FIS und IBU verschieben komplettes Fluor-Verbot erneut - xc-ski.de Langlauf

FIS und IBU verschieben komplettes Fluor-Verbot erneut

Skiwachsen © Modica/NordicFocus

Der Internationale Skiverband (FIS) und die Internationale Biathlon Union (IBU) haben zeitgleich bekanntgegeben, dass das komplette Fluorverbot erneut um ein Jahr verschoben wird. Als Grund gaben beide Verbände die weitere Verfeinerung des Testverfahrens und das Testen von neuen fluorfreien Wachsen an.

Erklärung der FIS

„Der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) gab heute bekannt, dass die Einführung eines vollständigen Verbots von Fluorwachsen auf die Saison 2023/2024 verschoben wird, um zusätzliche Zeit für die weitere Verfeinerung des Fluortestgeräts und die Festlegung der Verfahren zum Schutz der Integrität der FIS-Wettbewerbe zu gewinnen. Ausführliche Tests des Fluornachweisgeräts in Zusammenarbeit mit Experten der nationalen Verbände und der Internationalen Biathlon Union (IBU) führten zu dem Schluss, dass mehr Zeit benötigt wird, um neue fluorfreie Wachse zu testen, um genauere Ergebnisse zu liefern. Die Prüfung dieser neuen Produkte ist im Gange.“ Damit wird das Fluor-Verbot nach seiner Ankündigung für die Saison 2020/2021 im Herbst 2019 bereits zum dritten Mal verschoben. 

C8-Verbot bleibt bestehen

Anders als die FIS geht die IBU in ihrer Erklärung etwas genauer auf die Thematik ein und betont, dass das bereits bestehende Verbot von C8-Verbindungen weiterhin kontrolliert wird: „Das Verbot des Besitzes, der Anwendung, der Verwendung, des Verkaufs, der Abgabe oder des Handels mit Produkten, die C8-Fluorkohlenwasserstoffe/PFOA enthalten, das in der vergangenen Saison eingeführt wurde, bleibt auch in der Saison 2022/2023 in Kraft. Dieses Verbot steht im Einklang mit der EU-Verordnung 2019/1021 („POP-Verordnung“) und der EG-Verordnung 1907/2006 („REACH“-Verordnung), die den Umgang mit PFOAs regeln, die in hochkettigen (C8) Fluorkohlenstoffwachsen enthalten sind. Die IBU wird das Setup der letzten Saison verbessern, um diese Verordnung umzusetzen. Das bedeutet, dass alle nationalen Verbände und Wachsfirmen, die für eine IBU-Veranstaltung akkreditiert sind, erneut eine Erklärung unterzeichnen müssen, in der sie erklären, dass ihre Teams und Mitarbeiter, die an IBU-Veranstaltungen teilnehmen, dieses Verbot einhalten werden. Häufige Stichprobenkontrollen von Materialien, die von Teams, Skiwachsfirmen und Einzelpersonen bei jeder IBU-Veranstaltung verwendet werden, werden auch in der kommenden Saison durchgeführt.“ Davon nicht betroffen sind alle aktuellen Produkte der bekanntesten Skiwachsfirmen, die entweder komplett fluorfrei sind oder nach den Regeln der EU-Verordnung produziert werden.  

Risiken für Gesundheit und Umwelt

In beiden Erklärungen wird am Ende noch einmal darauf hingewiesen, warum ein komplettes Fluorverbot überhaupt als notwendig angesehen wird: „Das Verbot soll die Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt verringern, die von Chemikalien ausgehen, die in Fluorkohlenstoffprodukten für die Präparation von Skiern enthalten sind.“ Auslöser der Diskussionen um die Verwendung von Fluor in Skiwachsen war der Tod einer norwegischen Betreuerin, deren Gesundheit durch jahrelanges Skiwachsen geschädigt war. Daraufhin hatte der FIS-Vorstand auf Antrag zweier seiner Mitglieder das Fluor-Verbot beschlossen. 

Quellen: Pressemeldungen FIS und IBU

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