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Biathlon Weltcup Le Grand Bornand: Lou Jeanmonnot feiert Verfolgungssieg bei Heimweltcup

Frenetisch angefeuert von den französischen Biathlon-Fans jubelte Lou Jeanmonnot in der Verfolgung über ihren zweiten Saisonsieg. Suvi Minkkinen wurde Zweite vor Dorothea Wierer.

Nahezu perfektes Rennen der Französin

Suvi Minkkinen (FIN), Lou Jeanmonnot (FRA), Dorothea Wierer (ITA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Als Jagende ging Lou Jeanmonnot nach Platz zwei im Sprint ins Rennen, aber das änderte sich schon beim ersten Schießen, wo die Französin alles traf und Hanna Öberg in die Strafrunde abbog. Generell wurde es für Jeanmonnot ein nahezu perfektes Rennen, in dem sie mit genügend Ruhe am Schießstand nur den vorletzten Schuss rechts neben die Scheibe setzte. Gegen die direkten Verfolgerinnen baute sie ihren Vorsprung auf der Strecke immer etwas aus, insgesamt reichte aber die achtschnellste Laufzeit und 42 Sekunden Rückstand auf Teamkollegin Braisaz-Bouchet für ihren ungefährdeten Sieg. „Für mich ist es schwierig, vor heimischem Publikum zu laufen. Es war ein großes Ziel, hier zu gewinnen und es war toll, mit der französischen Flagge ins Ziel zu laufen. Morgen werde ich es noch mehr genießen, in Gelb zu laufen“, freute sich Jeanmonnot. Hanna Öberg verabschiedete sich im Laufe des Rennens mit insgesamt vier Schießfehlern einige Plätze nach hinten, so dass sich Suvi Minkkinen mit fehlerfreien Schießen von sechs auf zwei nach vorne arbeitete und dieses Ergebnis auch im letzten Stehendschießen behauptete. Mit 15 Sekunden Vorsprung ging die Finnin auf die Schlussrunde und bekam noch ordentlich Druck von hinten. Knapp konnte sie sich vor drei Verfolgerinnen ins Ziel retten und Platz zwei sichern. Wie im gestrigen Sprint belegte Dorothea Wierer den dritten Rang gefolgt von Julia Simon, die nach dem turbulenten Herbst und Training ohne die Teamkolleginnen noch nicht das läuferische Niveau der Vergangenheit erreicht hat. Paulina Batovska-Fialkova ist nach der Geburt ihrer Tochter Romana vor einem Jahr gestärkt in den Weltcup zurückgekehrt und bestätigte diesen guten Eindruck mit einem weiteren fünften Platz trotz zweier Schießfehler. Lisa Vittozzi fiel trotz gleichem Schießergebnis im Endspurt noch hinter die Slowakin zurück auf den sechsten Platz vor Hanna Öberg, Lisa Theresa Hauser und Justine Braisaz-Bouchet.

Preuß zufriedene Elfte

Franziska Preuss (GER) © Thibaut/NordicFocus

Beste Deutsche wurde Franziska Preuß als Elfte. Grundlage dessen waren vier perfekte Schießeinlagen, während sie gleichzeitig mit dem Material haderte und im Zielraum auf Nachfrage antwortete: „Ich habe keinen Ski gehabt.“ Insgesamt blickt die Zollbeamtin aber zufrieden auf den Wettkampf zurück, auch wenn sie nach dem letzten Schießen noch Achte war und vor Hauser, Braisaz-Bouchet und Elvira Öberg lag, die auf der Schlussrunde noch an ihr vorbeizogen. „Viermal Null ist das Wichtigste“, sagte die 31-Jährige im ZDF und fügte hinzu: „Aber auf der Strecke ging es sehr sehr zäh. Wir haben heute nicht das beste Material gehabt. Aber das muss man dann einfach akzeptieren. Es war zwar zäh, aber mit Platz elf bin ich schon zufrieden. Ich bin in Runde drei und vier etwas kontrollierter gelaufen, damit mir am Ende nicht die Kraft ausgeht. Aber die Laktatverträglichkeit ist noch nicht da. Nach der Krankheit ist das Ergebnis okay, aber es muss schon noch mehr kommen. Ich weiß noch nicht, ob ich morgen dabei bin, aber ich würde gerne laufen“, sagte Franziska Preuß, die vom ZDF erfährt, dass sie erste Reserve für den morgigen Massenstart ist und somit vermutlich noch ins Starterfeld hineinrutschen wird.

