieder auf die Schanze zurückkehren zu können.

Cheftrainer vor Rücktritt

Christoph Bieler (AUT) und eine Pappfigur von Christoph Eugen in Trondheim (NOR)
Christoph Bieler (AUT) und eine Pappfigur von Christoph Eugen in Trondheim (NOR) © Sandra Volk

Schluss ist dagegen für Österreichs langjährigen Cheftrainer Christoph Eugen. Bei der Saison-Abschlussfeier des ÖSV kündigte Eugen seinen Rücktritt an. Hintergrund ist ein persönlicher Schicksalsschlag. Eugen hatte im vergangenen Herbst bei einer gemeinsamen Bergtour mit der Familie durch einen tragischen Unfall seine Frau verloren. Seither ist er Hausmann und kümmert sich um den gemeinsamen Sohn. Aus diesem Grund konnte er bereits in der vergangenen Saison nur noch ausnahmsweise bei den Weltcups persönlich anwesend sein. Nach zwölf Jahren wird somit ein neuer Cheftrainer das Ruder beim ÖSV übernehmen. Noch wurde kein Nachfolger benannt. Christoph Bieler, Sprungtrainer und erfolgreicher Vertreter Eugens im vergangenen Winter, dürfte gute Aussichten auf den Posten haben.

Stecher Sportdirektor, Liegl Sportlicher Leiter

Mario Stecher (AUT) wird neuer Sportdirektor des ÖSV.
Mario Stecher (AUT) wird neuer Sportdirektor des ÖSV. © Volk/NordicFocus

Zwei weitere Personalfragen beim ÖSV wurden in den vergangenen Wochen bereits geklärt. Nachdem Mario Stecher zum künftigen Sportdirektor des ÖSV (ab Mai 2024) ernannt wurde, übernimmt Florian Liegl dessen Aufgaben im Nordischen Bereich. Der ehemalige Skispringer arbeitet bereits seit 2007 als Trainer im österreichischen Skiverband. Der Schwerpunkt soll in den kommenden Jahren weiterhin auf der Nachwuchsarbeit liegen. Außerdem gab Stecher als klares Ziel aus, dass man in allen Disziplinen dauerhaft um Podestplätze und Gesamtwertungen mitmischen wolle.