Biathlon: Hand-OP bei Franzi Preuß, Julia Simon muss vor Gericht und Loop-One kommt im TV

Franziska Preuss (GER) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Biathlon Gesamtweltcupsiegerin Franziska Preuß gibt Update nach erfolgter Operation an der linken Hand und die Französin Julia Simon hat wegen der leidigen Betrugsaffäre eine Vorladung zum Strafgericht in Albertville während sich ihr Teamkollege Emilien Claude nach einer Rücken-OP langsam zurück kämpft. Das Finale der Biathon Weltcuperöffnung vom Loop One Festival aus München wird von der ARD live übertragen.    

„Immer noch ein Stock“

Erst nach einer erfolgreich durchgeführten Operation an der linken Hand machte die Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Saison, Franziska Preuß, es öffentlich. Die Verletzung zog sie sich bei einem Sturz im ersten Rennen der nationalen Titelkämpfe bei widrigen Wetterbedingungen im Hohenzollern Skistadion am Arber im Bayerischen Wald zu. Entgegen aller Vermutungen startete sie mit bandagierten Fingern auch im Sprint und holte sich schließlich am Abschlusstag in der Verfolgung den Meistertitel. Erst zwei Wochen danach meldete sie sich in den Sozialen Medien und berichtete von einer erfolgreich durchgeführten Operation. „Zum Glück konnte direkt alles wieder repariert werden und eine Woche nach der OP war der Einstieg ins Training wieder möglich,“ schrieb sie, und dass die Reha nach Plan verlaufe. Ein Bild zeigte die zusammen bandagierten Zeige- und Mittelfinger der linken Hand. Bis zum Trainingslager in Antholz, wo im Februar 2026 die Biathlon-Wettkämpfe der Olympischen Winterspiele 2026 durchgeführt werden, legte sie ihr Training verstärkt auf die Beinkraft. Aus dem Höhentraining in Südtirol gab sie nun ein Update und schrieb in ihrer Instagram-Story „Immer noch ein Stock“. Ob ihre Teilnahme am Loop One Festival in München dadurch gefährdet ist, bleibt noch offen.  

Kreditkartenaffäre um Julia Simon landet vor Gericht

Oceane Michelon (FRA), Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Julia Simon (FRA), (l-r) © Vanzetta/NordicFocus

Seit Juli 2023, als die Französin Justine Braisaz-Bouchet und ein weiteres Teammitglied den vermeintlichen Kreditkartenbetrug durch Julia Simon aus dem Jahr 2022 öffentlich machten, schwelt die Affäre zwischen den Mannschaftskolleginnen. Julia Simon, die zwischendurch vom Mannschaftstraining ausgeschlossen wurde, beteuerte stets ihre Unschuld und gab sogar an, ihrerseits betrogen worden zu sein indem dass jemand verbotenerweise ihre Identität benutzte. Im Oktober 2023 kam Simon sogar kurzfristig in Polizeigewahrsam, wurde vernommen, aber seitdem wurden keine weiteren Ermittlungsergebnisse bekannt. In den letzten beiden Weltcupsaisons waren sowohl Braisaz-Bouchet als auch Simon erfolgreich, beide kämpften mit der französischen Damenstaffel um Podiumsplatzierungen und landeten nicht nur einmal gemeinsam auf dem Podest. Nach außen schienen sich die Wogen geglättet zu haben. Nun aber muss sich Julia Simon am 24. Oktober vor dem Strafgericht in Albertville erklären. Dieser Termin kommt in der Vorbereitung auf die Olympische Saison zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt und es wird sich zeigen, wie sich das Ergebnis des Strafverfahrens auf die beiden Athletinnen oder auf die französische Damenmannschaft insgesamt auswirkt.

Emilien Claude nach Rücken-OP auf gutem Weg

Der Franzose Emilien Claude (26) musste sich bereits Anfang September einer Operation unterziehen. Immer stärker werdende Schmerzen zwangen ihn zu dieser Entscheidung. „Die Ergebnisse des MRT in Innsbruck waren schwerwiegender als erwartet, was einen Bandscheibenvorfall zeigt, der nicht warten konnte, bis er operiert werden kann, und darüber hinaus ist der Winter in Sicht,“ schrieb Claude auf Instagram. Nach der Operation in Innsbruck befindet er sich dort in Reha, wird offensichtlich auch bestens betreut von seiner Freundin, der österreichischen Biathletin Anna Gandler, und plant bereits sein Comeback im Weltcup. „Von Tag zu Tag werde es besser“, erklärte er gegenüber der französischen Zeitung Le Dauphine, offen bleibt dennoch, wann er zum Team zurückkehren kann. Mitte November finden in Geilo (NOR) Testwettkämpfe statt und Ende November beginnt in Östersund die olympische Saison. Nach einem 21. Platz in der Gesamtweltcupwertung in der Vorsaison wurde der jüngste der drei Claude-Brüder vom französischen Herren-Nationaltrainer Simon Fourcade wieder in das Weltcupteam berufen, nachdem er eine Saison zuvor nicht zum Elite-Kader gehörte.       

Loop One Festival live

Wie bekannt wurde, werden die Finals des Super Sprints der Damen und der Herren bei der Eröffnung des Biathlon Weltcups vom Loop One Festival im Münchener Olympiapark live in der ARD übertragen. Der Weltverband geht neue Wege und bringt Biathlon in die Stadt (wir berichteten). Dass der Termin nicht für alle Nationen in die Vorbereitung auf die Olympiasaison passt, zeigen jüngste kritische Äußerungen aus Norwegen beim Sender TV2. Das gesamte norwegische Team befindet sich zu diesem Zeitpunkt in einem Höhentrainingslager, das für das Event in München nun unterbrochen werden muss. „Wir müssen in den sauren Apfel beißen,“ so Sturla Holm Laegreid, der Gesamtweltcupsieger des Vorjahres bei TV2.