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Langlauf Weltcup: Andersson bezwingt Ilar im Einzelstart in Trondheim – Hoffmann Neunte

Ebba Andersson feierte im norwegischen Trondheim ihren ersten Saisonsieg und ist damit im sechsten Saisonrennen die sechste Siegerin. Moa Ilar wurde bei starker schwedischer Mannschaftsleistung Zweite vor Jessie Diggins.

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Schwedinnen

Ebba Andersson (SWE) © Modica/NordicFocus

Am letzten der drei Wettkampftage lässt sich sagen: Der befürchtete leichte Wärmeeinbruch mit Temperaturen im schwierigen Wachsbereich ist ausgeblieben: Auch heute lagen die Temperaturen deutlich im Minusbereich mit -4°C und es herrschten wieder schnelle Bedingungen, bei denen die Schwedinnen offenbar exzellentes Material und eine sehr gute Form hatten. Am Ende landeten vier Schwedinnen unter den ersten Acht, aber zur Halbzeit mischten auch noch andere vorn mit und drei Schwedinnen plus Diggins und Weng lagen innerhalb von 8,9 Sekunden. In der zweiten Runde entwickelte sich aber alles zu einem Zweikampf zwischen Andersson und Ilar, bei dem zuerst im langen Anstieg Ebba Andersson deutlich vorne lag mit bis zu acht Sekunden. Nach dem höchsten Punkt holte Moa Ilar, die nach der operativen Entfernung ihres Kalksporns wieder schmerzfrei laufen kann, aber Sekunde um Sekunde auf und kam bis auf 1,6 Sekunden heran. Im Ziel blieb der Vorteil aber mit 2,0 Sekunden auf der Seite von Ebba Andersson, die ihren ersten Saisonsieg feierte und damit als sechste Siegerin im sechsten Saisonrennen auf dem obersten Podium steht. „Es war ein guter Tag. Es ist toll, oben auf dem Podium zu stehen und das rote Trikot zu übernehmen ist mehr als ich erwartet hätte“, sagte Ebba Andersson zur FIS. „Ich habe gehört, dass ich am höchsten Punkt einige Sekunden vor Moa bin, aber ich wusste, dass ihr die zweite Hälfte besser liegt. Ich wusste, ich muss weiter Gas geben und alles aus mir herausholen“, so Andersson zum Expressen. Mit einem enttäuschten Lächeln beglückwünschte Moa Ilar die Teamkollegin im Ziel. „Das fühlt sich großartig an, ich bin sehr glücklich mit dem Rennen. Es ist schön, im Skating wieder auf dem Podium zu stehen“, freute sich Moa Ilar, die langsam in den Kampf um Gelb eingreift. Dazu sagte sie: „Die Saison ist lang, wir werden sehen. Ich werde bis Weihnachten alle Rennen bestreiten und dann die Tour de Ski und danach sehen wir weiter.“ Jessie Diggins hatte in der zweiten Runde schwer zu kämpfen, wurde sehr unruhig in ihrer Bewegung und büßte bergauf einige Sekunden auf Andersson ein. Im Ziel rettete sie aber mit 16 Sekunden Rückstand den Podestplatz und mit 17 Punkten Vorsprung auch die Führung im Gesamtweltcup.

Persönliche Bestleistung für Gismondi

Maria Gismondi (ITA) © Modica/NordicFocus

Nur um drei Sekunden verpassten Astrid Øyre Slind und Jonna Sundling, die die ersten vier Kilometer die Schnellste war, als Vierte und Fünfte das Podium. Als Sechste jubelte die 21-jährige Maria Gismondi über ihr bestes Weltcupergebnis und damit darf die Junioren-Weltmeisterin von 2024, die aus dem Speckgürtel von Rom kommt, an ihrer ersten Siegerehrung teilnehmen, nachdem sie nach der ersten Runde noch an zwölfter Stelle lag. Damit übernimmt sie auch die Führung in der U23-Wertung mit vier Punkten Vorsprung auf Milla Grosberghaugen Andreassen. „Das ist großartig für mich. Zehn Kilometer Skating ist mein Lieblingsrennen. Ich habe das Rennen genossen, ich bin einfach glücklich. Das bedeutet mir sehr viel, dass ich so nah an der Weltspitze dran bin. Das bestätigt mir, dass ich gut trainiert habe. Ich genieße den Tag und ich hoffe, auch bei den Olympischen Spielen gut abzuschneiden“, sagte Gismondi im Gespräch mit der FIS. Umso erstaunlicher ist ihr Ergebnis, wenn man weiß, dass sie im Skiathlon noch auf ärztlichen Rat pausierte wegen Schmerzen an den Schienbeinen. Dazu erzählte sie dem Expressen: „Ich habe eine falsche Bewegung gemacht und bekam Schmerzen im Oberschenkel, so dass ich lieber nicht startete. Am Ende war das sicher die richtige Entscheidung.“ Nora Sanness wurde Siebte vor Frida Karlsson, die wohl den Substanzverlust durch der Lebensmittelvergiftung vom Montag spürt.