Vier Deutsche in den besten 20

Janina Hettich-Walz (GER) © Thibaut/NordicFocus

Mannschaftlich kann sich das deutsche Ergebnis definitiv sehen lassen, auch wenn individuell vor allem bei Janina Hettich-Walz noch etwas mehr drin gewesen wäre. Anna Weidel, die immer für ihre Frühform bekannt ist, zeigt sich auch direkt vor Weihnachten noch in sehr guter Form und beendete das Jagdrennen nach einer Strafrunde drei Positionen weiter vorne als den Sprint, also auf Rang 14. „Die Strecke war in einem sehr guten Zustand. Für mich war es sehr hart. Ich brauch jetzt dringend diese Weihnachtspause. Am Schießstand bin ich zufrieden, ich glaube mit einem, das ist wirklich okay. Und auch mit dem Ergebnis bin ich definitiv zufrieden“, sagte Anna Weidel, die möglichst genauso weitermachen will – oder noch besser: „Ich hoffe natürlich, dass ich nach Weihnachten noch einen draufsetzen kann. Ich fühle mich gerade läuferisch noch nicht gut, aber ich habe das Gefühl, es ist erstmal okay. Ich freue mich, dass ich in den besten 25 in der Gesamtwertung bin, aber ich habe auch Schiss vor dem Massenstart, weil die 12,5 Kilometer noch einmal richtig hart sind. Da sind die Weltbesten dabei und ich weiß, dass von Anfang an ein sehr hohes Tempo angeschlagen wird.“ Janina Hettich-Walz arbeitete sich mit tadelloser Schießleistung zum letzten Schießen von Startposition 37 auf Platz neun nach vorne, schoss dann aber wohl zu hektisch und leistete sich zwei Strafrunden. Dank der viertschnellsten Laufzeit reichte es aber immerhin noch zu Rang 18. Vanessa Voigt musste einmal in die Strafrunde und verlor auf der Schlussrunde noch einige Position, so dass sie am Schluss Rang 20 belegte und das mannschaftlich sehr gute Ergebnis abrundete. Die erst 20-jährige Julia Tannheimer war mit der zehntschnellsten Zeit wieder sehr gut in der Loipe unterwegs, aber haderte einmal mehr mit ihrem Schießen. Mit vier Strafrunden war für das Ulmer Talent aber keine Verbesserung möglich, so dass sie das Rennen auf Position 30 beendete. Ebenso erging es Julia Kink. Die 21-Jährige schoss ebenfalls viermal daneben und büßte als 42. wie Tannheimer eine Position im Vergleich zum Sprint ein. Auch Sverre Olsbu Røiseland war mit seinen Athletinnen sehr zufrieden: „In meinen Augen gab es viel Positives. Anna hat wieder ein stabiles Rennen gemacht, Franzi musste heute auf der Strecke kämpfen, am Schießstand war sie perfekt, gutes und schnelles Schießen. Vanessa hatte bei den letzten beiden Schießen Probleme, vor allem mit langer Schießzeit, aber die ersten beiden Schießen waren sehr gut. Janina war sehr nah dran an einem starken Rennen, aber dann hat sie im letzten Schießen zwei Fehler geschossen. Wir sind sehr zufrieden mit ihrer Laufzeit, sie ist auf einem guten Weg am Schießstand. Aber ihr fehlt noch das volle Selbstvertrauen, aber das wird kommen, da bin ich sicher. Julie [Tannheimer] war einigermaßen zufrieden, das Schießen war nicht das Beste. Aber in diesem Feld brauchst du ein sehr gutes Schießen, um nach vorn zu kommen. Insgesamt ist es ein Schritt in die richtige Richtung“, schloss er. 

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