Lou Jeanmonnot gewinnt den Damensprint beim Biathlon Weltcup in Hochfilzen. In einem spannenden Kampf um die Spitzenplätze sichert sich die Schweizerin Amy Baserga einen Platz bei der Blumenzeremonie und Vanessa Voigt und Anna Weidel erreichen die Top-8.
Minkkinen in gelb-rot
Suvi Minkkinen im gelb-roten Trikot. Sie führt derzeit nicht nur die Sprint- sondern auch in der Gesamtweltcupwertung der Damen. Letztes Jahr gewann Franziska Preuß den Sprint in Hochfilzen vor Sophie Chauveau und Karoline Offigstad Knotten und Minkkinen wurde 14. Preuß kann aus gesundheitlichen Gründen (Covid + Influenza) nicht starten, Sophie Chauveau hat es (noch) nicht ins französische Weltcupteam der Damen geschafft, aber die letztjährige Drittplatzierte Knotten will in Hochfilzen punkten. In Östersund kam sie mit der norwegischen Mixed-Staffel auf den Bronzerang, eine Top-10-Platzierung blieb von ihr bisher aus. Vor dem Rennen wurde noch eine Applausminute für die tödlich verunglückte Laura Dahlmeier eingelegt, die 2017 fünf Weltmeistertitel in Hochfilzen errang.
Erster Saisonsieg von Lou Jeanmonnot
Erst spät mit der Startnummer 52 nahm die Französin Lou Jeanmonnot als eine der besten Biathletinnen das Rennen auf. Liegend hielt sie sich schadlos, setzte im stehenden Anschlag nach dem ersten Schuss noch einmal ab, konzentrierte sich neu und traf in der Folge die weiteren vier Scheiben. „Es war sehr schwer für mich heute ein sauberes Schießen ohne Fehler zu bringen,“ so Jeanmonnot in der ARD, wo sie angab, dass sie sich vergangene Woche etwas gestresst am Gewehr fühlte. „Ich hatte nicht so einen entspannten Zugang zum Anschlag, mein Blick war nicht so konzentriert, ich hatte so verspannte Schultern.“ Jeanmonnot erklärte damit auch die Situation im Stehendschießen, wo sie mehrere Sekunden nach dem ersten Schuss abwartete. „In dem Moment habe ich so ein bißchen Angst gefühlt. Ich musste mich erst einmal beruhigen.“ Mit deutlichem Vorsprung bog sie in die Schlussrunde ein und baute diesen mit einer schnellen letzten Runde aus. „Ich hatte sehr schnelle Skier und die Bedingungen waren gut.“ Am Ende siegte sie mit einem Vorsprung von 15,3 Sekunden vor der Norwegerin Maren Kirkeeide, die in der letzten Runde Schnellste in der Spur war. Sie hatte allerdings auch eine Strafrunde aus dem letzten Schießen zu kompensieren. Den Bronzerang sicherte sich die Schwedin Anna Magnusson. Mit zehn Treffern lag sie Richtung Ziel noch vor Kirkeeide, konnte aber das hohe Tempo nicht bis ins Ziel laufen und im Ziel fehlten ihr 0,8 Sekunden auf den Silberrang. Magnusson führt damit die Sprintwertung und auch die Weltcupgesamtwertung an und schlüpft in das gelbe Trikot. Hinter Magnusson platzierte sich mit zwei fehlerfreien Schießen Dorothea Wierer auf dem vierten Rang (+ 27,9 Sek.).
Schweizerin Amy Baserga auf Rang fünf
Auf dem fünften Rang gelang der Schweizerin Amy Baserga ein Top-Ergebnis. Früh mit der Startnummer 18 ins Rennen gegangen hielt sie sich lange in der Spitzenposition. Mit lediglich 32,3 Sekunden Rückstand auf Jeanmonnot hat sie sich für die Verfolgung eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen und mit ihren 88 % Trefferleistung könnte es erneut Richtung Podest gehen. Der fünfte Rang im Sprint von Hochfilzen ist ihr zweitbestes Weltcupergebnis nach dem Bronzerang letzte Saison im Einzel von Ruhpolding. Neben ihr haben sich auch Lea Meier (0:1) von Rang 26 aus, Lena Häcki-Groß (1:0, +1:29 Min., Platz 32) sowie Aita Gasparin (0:1, + 1:43 Min., Platz 43) für die Verfolgung qualifiziert. Lydia Mettler (früher Hiernickel) und Susi Meinen schafften es nicht unter die Besten 60.
