Langlauf Weltcup: Dresden begrüßt Sprint-Elite in der Elbmetropole - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup: Dresden begrüßt Sprint-Elite in der Elbmetropole

Sophie Caldwell (USA), Stina Nilsson (SWE), Maja Dahlqvist (SWE), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Seit Anfang der Woche ist es wieder soweit, eine Weltcupstrecke in Dresden entsteht. Im Skilanglauf Weltcup steht wenige Tage nach Ende der Tour de Ski ein Stadtsprint-Wochenende auf dem Programm mit Einzel- und Teamsprint.

Schwedinnen und Pellegrino favorisiert

Im letzten Jahr waren die Schwedinnen hier sehr stark auf dem größtenteils flachen Kurs direkt an der Elbe mit kleinem Anstieg über den Elbdeich und stellen auch diesmal wieder das stärkste Team. Generell scheint zu gelten: Wer sieben Etappen Tour de Ski in den Beinen hat, hat Pause, so dass die Sprintspezialisten wieder unter sich sind – mit Diddi Nöckler als einer der wenigen Ausnahmen: Der Distanzläufer aus Südtirol will zusammen mit Federico Pellegrino den italienischen Triumph im Teamsprint wiederholen. Überhaupt war es im letzten Jahr die perfekte Strecke für Pellegrino, der beide Rennen trotz Anwesenheit von Klæbo gewinnen konnte. Sicher ein weiterer Grund für den 22-jährigen Tour de Ski-Sieger, gar nicht erst in die Elbmetropole zu reisen.

 

Schneelieferung ab Donnerstag

Die Aufbauarbeiten für den Langlauf Weltcup begannen Anfang der Woche und laufen nach Plan – auch wenn das Wetter nicht mitspielte und es in den letzten Tagen oft regnete. Naturschnee ist in der sächsischen Landeshauptstadt aber wie erwartet wieder nicht ausreichend in Sicht, obwohl es im 40 Kilometer entfernten Altenberg im Erzgebirge beim Bob- und Skeleton-Weltcup am letzten Wochenende viel mehr Schnee gab als erwünscht und es dort auch jetzt wieder schneit. In Dresden muss der Schnee selbstverständlich aus anderer Quelle beschafft werden und in dieser Hinsicht arbeitet die gesamte Region wieder perfekt zusammen: Wie im letzten Jahr wurden am Dresdner Flughafen seit Anfang Dezember wieder Schneekanonen positioniert, so dass kubikmeterweise Schnee produziert wurde, der dann mit LKW ab Donnerstag an die Strecke transportiert wird. Und auch die Dresdner Eisschnelllaufbahn ist diesmal mit im Boot und steuert Eisabrieb bei. Eine Idee, die Skiweltcup Organisator René Kindermann nur durch Zufall kam: „Ich habe letztes Jahr beim Schlittschuhlaufen mit meinen Kindern diesen recht großen Schneehaufen neben der Bahn gesehen und hatte in diesem Jahr bei Herr Gabriel, dem Leiter Eigenbetrieb Sportstätten Dresden angefragt, was es damit auf sich hat und ob wir diesen Schnee für den Skiweltcup Dresden nutzen könnten.“ Das Mysterium hinter dem Schnee an der Eislaufbahn ist simpel: Etwa 2 Kubikmeter Eisabrieb fallen pro Eispflege an. Eisabrieb sind schneeartige Eiskristalle, die durch die Abnutzungen der Kufen und durch die Eismaschinen auf den Flächen entstehen. Bei jeder Eispflege werden ca. 0,3 mm Span von der Eisfläche gehobelt und der Eisspiegel anschließend mit Wasser gewischt und so aufbereitet. Für die Eisbereitung wird unaufbereitetes Wasser ohne jegliche Zusatzstoffe verwendet. Am Tag fallen so bei Normalbetrieb ca. 15 Kubikmeter Eisabrieb allein auf der Eisschnelllaufbahn im Freien an. Der Abrieb wird sonst im Auslaufrund abgelagert und taut, je nach Witterung, weg. Mit dem Skiweltcup findet der Abrieb eine neue Verwendungsform für die internationale Skistrecke am Königsufer. 100 Kubikmeter Eisabrieb hat die EnergieVerbund Arena bisher für den Ski Weltcup bereitgestellt. „Ich freue mich über den Synergieeffekt, dass wir mit unserem Eisabrieb, der automatisch bei jeder Eispflege anfällt, den FIS Skilanglauf Sprint Weltcup unterstützen können. Mit der Premiere im vergangenen Jahr ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt Dresden und den Organisatoren des Skiweltcups entstanden“, sagt Ralf Gabriel, Leiter Eigenbetrieb Sportstätten Dresden.


