Langlauf-Kurznews: Klæbo verlobt, FIS erhöht Preisgeld, 50-km-Premiere in Oslo, Nachwuchs-WM wackelt - xc-ski.de Langlauf

Langlauf-Kurznews: Klæbo verlobt, FIS erhöht Preisgeld, 50-km-Premiere in Oslo, Nachwuchs-WM wackelt

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Vanzetta/NordicFocus

Im internationalen Langlaufgeschehen hat sich in den letzten Tagen einiges getan – sowohl sportlich als auch organisatorisch. Während Johannes Høsflot Klæbo privat einen bedeutenden Schritt macht, sorgen neue Entscheidungen der FIS und finanzielle Probleme in Norwegen für Gesprächsstoff. Ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen.

Klaebo gibt Verlobung bekannt

Freudige Neuigkeiten aus Norwegen: Johannes Høsflot Klæbo, der erfolgreichste aktive Langläufer der Welt, hat sich verlobt. Der 28-Jährige machte seine Verlobung mit seiner langjährigen Partnerin Pernille Døsvik am vergangenen Sonntag, 15. Juni, über Instagram öffentlich. Begleitet von mehreren Fotos zeigte sich das Paar strahlend, Døsvik präsentierte den Verlobungsring, und Klæbo stieß mit Champagner an. Das letzte Bild zeigt Klæbos Herzschlag, der im Moment, als er die Frage aller Fragen stellte, in die Höhe schnellte. Mit fünf Olympiasiegen und 15 WM-Titeln hat Klæbo sportlich alles erreicht – nun folgt also auch ein bedeutender privater Meilenstein. „2025 wird immer besser und besser“, schrieb der Norweger unter dem Post. Klæbo und Døsvik kennen sich bereits seit ihrer Jugend und leben mittlerweile gemeinsam in Trondheim. Während der Wintersaison gelten bei dem Paar allerdings besondere Vorsichtsmaßnahmen, um das Infektionsrisiko für den Leistungssportler zu minimieren. Trotz der Einschränkungen unterstützt Døsvik ihren Partner konsequent und ordnet ihren Alltag seinem sportlichen Traum unter. Unter dem Instagram-Beitrag gratulierten zahlreiche Fans sowie Wintersport-Kollegen zum Verlobungsglück.

FIS beschließt Preisgelderhöhungen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Skisport stellen viele Athleten weiterhin vor Herausforderungen. Im Zuge seiner jüngsten Ratssitzung hat der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) daher eine Erhöhung des Preisgeldes für alle Weltcup-Disziplinen beschlossen. Ab der Saison 2025/26 sollen die finanziellen Ausschüttungen um garantierte 10 % steigen, weitere 10 % können durch die jeweiligen lokalen Organisationskomitees (LOC) freiwillig ergänzt werden. „Es ist klar, dass wir noch viel zu tun haben, wenn es darum geht, unsere Sportlerinnen und Sportler so zu belohnen, wie sie es verdienen. Das ist ein wichtiger Schritt, aber nur ein weiterer auf dem langen Weg vor uns“, so FIS-Präsident Johan Eliasch in einer Pressemitteilung am 13. Juni 2025. Eine ähnliche Maßnahme wurde bereits 2022 umgesetzt. Sollte der freiwillige Anteil vollständig ausgeschöpft werden, wären insgesamt bis zu 20 % mehr Preisgeld möglich. Besonders im Skilanglauf, wo außerhalb der Top-10 Platzierungen vergleichsweise geringe Summen ausgeschüttet werden, könnte die Anpassung für breitere Unterstützung sorgen. Ob und in welchem Umfang die LOCs von der freiwilligen Option Gebrauch machen, bleibt abzuwarten.