Vanessa Voigt und Anna Weidel in Top-8
Aus deutscher Sicht gelang sowohl Vanessa Voigt und auch Anna Weidel, mit jeweils zehn Treffern, ein beachtliches Ergebnis. Voigt wurde mit einem Rückstand von 37,7 Sekunden Siebte und nur 4,3 Sekunden dahinter platzierte sich Anna Weidel auf Platz acht. Was Voigt in der Spur schneller war, holte Weidel am Schießstand auf, insbesondere stehend räumte sie ihre fünf Scheiben in 22,6 Sekunden ab. Beide haben damit auch die interne Olympianorm erfüllt. „Ich bin einfach total stolz, nicht nur auf das Rennen, sondern auch auf den Weg hierher, den ganzen Schweiß, die ganzen Tränen und heute hier zu stehen und so ein Ergebnis einzufahren,“ freute sich eine glückliche Vanessa Voigt. Sie musste bekanntlich letzte Saison verfrüht wegen einer nicht auskurierten Lungenentzündung und sich anschließenden mentalen Problemen abbrechen. Sie gab an, dass ihr letzte Saison sehr hart war und dass da Biathlon nicht so eine große Rolle spielte. „Ich liebe es schnell zu laufen und gut zu schießen – da ist natürlich hart von der Ferne zuzuschauen.“ Und sie gab auch noch ein kleines Geheimnis preis: „Ich habe heute früh wieder meinen Lottokalender aufgemacht und habe wieder zwei Euro gewonnen. Immer wenn ich gewinne, bin ich gut – und ich bin einfach happy hier zu stehen.“
Alle DSV-Damen in der Verfolgung
Nach Vanessa Voigt und Anna Weidel muss man die Ergebnisliste weit nach unten scrollen. Erst auf Rang 44 findet sich Marlene Fichtner. Am Schießstand mit weißer Weste zählte sie läuferisch nicht zu den Besten und hatte im Ziel einen Rückstand von 1:43 Min. Janina Hettich-Walz hatte am Schießstand größere Probleme. Ein Fehler im Liegen wäre noch kompensierbar gewesen, allerdings folgten im stehenden Anschlag drei weitere Fahrkarten und am Ende ein wenig aussichtsreicher 53. Platz. Mit der gleichen Fehlerzahl (2:2) platzierte sich Julia Tannheimer direkt hinter ihr als 54. und Julia Kink erreichte bei ihrem ersten Weltcupstart in der Saison die Verfolgung auf Platz 59 gerade noch.
Julia Simon zurück
Mit Spannung erwartet wurde die Rückkehr der Top-Athletin Julia Simon, die nach dem Ablauf ihrer Sperre nach der Verurteilung in der leidlichen Kreditkartenaffäre in Hochfilzen erstmals in der Saison im Weltcup starten durfte. Mit nur einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag belastet wurde sie mit einem Rückstand von 1:09 Minuten 19. Nach dem Rennen kam sie zum Interview in der ARD und erklärte: „Ich fühle mich gut. Ich fühle mich so, wie ein Zug der losfährt, aber ich bin noch dahinter, um den Zug zu erreichen. Ich brauche erst einmal ein paar Rennen bis ich gut werde.“ Auf die Verfolgung freut sie sich bereits: „Das kann ein guter Kampf werden in der Verfolgung.“ Angesprochen auf den Sommer mit den ganzen Unruhen um sie erklärte Simon, dass es nicht leicht war. „Vor allem der mediale Teil war sehr schwer. Aber ich habe viel gelernt für mein Leben. Auf die Frage, wie die Stimmung im Team sei, wich sie aus und meinte: „Wir haben ein gutes Team, wir kämpfen immer für gute Plätze und ich bin hier wegen dem Sport.“
Nach Verfolgungssieg landet Lisa Theresa Hauser im Mittelfeld
In der Heimat wollte Lisa Theresa Hauser nach ihrem Verfolgungssieg in Östersund an den Erfolg anknüpfen. Mit zwei Schießfehlern schon im Liegendanschlag und einem weiteren im Stehen war am Ende nur Rang 41 mit einem Rückstand von 1:41 Minuten möglich. Mit diesem Rückstand wird es in der anschließenden Verfolgung schwer, sich Richtung Podest nach vorne zu arbeiten. Beste ihres Teams war Anna Juppe. Mit einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag belastet wurde sie 18. und lief damit ebenso in die Punkteränge wie Anna Andexer (1:0) auf Platz 31. Anna Gandler (1:1) konnte sich auf Rang 48 für die Verfolgung qualifzieren und Dunja Zdouc war nicht gestartet.
Der weitere Wettkampfplan in Hochfilzen



































