 

Strecke am Königsufer

Die Strecke für den Weltcup wurde seit der Premiere leicht modifiziert. Sie ist jetzt noch 800 Meter lang und wird zweimal durchlaufen. Das Königsufer liegt am nördlichen Elbufer, genau gegenüber der spektakulären Altstadt-Silhouette der sächsischen Landeshauptstadt mit Frauenkirche und Semperoper. Der Start befindet sich am Königsufer, die Strecke verläuft dann elbabwärts und passiert die Augustus-Brücke. Der Wendepunkt befindet sich direkt vor dem berühmten Canaletto-Blick. Auf dem Rückweg wartet kurz nach dem Durchqueren der Augustusbrücke ein kurzer Anstieg auf den Elbdeich, gefolgt von einer schnellen Abfahrt mit leichter Linkskurve. Vor der natürlichen OpenAir-Tribüne auf den Stufen des Sächsischen Finanzministeriums, wo im Sommer große Freilicht-Kinonächte und OpenAir-Konzerte wie zum Beispiel von Silbermond stattfinden, befindet sich der Zielbereich vor 4500 Zuschauern.

 

Gutes tun beim Langlauf Weltcup

Alle Dresdner und andere Langlauf Weltcup-Besucher, die bereits vor Ort sind, können am Rande des Weltcups etwas Gutes tun. „WIR für Anja“ heißt das Motto einer Typisierungsaktion für die an Leukämie erkrankte Anja Berthold, die nun zum zweiten Mal erkrankt ist, so dass eine Stammzellspende unumgänglich ist. Die Typisierungsaktion findet heute zwischen 14 und 20 Uhr im Rudolf-Harbig-Stadion am Rande der Dresdner Altstadt statt (VIP-Bereich Ebene 1). Wer es an diesem Tag nicht schafft, der hat dennoch die Möglichkeit, jederzeit beim Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden e.V. eine Typisierung vornehmen zu lassen. Weitere Infos gibt es hier:


 

Regnerisches Wetter in Dresden

Das Wetter meinte es nicht gut mit den Helfern des Skiweltcups Dresden, die die Strecke in regnerischem Wetter bauen mussten. Auch Donnerstag bei Ankunft des Schnees herrschen mit Schneeregen sehr unangenehme Arbeitsbedingungen. Am Freitag ist etwas Schnee angekündigt, der später in Regen übergehen wird, bevor ab abends bis dem gesamten Samstag mit dem Einzelsprint trockene Bedingungen bei etwa 3 Grad plus herrschen sollen. Der Sonntag wird aber wieder unangenehm und sehr nass.

 

Player oder Zusammenfassung

Bei der aktuellen Planung der Sender sieht es so aus, als würde es den Heimweltcup der deutschen Langläufer nicht live im Fernsehen geben – es sei denn, man hat Eurosport 2. Denn auch bei Eurosport 1 haben die anderen Wintersportarten den Vorrang. Bei Eurosport 2 hat man den Einzelsprint ab 13:15 Uhr live. Ab Sonntag wird dort der Teamsprint zwischen 13 und 14 Uhr live gezeigt mit verspätetem Einstieg. Alternativ kann man auf den Eurosport Player zurückzugreifen, zum Beispiel auch, wenn man unterwegs ist. Die Öffentlich-Rechtlichen, in dem Fall das ZDF, bieten aber manchmal kurzfristig noch Streams zu Sportveranstaltungen an. Zusammenfassungen bietet der Mainzer Sender sonst erst ab voraussichtlich 16:10 Uhr beziehungsweise 16:25 Uhr.

 


 

Weltcup Dresden im Überblick

Samstag, 12. Januar 2019:
10:30 Uhr: Prolog Einzelsprint FT
13:20 Uhr: Finalläufe Einzelsprint FT

Sonntag, 13. Januar 2019:
10:30 Uhr: Halbfinals Teamsprint FT
12:45 Uhr: Finalläufe Teamsprint FT

 

 

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