Damen und Herren am Holmenkollen gleichzeitig auf der Strecke

Langlauf Weltcup am Holmenkollen, Oslo (NOR) © Modica/NordicFocus

Wie bereits beim Frühjahrsmeeting angekündigt, werden die 50-km-Rennen der Frauen und Männer beim Weltcup in Oslo (NOR) am Samstag, den 14. März 2026, erstmals seit 2010 wieder am selben Tag ausgetragen. Nun steht fest: Die beiden Wettbewerbe werden nicht nur nacheinander, sondern mit einem Abstand von lediglich 45 Minuten gestartet – die Männer beginnen, die Frauen folgen eine Dreiviertelstunde später. Durch den geringen zeitlichen Abstand werden sich beide Felder abschnittsweise gleichzeitig auf der Strecke befinden – ein Novum im Weltcup. Für das Publikum bedeutet das mehr Action und dichteres Renngeschehen, da Frauen und Männer innerhalb kürzester Zeit mehrmals an den Zuschauerrängen vorbeikommen. „Das sind große und wichtige Neuigkeiten für den Langlaufsport, sowohl international als auch national. Es ist sehr erfreulich, dass wir das umsetzen können. Für das Produkt Langlauf könnte das sehr positiv sein“, erklärte Ulf Morten Aune, Koordinator des norwegischen Nationalteams, gegenüber der Nachrichtenagentur NTB. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen: Der norwegische Langlaufexperte Petter Soleng Skinstad äußerte Zweifel an der praktischen Umsetzung und sprach von einem möglichen „Durcheinander“ auf der Strecke und in der TV-Übertragung. Insbesondere Überschneidungen im Rennverlauf könnten zu Herausforderungen für Athleten, Zuschauer und Kommentatoren führen. Die finale Genehmigung durch den FIS-Rat steht noch aus, gilt aber als Formsache.

Finanzprobleme von Trondheim betreffen auch U23/JWM

Nur wenige Monate nach der Nordischen Ski-WM 2025 in Trondheim droht bereits der nächste Veranstaltungsstreit in Norwegen. Die Junioren- und U23-Weltmeisterschaften 2026, geplant vom 3. bis 8. März im WM-Stadion von Granåsen, stehen aktuell auf der Kippe. Der Grund: Die eingeplanten Mittel zur Finanzierung des Events sind nicht mehr vorhanden. Eigentlich sollten rund drei Millionen Norwegische Kronen aus dem erwarteten Überschuss der Ski-WM 2025 in einen Eventfonds fließen – vorgesehen zur Unterstützung kommender Weltcup-Veranstaltungen und der Nachwuchs-WM 2026. Doch das Budget ist inzwischen vollständig aufgebraucht: Die Trondheim-WM droht mit einem erheblichen Defizit und könnte sogar insolvent werden (xc-ski.de berichtete). Der geplante Fonds wird daher nicht eingerichtet. „Der Fonds ist leer. Der Wegfall eines Teils der Grundfinanzierung bringt zusätzliche Herausforderungen“, so Terje Lund, Veranstaltungsleiter beim Norwegischen Skiverband, gegenüber Adresseavisen. Neben der Nachwuchs-WM soll Granåsen auch im Dezember 2025 ein Weltcup-Wochenende austragen – ebenfalls in finanzieller Unsicherheit. Bislang existiert weder ein offizielles Budget noch eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Norwegischen Skiverband, der Stadt Trondheim und den lokalen Organisatoren von Granåsen Aktivum AS. Die Durchführung liegt operativ bei Norway Events, das auch bei der diesjährigen WM federführend war – und inzwischen selbst zu den Gläubigern gehört. „Wenn wir Vertragsabschlüsse weiter hinauszögern, riskieren wir dieselben Probleme wie bei der WM“, warnt Daniel Helgestad, Geschäftsführer von Norway Events. „Granåsen wurde für internationale Events gebaut – es wäre schade, wenn das nicht genutzt wird.“ Eine unabhängige Wirtschaftsprüfung soll nun klären, wie es zu den Budgetfehlern rund um die Ski-WM kommen konnte. Die Hoffnung: Durch neue Lösungen und Partnerschaften können die kommenden Events dennoch gerettet werden. Klar ist aber auch, dass die Zeit drängt.

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