Biathlon Weltcup Antholz: Sieg Nr. 10 für Johannes Thingnes Boe

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Auch in der Höhe von Antholz wird der Norweger Johannes Thingnes Boe seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt den Sprint der Herren über 10 km vor seinem Teamkameraden Erlend Bjoentegaard und dem Franzosen Antonin Guigonnat. Arnd Peiffer wird bester Deutscher auf Rang neun. 

Johannes Thingnes Boe ist nicht zu stoppen

Martin Fourcade (FRA), Simon Eder (AUT), Simon Desthieux (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Beim Sprint der Herren über 10 km in Antholz holte sich der Norweger Johannes Thingnes Boe seinen zehnten Einzelsieg in diesem Winter. Fünf von sechs Sprintwettkämpfen hat er für sich entschieden und ist damit zurecht im gelb-roten Trikot des Gesamtweltcupführen und des Führenden in der Sprintwertung an den Start gegangen. Bereits im liegenden Anschlag zauberte er und war schneller als alle vor ihm Gestarteten wieder zurück in der Spur.  Zum stehenden Anschlag kam er mit genügend Puffer für eine Strafrunde, verfehlte tatsächlich eine Scheibe und ging trotz der 150 Extrameter immer noch in Führung liegend auf die Schlussrunde. Bis zum Ziel verdoppelte er seinen Vorsprung und platzierte sich deutlich vor Martin Fourcade, der am Schießstand Treffer vor Zeit setzte, jeden Schuss sauber abgearbeitet und alles getroffen hat. Nur einen Wimpernschlag dahinter war bis dahin der mit einer Strafrunde belastete Österreicher  Simon Eder.  Erst als bereits über die Hälfte der insgesamt 102 Starter im Ziel waren, erfolgte vom Franzosen Anton Guigonnat ein Angriff auf das Podest. Auf der Schlussrunde war Guigonnat einer der Schnellsten, kam an den in Führung liegenden Johannes Thingnes Boe nicht heran, verdrängte aber Martin Fourcade auf Rang drei. Schließlich lief der Norweger Erlend Bjoentegaard mit der späten Startnummer 70 nach fehlerfreiem Schießen noch vor Guigonnat auf Rang zwei und stieß damit Martin Fourcade und  Simon Eder vom Podest. Auf Rang sechs folgte der Franzose Simon Desthieux.

Arnd Peiffer bester Deutscher und ein enttäuschter Erik Lesser

Erik Lesser (GER) © Manzoni/NordicFocus

Wirklich gut lief es für die deutschen Starter am heutigen Tage nicht, aber alle haben sich für die Verfolgung qualifiziert. Richtig knapp wurde es für den amtierenden Weltmeister im Sprint, Benedikt Doll, der es nach fünf Schießfehler auf Rang 58 gerade noch geschafft hat. Bester Deutscher wurde Arnd Peiffer, Olympiasieger in dieser Disziplin. Im liegenden Anschlag hat er beim Nachladen einer Patrone, die er vorher rausrepetiert hatte, wertvolle Zeit verloren und nach zwei Fehlern im Stehendschießen alle Podestambitionen verspielt. Mit 43,9 Sek. Rückstand wurde er als Neunter bester Deutscher. „Über die zwei Fehler im Stehen ärgere ich mich selbst am meisten, da am heutigen Tag bei den Bedingungen viel mehr drin gewesen wäre“, so Arnd Peiffer nach dem Rennen. Roman Rees hat gut geschossen, alle Scheiben versenkt, ist aber auf der Strecke nicht ganz an die absolute Weltspitze herangekommen. Mit 1.16,0 Min. Rückstand belegte er am Ende Platz 22. Philipp Nawrath wurde 29. und ein enttäuschter Erik Lesser platzierte sich nach zwei Strafrunden als 31. Er hatte die Rennen in Ruhpolding ausgelassen und hofft, dass er in Übersee die WM-Norm knacken kann. Die haben bisher Arnd Peiffer, Benedikt Doll, Simon Schempp und auch Johannes Kühn in der Tasche. Letzterer wurde heute nach vier Fehlern 49. Martin Jaeger erreichte als 14. seine beste Weltcupplatzierung und war damit auch bester Schweizer. 

Wolfgang Pichler hört zum Saisonende auf

Wolfgang Pichler (GER), Team Sweden © Manzoni/NordicFocus

Am Rande des heutigen Wettkampftages wurde bekannt, dass der Ruhpoldinger Wolfgang Pichler zum Ende der Saison seinen Trainerjob an den Nagel hängt. Er hat die schwedische Biathletin Magdalena Forsberg sechs Mal zum Gesamtweltcupsieg geführt, kam nach einem kurzen Trainer-Gastspiel in Russland zurück zu den Schweden und hat für die Heimweltmeisterschaft in Östersund im März dieses Jahres neben einigen weiteren Talenten mit Hanna Oeberg, Mona Brorsson, Sebastian Samuelsson und auch Martin Ponsiluoma ein junges, schlagkräftiges Team geformt.  

Das Ergebnis des Sprints der Herren findet ihr hier

Das weitere Wettkampfprogramm für Antholz haben wir hier für Euch zusammengestellt.

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