Biathlon Weltcup News

Fillon Maillet gewinnt Verfolgung in Östersund – Botn behält gelbes Trikot

Im entscheidenden Schießen zeigt der Franzose Quentin Fillon Maillet seine Stärke, zieht an allen vorbei und bringt den Verfolgungssieg der Herren beim Biathlon Weltcup in Östersund sicher ins Ziel. Der Schwede Sebastian Samuelsson gewinnt Silber vor dem zweifachen Weltcupsieger aus Östersund Johan-Olav Botn. Philipp Nawrath wird auf Rang 13 bester Deutscher. 

Johan-Olav Botn war der Gejagte

Johan-Olav Botn (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Nach dem Sieg im Einzel und auch im Sprint war es Johan-Olav Botn der im gelben Trikot des Gesamtweltcupführenden als Gejagter in die Verfolgung der Herren beim Biathlon Weltcup in Östersund startete. Nur 11,1 Sekunden hinter ihm ging sein Teamkollege Martin Uldal auf die Jagd. Fünf Runden zu jeweils 2,5 km mit dazwischen vier Schießeinlagen waren für die 60 Besten aus dem Sprint zu absolvieren und bis zum zwölften Starter lagen sie innerhalb einer Minute. Die Deutschen Philipp Nawrath und Justus Strelow hatten sich als Zwölfter bzw. Dreizehnter eine aussichtsreiche Position im Sprint erarbeitet. Zur Laufstärke war sauberes Schießen unerlässlich, denn für jeden Fehler am Schießstand war eine Zusatzschleife in der Strafrunde zu drehen. 

Uldal schließt zu Botn auf

In der ersten Runde blieben die Abstände an der Spitze nahezu unverändert, aber Richtung Schießstand haben Uldal und Fillon Maillet noch etwas auf den Führenden Johan-Olav Botn aufgeholt. Die beiden Norweger blieben fehlerfrei, nur der Franzose musste in die Strafrunde abbiegen. Botn und Uldal bogen zeitgleich in ihre nächste Runde und nun waren Laegreid und Samuelsson die nächsten Verfolger mit 11,5 bzw. 12,4 Sekunden Abstand zu den beiden führenden Norwegern. Justus Strelow und Philipp Horn hielten sich schadlos und blieben in den Top-10, während Philipp Horn eine Extrarunde laufen musste. Mit zwei Strafrunden kam Danilo Riethmüller nicht optimal ins Rennen und der weitere Deutsche Simon Kaiser zog mit der Null an ihm vorbei.

Führungswechsel

Während sich in der nächsten Runde Uldal im Windschatten von Botn hielt, wurde der Abstand von Laegreid und Samuelsson nach vorne etwas größer. Im Feld schob sich Eric Perrot an den beiden Deutschen Nawrath und Strelow vorbei. Bis zum Schießstand schob sich der Schwede Samuelsson an dem Norweger Sturla Holm Laegreid vorbei und beide haben den Abstand zu den Norwegern an der Spitze minimiert. Die beiden Norweger lagen zeitgleich zum zweiten Anschlag im Liegen und beide kassierten eine Strafrunde. Das war die Chance für Laegreid und Samuelsson, die mit jeweils einer Null die Führung übernahmen. Mit 14 Sekunden Rückstand kamen Botn und Uldal an den Positionen drei und vier aus der Strafrunde zurück in die Spur. Die Deutschen Nawrath und Strelow trafen erneut ihre fünf Scheiben, obgleich sie dadurch im Feld nicht weiter nach vorne rückten. Philipp Horn räumte die zweite Serie im Liegen sauber ab und war auf Position 18 in der Spur. Simon Kaiser hielt sich auch schadlos und war nun als 27. im Feld unterwegs. Laegreid und Samuelsson liefen an der Spitze zwar volles Tempo, dennoch kamen Botn und Uldal weiter heran.

Botn schießt sich wieder an die Spitze

Zum ersten Stehendanschlag kamen Laegreid und Samuelsson zeitgleich. Laegreid setzte den ersten Schuss und Samuelsson begann mit einem Fehler. Lagreid verfehlte eine weitere Scheibe, bei Samuelsson blieb es bei einer Strafrunde. Johan-Olav Botn übernahm mit einer schnellen fehlerfreien Serie wieder die Spitzenposition, 8,8 Sekunden vor Sebastian Samuelsson. An die dritte Position war mit einer fehlerfreien Serie der Franzose Eric Perrot vorgerückt, der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen lief an seinen Skienden. Dahinter folgte mit Fillon Maillet, Uldal und dem Italiener Tommaso Giacomel eine Dreiergruppe, die mit einer guten Serie im entscheidenden Schießen immer noch das Podest im Auge halten durften. Aus deutscher Sicht hielt sich Philipp Nawrath auf Position 13, Strelow auf 17 und Philipp Horn hinter ihm auf Rang 18.

