Die finnischen Skilangläufer wollen mit Sauerstoffmasken den Höheneffekt beim Gletschertraining verringern. In Lenzerheide wird derzeit bei Plusgraden der Schnee für die Tour de Ski Etappen produziert und Kristin Steira wird wieder zur Leichtathletin.
Schneeproduktion für Saisonstart
In Lenzerheide hat man sich Gedanken gemacht, wie man Veranstaltungen in der Biathlonarena, in der auch die Tour de Ski Station macht, schneesicherer machen kann. Deshalb wurde vergangene Woche ein Pilotprojekt gestartet, das Schneeproduktion auch bei Plusgraden ermöglicht. In der sogenannten Snowfactory von TechnoAlpin, einem Container mit Kühlaggregat, wird Wasser gefroren, woraus kleine Eisplättchen produziert werden. Diese erreichen nach dem Aufbringen und durch die maschinelle Loipenpräparation die Qualität von Firnschnee. Die Anlage eignet sich damit optimal für kleinere Abschnitte, nicht aber für die flächendeckende Beschneiung ganzer Skigebiete. So wird auch in Lantsch/Lenz einzig eine 1,5 bis zwei Kilometer lange Stadionrunde mit der innovativen Technik beschneit.
Training wie auf Normalniveau
Höhentraining wie zum Beispiel von Skilangläufern auf dem Gletscher wird gerne zur natürlichen Leistungssteigerung genutzt. Durch den Mangel an Sauerstoff in der Luft werden mehr rote Blutkörperchen produziert, die einen positiven Effekt auf die Leistungsfähigkeit auf Normalniveau haben können. Manchmal ist dieser Höheneffekt aber auch unerwünscht. Insbesondere bei der Schneegewöhnung im Herbst stört er eher, als dass er nutzt. Deshalb haben sich die finnischen Langläufer etwas einfallen lassen. Sie trainieren derzeit auf dem Gletscher im Schnalstal mit Sauerstoffmasken, die den Höheneffekt abschwächen beziehungsweise sogar ausgleichen. Meist nutzen die Athleten die Maske nur in den ersten 45 bis 50 Minuten, um ein „Überpacen“ in der Höhe zu vermeiden und laufen den Rest der Zeit dann ohne zusätzlichen Sauerstoff. Die Gaspatrone wird nach dem Training über eine Ladestation ganz einfach wieder aufgeladen. Die Anwendung seht ihr in folgendem Video unseres Medienpartners www.kestävyysurheilu.fi:
Steira zur Leichtathletik-EM?
Kristin Steira hat nach der vergangenen Saison ihre Karriere als Langläuferin beendet, im Sommer ihren Lebensgefährten Devon Kershaw geheiratet und einen Job bei „Aktiv mot kreft“, einer norwegischen Stiftung zur Krebsvorsorge, angenommen. Aber der Leistungssport lässt sie anscheinend noch nicht los. Am Samstag gewann sie die norwegischen Crosslauf-Meisterschaften in der Nähe von Oslo und in einem Interview mit dem Fernsehsender TV2 gab sie zu Protokoll: „Es schwelt ein bisschen in meinem Kopf. Ich denke es ist möglich, wenn ich mich dazu entschließe.“ Mit dem „es“ ist die Qualifikation zur Leichtathletik Europameisterschaft im kommenden Jahr in Dänemark gemeint. Steira ist eine bekannt gute Läuferin, lief bei ihrem letzten nationalen Meistertitel auf der Bahn die 10.000 Meter in 33:40 Minuten. Vielleicht folgt ja nun tatsächlich auf die Langlauf- noch die Leichtathletik-Karriere.
Quelle: www.langrenn.com