Langlauf Weltcup: Johaug gewinnt mit Ski Tour ihr neuntes Etappenrennen

Therese Johaug (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Therese Johaug ist die souveräne Siegerin der Ski Tour, dem zweiten Etappenrennen in dieser Saison im Langlauf Weltcup. Sie gewann das Handicaprennen im klassischen Stil über 15 Kilometer vor Heidi Weng und Ingvild Flugstad Østberg.

Weng Zweite vor Østberg

Heidi Weng (NOR), Therese Johaug (NOR), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Während Therese Johaug schon nervös wie ein Rennpferd am Start vor und zurück rutschte, joggten Weng und Østberg noch gemütlich auf den Startbereich zu: Mit 2:33 Minuten Rückstand hatten sie ja auch noch etwas Zeit. Beiden war klar, dass sie sich um Therese Johaug nicht kümmern müssen und so konzentrierten sie sich auf den Kampf um Platz zwei, während Therese Johaug ihren Vorsprung weiter ausbaute – zumindest auf den ersten zwei Kilometern jeder Runde, wo es meist bergauf ging. Mitte des Rennens setzte wieder Schneefall ein, zudem frischte der Wind deutlich auf. Als Therese Johaug schließlich nach 15 Kilometern das Ziel erreichte, hatten erst fünf Damen die Zwischenzeit bei Kilometer 12,2 passiert. 3:40 Minuten später gewann Heidi Weng den Zielsprint gegen Ingvild Flugstad Østberg. Ebba Andersson, Astrid Uhrenholdt Jacobsen und Jessie Diggins belegten nach jeweils einsamen Rennen die Plätze vier bis sechs.

Pärmäkoski Schnellste im Wellenstart

Krista Parmakoski (FIN) © Thibaut/NordicFocus

Wegen Johaugs großem Vorsprung wurde ab Krista Pärmäkoski (13., +8:08 Minuten) aus einer Welle gestartet. Für die Finnin war es eine verkorkste Ski Tour: In der Meråker-Etappe kollabierte sie und fiel bewusstlos ins Ziel – die Erinnerungen kommen erst wieder, als sie weggeführt wird und das norwegische Fernsehen sie fragt, was los war. Nach 24 Stunden Ruhe erhielt sie die Starterlaubnis für Trondheim, wo sie in ihrem Viertelfinale erneut mit einem Krampf im hinteren Oberschenkel zusammenbrach, aber ihr Viertelfinale noch zu Ende lief. „Ich mache weiter, ich möchte allen zeigen, dass ich nicht so schlecht bin“, sagte sie. Heute zeigte sie ein sensationelles Rennen, löste sich im Laufe des Wettkampfes von allen anderen Athletinnen aus der Welle und holte eine Athletin nach der anderen ein. Kurz vor dem Ziel schnappte sie sich auch noch Tiril Udnes Weng und holte sich mit der dritten Netto-Zeit nach Johaug und Jacobsen Platz sieben vor der Norwegerin. Emma Ribom konnte in der letzten Runde nicht mehr mit Weng mitgehen und fiel von sieben auf neun zurück.

Stadlober Elfte, Fähndrich 20.

Teresa Stadlober (AUT) © Thibaut/NordicFocus

Sadie Maubet Bjornsen wurde Zehnte vor Teresa Stadlober, die sich einigen Athletinnen aus der Welle geschlagen geben musste, die im Endklassement aber hinter ihr landeten. „Das heutige Verfolgungsrennen war nochmals richtig hart, ich konnte nichts mehr zu setzen und versuchte einen versöhnlichen Abschluss zu erreichen. Diese Tour verlangte mir physisch und psychisch alles ab, vor allem das Long Distanz Rennen saugte mich so richtig aus, von dem ich mich nicht mehr erholt habe. Alle Rennen waren sehr anspruchsvoll und für einen Top Ten Platz musste schon vieles zusammen passen. Generell bin ich mit meinen Einzelergebnissen zufrieden, auch wenn es sich für eine Top Platzierung nicht ausgegangen ist. Besonders die Qualifikation beim Bergsprint war ein schöner Teilerfolg. Nach zweieinhalb Wochen geht es endlich für die Erholung nach Hause und morgen werde ich den ganzen Tag das Bett nicht verlassen“, meinte sie. Die Österreicherin büßte etwa zweieinhalb Minuten auf Johaug ein, ebenso wie Nadine Fähndrich. Die Schweizerin, die gestern als Sprint-Dritte überzeugt hatte, konzentrierte sich als 19. der Gesamtwertung auch diesmal auf den Punktesprint nach 2,2 Kilometern. Die Zwischenzeit erreichte sie mit der schnellsten Netto-Zeit, was 15 Punkte für die 24-Jährige bedeutete – um Johaug noch abzufangen reichten diese Punkte aber nicht. Danach nahm sie in Pellegrino-Manier sofort das Tempo raus und erholte sich. Das Ziel erreichte sie schließlich als 20. der Gesamtwertung. Laurien von der Graaff hatte wie andere Sprinterinnen auf die Schlussetappe verzichtet.

=> Endstand Ski Tour
=> Netto-Zeit Schlussetappe
=> Weltcupstände nach Ski Tour

 

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