Bestes Weltcupergebnis für Hoffmann

Helen Hoffmann (GER) © Modica/NordicFocus

„Die zehn Kilometer Skating sind meine Lieblingsdisziplin, so dass ich auf ein gutes Rennen hoffe. Ich hatte einen guten Saisonstart, gute Ergebnisse und ein gutes Gefühl“, sagte Helen Hoffmann vor dem Rennen am Eurosport-Mikrofon. Das erhoffte gute Rennen machte die Thüringerin dann auch und lief erstmals unter die besten Zehn. Im Ziel wies sie einen Rückstand von 33 Sekunden auf und lag damit weniger als eine Sekunde hinter Frida Karlsson und vor Heidi Weng, die in der zweiten Runde viel Zeit verlor. „Heute war ich mit dem Material sehr zufrieden. Mit dem Ergebnis an sich bin ich schon zufrieden, aber das eine oder andere an der Technik kann man schon verbessern. Bei mir ist das Typische das lange Gleiten, das fehlt mir noch ein bisschen. Bei mir ist es immer ein bisschen hektisch“, sagte Helen Hoffmann im ZDF. Pia Fink lag in der ersten Runde auch noch auf Kurs Top10, aber in der zweiten Rennhälfte büßte auch sie noch Sekunden und Positionen ein. Mit ihrem 14. Platz beweist sie aber eine große Konstanz mit allen vier Distanzrennen zwischen Platz zehn und 14. „Ja, das war ein solides Rennen. Ich bin nicht ganz zufrieden, ein kleines bisschen mehr hatte ich mir heute erhofft, aber ich habe schon gemerkt, dass mein Körper langsam etwas müde ist. Die nächsten Tage werde ich mich erstmal erholen. Morgen fliegen wir zurück nach Hause. Nächstes Wochenende steht der Weltcup Davos an, da werde ich dann am Sonntag an den Start gehen“, sagte Pia Fink. Sofie Krehl ging als eine der ersten Läuferinnen ins Rennen und wurde 30., Coletta Rydzek wurde 38. und Katherine Sauerbrey 41. Rydzek war 30 Sekunden vor Ebba Andersson gestartet, konnte der Schwedin aber nicht folgen, als sie eingeholt wurde. Ähnlich erging es der studierten Physikerin Anna-Maria Dietze, die nach ihrem grippalen Infekt 52. wurde und Moa Ilar bei der Einholung direkt ziehen lassen musste. „Heute war natürlich toll. Helen Hoffmann ist knapp an ihrer ersten Top8 Platzierung vorbei. Aber man sieht schon, was für ein Potential sie hat, hier heute so aufzutrumpfen, sie hatte eine gute Einteilung. Auch mit der Platzierung von Pia Fink, die gestern den harten Skiathlon hinter sich hat, können wir zufrieden sein. Die zwei Mädels haben wirklich eine Top Performance hingelegt, mit den anderen können wir als Teamergebnis zufrieden sein“, so Peter Schlickenrieder. 

Stadlober unzufriedene 17.

Teresa Stadlober (AUT) © Modica/NordicFocus

Nachdem sie gestern recht zufrieden war, kam Teresa Stadlober diesmal wieder über einen 17. Rang nicht hinaus. Das zeigt wie in Ruka, dass es in der freien Technik noch nicht so gut zu laufen scheint wie im Klassischen. Magdalena Scherz war diesmal als zweite Österreicherin im Starterfeld und wurde 54. mit zwei Minuten Rückstand. Als beste Schweizerin landete Anja Weber auf Rang 26. Nadja Kälin wurde diesmal 34. direkt vor Nadine Fähndrich. Giuliana Werro kam als 50. in die Wertung und Marina Kälin ist als 61. noch auf der Suche nach der Form.

=> Ergebnis 10 Kilometer Freistil

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