Die Biathletin Franziska Preuß, Gesamtweltcupgewinnerin der vergangenen Saison, wurde in edler Atmosphäre vor über 700 Gästen im historischen Kurhaus in Baden Baden bei der Gala „Sportler des Jahres“ zur Sportlerin des Jahres 2025 gewählt.
„Wenn eine es verdient hat, dann du“
Franziska Preuß (31), die zuvor noch beim Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand Bornand im Massenstart auf den sechsten Rang lief, war von dort aus zugeschaltet. Elegant gekleidet und gestylt gab es zu jeder der drei Nominierten einen Rückblick auf die Erfolge, vor allem auf das Erreichte in der vergangenen Saison.
Die Krönung ihrer bisherigen Karriere
Franziska Preuß debütierte 2013 im Biathlon Weltcup. Zwischenzeitlich startete sie dort 283 Mal und erst vergangene Saison gelang ihr der Sieg in der Gesamtweltcupwertung. Die große Kristallkugel ist eine der größten Auszeichnungen für eine Biathletin. Sie kann man nur gewinnen, wenn man über eine gesamte Saison hinweg permanent gute Ergebnisse bringt, was voraussetzt, dass man auch gesund durch den Winter kommt. Und um gesund zu bleiben hat Franziska Preuß vergangene Saison alles Private hintenangestellt und es ist ihr gelungen ohne solche Rückschläge, wie meist in den Jahren zuvor, durchzukommen. Am Ende die Saison 2024/25 wurde sie mit der großen Kristallkugel ausgezeichnet. In einem Herzschlagfinale setzte sie sich durch und gewann mit 20 Punkten Vorsprung vor ihrer erfolgreichen Mitstreiterin, der Französin Lou Jeanmonnot. Und Preuß zeichnete sich dort auch als ehrliche, mitfühlende Sportlerin aus. Ohne groß nach dem Zieleinlauf im letzten überaus dramatischen Rennen und der Gewissheit, dass sie die große Kristallkugel gewonnen hat, zu jubilieren, ging sie als Erste zur Unterlegenen und saß minutenlang die Französin tröstend im Schnee. Franziska Preuß ist nicht nur eine ausgezeichnete Biathletin, sondern auch eine außerordentlich faire Athletin. Zur großen Kristallkugel gewann sie auch die kleine in der Sprint- und in der Massenstartwertung. Zudem wurde sie bei der Biathlon Weltmeisterschaft 2025 in der Lenzerheide (SUI) Verfolgungsweltmeisterin. In ihrer bisherigen Karriere erreichte sie 5 Weltcupsiege in Einzelbewerben sowie Weltcupsiege in Teambewerben und zahlreiche Podestplätze in Einzel- und Teambewerben. Was ihr noch fehlt in ihrer großen Sammlung ist eine olympische Medaille und vielleicht erreicht sie diese ja bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand/Cortina, wenn die olympischen Wettkämpfe in Antholz stattfinden.In Einblendungen vor der Verkündung wünschten Freunde und Wegbegleiter Franziska Preuß viel Glück bei der Wahl und Denise Herrmann-Wick sagte: „Wenn eine es verdient hat, dann du.“
Franziska Preuß zur Sportlerin des Jahres 2025 gewählt
Dann wurde das Ergebnis verkündet, dass Franziska Preuß zur Sportlerin des Jahres gewählt wurde. Die Trophäe wurde ihr in Annecy Le Grand Bornand übergeben und zwar von ihrer stärksten Konkurrentin, die zwischenzeitlich zu einer guten Freundin geworden ist. Lou Jeanmonnot ließ es sich nicht nehmen Franziska Preuß die Trophäe mit folgenden Worten zu übergeben: „Hey Franzi, herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung. Ich freue mich sehr für Dich. Niemand weiß besser als du, wie intensiv diese Saison war. Ich bin sehr stolz auf dich und darauf, dass du letzte Saison meine Gegnerin warst. Umso mehr freue ich mich darauf bei den Olympischen Spielen erneut deine Konkurrentin zu sein. Nochmals herzlichen Glückwunsch, und wir sehen uns in Oberhof.“ Franziska Preuß freute sich offensichtlich über die Wahl zur Sportlerin des Jahres 2025 und dankte mit den Worten: „Ich kann nur danke sagen. Es ist wirklich etwas Besonderes für mich, einfach wie der ganze letzte Winter gelaufen ist. Danke an das ganze Team, die das möglich machen, den ganzen Winter mit uns mitreisen. Ich hoffe, wir haben diesen Winter auch noch was zu feiern in der Mannschaft.“
Wer wählt den oder die Sportler/in des Jahres?
Zur Wahl aufgerufen waren zum einen die Kader-Athletinnen und -Athleten des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) und des DBS (Deutscher Behindertensportverband). Sie trafen die Vorauswahl. Im zweiten Wahldurchgang stimmten die Sportjournalistinnen und Sportjournalisten, Mitglieder des VDS (Verband Deutscher Sportjournalisten e.V.), ab. Die Abstimmung erfolgte online und es konnte nur einmal pro Kategorie abgestimmt werden. (Quelle: Sportler des Jahres)
In illustrer Gesellschaft
Mehrere Biathletinnen und ein Biathlet wurden bisher, seit es die Wahl zur Sportlerin bzw. zum Sportler des Jahres in Deutschland gibt, ausgezeichnet.
2005 – Uschi Disl
2006 – Kati Wilhelm und Michael Greis
2007 – Magdalena Neuner
2011 – Magdalena Neuner
2012 – Magdalena Neuner und
2017 – Laura Dahlmeier.
Gedenken an Laura Dahlmeier
Ein besonders emotionaler Part an dem Abend war das Gedenken, an die viel zu früh tödlich verunglückte Laura Dahlmeier. Ausschnitte ihre beispiellosen Karriere wurden gezeigt und auch Einblendungen ihrer großen Leidenschaft, ihrer Berge. Gregor Myle widmete ihr ein Lied mit dem speziellen Refrain: „Du gingst viel zu früh, wir vergessen dich nie.“ Ein traurig schöner Moment, der auch viele der Gäste offensichtlich emotional berührte. Stehende Ovationen und minutenlanger Applaus waren für Laura Dahlmeier.