Langlauf-Weltcup Davos: Nilsson und Pellegrino beenden norwegische Siegesserie

Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), Maiken Caspersen Falla (NOR), Stina Nilsson (SWE), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Stina Nilsson konnte beim Weltcup-Sprint in Davos den ersten nicht-norwegischen Weltcupsieg bei den Damen in diesem Kalenderjahr einfahren und ihren ersten Weltcupsieg feiern. Bei den Herren setzte sich Federico Pellegrino bei seinem vierten Karriereerfolg durch.

Stina Nilsson bezwingt Norwegerinnen

Stina Nilsson (SWE) © Felgenhauer/NordicFocus

Stina Nilsson heißt die Siegerin des Freistilsprints beim Langlauf-Weltcup in Davos. Die Schwedin hielt sich im Finale auf der ersten Runde zunächst zurück wie auch Maiken Caspersen Falla, die Hanna Falk und in erster Linie Ingvild Flugstad Østberg die Arbeit machen ließen. Im Stadiondurchlauf und dann am Anstieg attackierte Falla, doch der Moment der Schwedin kam in der Zielkurve, wo sie das meiste Tempo mitnahm und auf der Zielgeraden sowohl an ihrer Teamkollegin und dann auch noch an beiden Norwegerinnen vorbeiging. Rang zwei ging an Maiken Caspersen Falla vor Ingvild Flugstad Østberg. „Als ich vor einer Woche noch krank war, habe ich trotzdem an mich geglaubt. Ich habe viel Geschwindigkeit mitgenommen und alles reingelegt und das hat gut geklappt. Ich bin sehr glücklich“, freute sich Stina über ihren ersten Weltcuperfolg. Den vierten Platz holte sich auf der Zielgeraden Astrid Uhrenholdt Jacobsen vor Hanna Falk und Sophie Caldwell.

Auch Pellegrino nutzt Schwung

Federico Pellegrino (ITA) © Felgenhauer/NordicFocus

Ganz ähnlich wie bei den Damen verlief auch das Herrenfinale. Der spätere Sieger Federico Pellegrino beobachtete zunächst eine Runde lang das Geschehen, während der Prolog-Schnellste Sergey Ustiugov das Tempo hochhielt. Dann stürzte der Russe in Führung liegend und völlig unbedrängt in der Abfahrt und musste seine Siegambitionen im Davoser Schnee begraben. Die Läufer nach ihm mussten ausweichen, Kuusamo-Sieger Sondre Turvoll Fossli profitierte noch am ehesten von der Situation, aber der Italiener lief die Lücke wieder zu. Er nahm viel Schwung aus der Kurve mit und zog auf der Zielgeraden noch an dem schwächelnden Norweger vorbei. Über den zweiten Rang konnte der Franzose Baptiste Gros jubeln, Fossli wurde Dritter. „Es ist mein sechstes Jahr hier in Davos, es ist etwas ganz Besonderes hier. Es ist nicht leicht, sich hierauf vorzubereiten“, meinte der glückliche Sieger. Mit seinem vierten Weltcupsieg im Freistlsprint ist der Italiener nun gleichgezogen mit Cristian Zorzi als bester nicht-skandinavischer Sprinter. Vierter wurde Martti Jylhä vor den gestürzten Ustiugov und Håvard Solås Taugbøl.

Ringwald und Eisenlauer überstehen Viertelfinale

Ida Ingemarsdotter (SWE), Heidi Weng (NOR), Sandra Ringwald (GER), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), Maiken Caspersen Falla (NOR), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Eigentlich sah alles so gut aus: Vier deutsche Damen hatten sich für die besten 30 qualifiziert und zumindest drei von ihnen zeigten ein taktisch kluges Rennen und wussten zu überzeugen. Zunächst kam Hanna Kolb zum Einsatz, die das Rennen offensiv anging und sich taktisch klug verhielt. Am Anstieg der zweiten Runde fiel sie auf den dritten Platz zurück, den sie trotz guter Kurventechnik im Stadion nicht mehr verbessern konnte. Im nächsten Viertelfinale mit Denise Herrmann und Sandra Ringwald hielt sich Denise zunächst ganz hinten auf, attackierte dann aber im Stadion und schob sich auf Position eins. Diese Position hielt sie bis zur Zielkurve, wo sie weit nach außen getragen wurde und das gesamte Tempo verlor. Sandra Ringwald nutzte diese offene Tür und stürmte mit einer ganz starken Zielgeraden noch als Laufschnellste ins Halbfinale. Über diesen Erfolg konnte sich auch Sebastian Eisenlauer freuen. Der Allgäuer überzeugte in seinem Heat auf ganzer Linie, nahm jeweils viel Schwung in der Kurve mit und war taktisch clever unterwegs, so dass er verdient als Zweiter ins Halbfinale einzog. Lucia Anger scheiterte wie Denise Herrmann im Viertelfinale.

DSV-Athleten dann im Halbfinale kraftlos

Sebastian Eisenlauer (GER), Haavard Solaas Taugboel (NOR), Andrew Young (GBR), Andrew Newell (USA), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Dass die Viertelfinals Kraft gekostet haben, zeigte sich bald in den Halbfinals. In Sandra Ringwalds Lauf war as Tempo von Beginn an hoch und die Schwarzwälderin tat sich schwer. Zwar nahm sie in der langen Kurve im Stadion wieder viel Schwung mit, mehr als der sechste Platz war jedoch nicht drin. Ganz anders präsentierte sich zunächst Sebastian Eisenlauer, der das rennen forsch anging und auf der ersten Runde alles von vorn lief. An der Kurve vor dem Anstieg lag er dann schon an dritter Stelle, im Anstieg selbst fehlten sichtbar die Kräfte und auch er erreichte als Lauf-Sechster das Ziel. Beide wurden als Zwölfte im Endklassement gewertet.

Alle Jahre wieder: Starke Schweizer in Davos

Federico Pellegrino (ITA), Roman Schaad (SUI), Sergey Ustiugov (RUS), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Wie gewohnt nutzten die Schweizer ihren Heimvorteil und begeisterten die Zuschauer. Eine Ausnahme war allerdings Dario Cologna, der als 33. die Heats verpasste. Dafür sprangen einige Teamkollegen in die Bresche, darunter sein Bruder Gianluca, der 13. wurde. Noch besser lief es aber bei Roman Schaad, der sogar ins Halbfinale kam. Dort agierte er sehr clever, auch wenn er auf der zweiten Runde etwas zurückfiel. Dirch einen Sturz im Anstieg war aber nicht mehr drin als der elfte Gesamtrang. Ebenfalls mehr drin gewesen wäre für Jovian Hediger, der im Viertelfinale durch Pål Golberg massiv behindert wurde, so dass der Schweizer zu Fall kam. Der Norweger wurde für diese Aktion in diesem Lauf zurückgestuft.

=> Resultat Sprint Damen FT
=> Resultat Sprint Herren FT