Für den Langlauf Weltcup im finnischen Lahti hat der Deutsche Skiverband nur ein kleines Team nominiert. Mit dabei sind sechs Damen und drei Herren.
Sechs DSV-Damen und drei Herren
Nach den anstrengenden Olympischen Spielen in Höhenlage gönnen sich auch viele DSV-Athleten noch eine Pause. So reisen nur sechs Damen und drei Herren nach Finnland. Das Ziel ist dort, dass jeder Athlet das Beste aus sich herausholt. „Beim Weltcup-Wochenende in Lahti haben wir ein Sprintrennen und ein Distanzrennen im Einzelstart. Man sollte nicht gleich Podiumsplatzierungen von unseren Athleten erwarten. Die Zielstellung ist, die jeweilige Bestleistung an den Tag zu legen. Es sind noch einige Weltcup-Rennen geplant, an die wir konzentriert rangehen wollen und bei denen wir optimale Rennen zeigen wollen“, Andreas Schlütter, der Sportliche Leiter im Bereich Langlauf.
Das DSV-Team in Lahti
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Laura Gimmler (SC Oberstdorf)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
– Anne Winkler (SSV Sayda)
– Thomas Bing (Rhöner WSV – Sitz Dermbach)
– Janosch Brugger (WSG Schluchsee)
– Albert Kuchler (SpVgg Lam)
Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter Langlauf
„Kurz nach den Olympischen Spielen und ein paar Tage vor dem nächsten Weltcup-Wochenende in Lahti muss Zeit sein, um zurückzublicken. Wir haben Olympische Spiele unter speziellen Bedingungen, einerseits pandemiebedingt und andererseits wegen der extremen klimatischen Gegebenheiten, erlebt.
Aus der Sicht vom Langlauf können wir sagen, dass es uns bei allen Beteiligten gelungen ist, den Fokus auf das Wesentliche zu legen und uns von den ganzen Rahmenbedingungen wenig beeinflussen zu lassen. Wir haben es geschafft, dass alle mit einer sehr hohen Motivation und Einsatzbereitschaft ans Werk gegangen sind. Daher bin ich stolz auf diese Mannschaft und möchte ein Dankeschön sagen an alle, die sich so ins Zeug gelegt haben. Hier möchte ich explizit diejenigen Personen einschließen, die über viele, viele Jahre einen tollen, aber oft unsichtbaren Job in der Nachwuchsarbeit geleistet haben.
Speziell auch mit den vielen Veränderungen durch Absagen von Qualifikationsrennen (Weltcups) im Vorfeld war es nicht ganz einfach, trotzdem haben wir eine sehr gute Vorbereitung realisieren können. Die Trainer haben das so optimal geplant, dass der Großteil der Athleten zum Saisonhöhepunkt seine beste Saisonleistung abrufen konnte. Das war die Grundlage für die Erfolge, die wir feiern durften. Die Gold- und Silbermedaille bei den Mädels war natürlich ein Highlight! Es war unser Wunsch und Ziel, bei den Teamentscheidungen gut abzuschneiden – das ist optimal aufgegangen. Es waren sehr emotionale Momente für die ganze Mannschaft. Für jeden, der das vor Ort, als auch zu Hause vor dem Fernseher miterleben durfte. Das Feedback auch aus den anderen Nationen war überwältigend. Ich denke, es ist eine extrem wichtige Signalwirkung für den ganzen Langlaufsport in Deutschland. Dieses Signal, diesen Drive sollten wir jetzt mitnehmen auf dem Weg, den wir eingeschlagen haben, und für zukunftsweisende Entscheidungen nutzen. Gerade für den Nachwuchsbereich gilt es, gute und überlegte Entscheidungen im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 und darüber hinaus zu treffen.
Ich möchte hier den Bogen spannen zu den Junioren-Weltmeisterschaften und U23-Weltmeisterschaften, die aktuell in Lygna/Norwegen stattfinden. Dort wollen wir natürlich an die Ergebnisse der letzten Jahre anknüpfen. Das Team ist gut vorbereitet, wir sind mit 20 Athleten und Athletinnen und einem guten Betreuerteam vor Ort. Beim ersten Wettkampf der Juniorinnen gab es gleich eine herausragende Goldmedaille für Helen Hoffmann im Massenstartrennen über 15 Kilometer. Wir sind sehr gespannt auf die kommenden Wettkämpfe.“
Sofie Krehl
„Die letzten zwei Wochen waren eine sehr aufregende Zeit. Wir haben bei den Olympischen Spielen vom ersten Tag an, auch schon bei der Vorbereitung darauf, die Zeit als Team sehr genossen. Wir waren sehr glücklich darüber, die Olympischen Spiele miterleben zu dürfen. Im Mädelsteam waren wir viele Olympianeulinge, dadurch haben wir sehr viele neue Eindrücke erlebt und hatten Spaß. Wir haben in Peking natürlich auch einige verrückte Dinge gesehen.
Auch aus sportlicher Sicht habe ich bei meinen Einzelrennen gemerkt, dass die Form kommt und ich mich gut fühle. Die Silbermedaille in der Staffel zeigt, dass auch unerwartet einiges drin ist. Ich denke, dieses Erlebnis hat uns im Mädelsteam alle sehr motiviert. Diese Gefühle habe ich mit nach Hause genommen, wo ich mich die letzten Tage gut erholen und alles etwas sacken lassen konnte.
Auf das Weltcupwochenende in Lahti freue ich mich sehr und habe eine große Motivation, gerade weil ich merke, dass die Form da ist. Ich hoffe, dass ich dort auf den Strecken, die mir ganz gut liegen im Sprint nochmal ein gutes Ergebnis abliefern kann.“
Janosch Brugger
„Kaum sind die Olympische Spiele vorbei, geht es für uns Langläufer schon wieder weiter im Weltcup. Wir haben nochmal richtig viele Stationen in Skandinavien. Da blieb uns gar keine so große Verschnaufpause, um die vielen Eindrücke und Emotionen von Peking wirken zu lassen. Somit haben wir die letzten Tage weitertrainiert, um im Flow zu bleiben.
Von den Olympischen Spielen nehme ich mit, dass ich gut drauf war, dass ich zum Saisonhöhepunkt meine Leistung liefern konnte. Die Erfahrung im Teamsprint war eine bittere Pille, aber dennoch habe ich da gesehen, dass ich mit der Weltspitze mitlaufen kann. Von daher gehe ich mit erhobenem Haupt in die nächsten Weltcup-Rennen.
Mein Ziel für das Einzelrennen in Lahti, auf dem mein voller Fokus liegt, ist es, in Richtung Top-15 zu laufen. Den Sprint nehme ich mehr oder weniger als Auftakt her. Wenn es da richtig gut läuft, dann sehe ich eine Chance mich für die Finalläufe zu qualifizieren.“