Quentin Fillon Maillet gewinnt

Martin Uldal (NOR), Johan-Olav Botn (NOR), Quentin Fillon Maillet (FRA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Auf der Runde zum entscheidenden Schießen war es wichtig die Verbindung nach vorne zu halten und dennoch so zu laufen, dass ein fehlerfreies Schießen möglich ist. Sebastian Samuelsson lief hohes Tempo und hat Richtung Schießstand zu Johan-Olav Botn aufgeschlossen, während Uldal an Perrot vorbeizog. Zusammen kamen Botn und Samuelsson zum letzten Schießen auf die Matte. Zeitgleich gaben sie ihre Schüsse ab und beide verfehlten eine Scheibe. Die große Chance für den Franzosen Quentin Fillon Maillet, der sauber abräumte und die Führung übernahm. 19,1 Sekunden nach ihm bog Johan-Olav Botn aus der Strafrunde kommend in die letzte Runde ein, dicht an seinen Skienden Sebastian Samuelsson. Giacomel und Perrot hatten nur vier Sekunden Rückstand auf die beiden und bei einer starken Schlussrunde auch noch Chancen auf eine Podestplatzierung. Philipp Nawrath hielt als bester Deutscher die 13. Position. Botn und Samuelsson lieferten sich einen harten Kampf in der Spur und Samuelsson hielt sich erst im Windschatten von Botn. Bei der Spitzkehre zog er schließlich mit starken Schüben an Botn vorbei und legte gleich ein paar Meter zwischen sich und den Norweger. Vorne überquerte der Franzose Fillon Maillet als Sieger der Herrenverfolgung die Ziellinie und nur 6,7 Sekunden hinter ihm kam der Schwede Sebastian Samuelsson auf dem Silberrang ins Ziel. Bronze ging an den Norweger Johan-Olav Botn, der damit im gelben Trikot als Gesamtweltcupführender nach Hochfilzen reisen wird. Tommaso Giacomel sicherte sich Rang vier vor Eric Perrot auf Platz fünf und Campbell Wright schob sich auf der Schlussrunde noch an dem Norweger Vetle Sjaastad Christiansen vorbei und belegte den sechsten Platz. Der US-Amerikaner war es auch, der mit großem Vorsprung vor Isak Frey die beste Netto-Laufzeit bot.

Philipp Nawrath bester Deutscher         

Philipp Nawrath (GER) © Nordnes/NordicFocus

Die Ausgangssituation von Platz 12 war nicht die Beste, aber durchaus machbar um wenigstens in die Top-10 zu laufen. Nawrath verfehlte lediglich im ersten Stehendanschlag eine Scheibe, neunzehn Schüsse versenkte er, dennoch war das Tempo und auch die Schießstärke an der Spitze enorm, so dass es für ihn am Ende nur zu dem 13. Platz reichte. Damit war Nawrath bester Deutscher. Läuferisch ist Nawrath noch nicht in Bestform, das zeigt, dass er in der reinen Netto-Zeit eine Minute hinter dem Schnellsten, dem US-Amerikaner Campbell Wright sich einsortierte. Philipp Horn konnte sich ebenfalls nicht nach vorne verbessern. Mit insgesamt vier Strafrunden im Gepäck belegte er Platz 20. Justus Strelow begann zwar mit zwei fehlerfreien Schießen, aber in beiden Stehendanschlägen kamen jeweils zwei Strafrunden hinzu. Am Ende ging es für ihn zehn Plätze nach hinten auf den 23. Rang. Danilo Riethmüller hingegen begann liegend mit drei Strafrunden, blieb stehend fehlerfrei und überquerte die Ziellinie auf Platz 31. Simon Kaiser räumte liegend alles ab, kassierte stehend drei Strafrunden und wurde 36. In die Punkteränge sind damit alle fünf Deutschen gelaufen.
Damit hat es kein DSV-Starter beim Biathlon Weltcup weder auf das Podest, noch zur Blumenzeremonie geschafft. Der sportliche Leiter Biathlon beim DSV sieht das im ZDF so: „Wir sind ein bißchen schwer reingekommen, haben viel solides gesehen und müssen uns konstant steigern.“ Kopfzerbrechen bereiten ihm die Ergebnisse noch nicht. „Biathlon besteht aus zwei Teildisziplinen. Wir haben es in Östersund nie geschafft, alle beide zusammenzubringen. Es ist aber notwendig, um Spitzenplatzierungen zu erreichen. Wir werden in Hochfilzen alles dafür geben.“    

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