Langlauf Weltcup: Nepryaeva und Klæbo gewinnen Klassiksprint-Generalprobe in Oberstdorf - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup: Nepryaeva und Klæbo gewinnen Klassiksprint-Generalprobe in Oberstdorf

Natalia Nepryaeva (RUS), Anamarija Lampic (SLO), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Ein Jahr vor den Weltmeisterschaften konnten sich Natalia Nepryaeva und Johannes Høsflot Klæbo die Siege im Klassiksprint sichern. Anamarija Lampic und Jessie Diggins sowie Pål Golberg und Erik Valnes komplettierten das Podest.

Aus dem Windschatten zum zweiten Sieg

Anamarija Lampic (SLO), Natalia Nepryaeva (RUS), Jessica Diggins (USA) © Thibaut/NordicFocus

Ohne die erkältete Maiken Caspersen Falla waren Plätze im norwegischen Sprintteam frei und wegen der schweren Strecken entschieden sich Heidi Weng und sogar Therese Johaug für einen Start. Mit Platz 12 und 13 im Prolog schlugen sich beide sehr gut, im Viertelfinale war aber für Johaug Endstation, im Halbfinale für Weng. Im Finale bestimmten Anamarija Lampic und Natalia Nepryaeva auf dem schwierigen Kurs mit drei Anstiegen das Geschehen. Im letzten Anstieg vor dem Ziel attackierte die Russin, aber die Slowenin hielt dagegen und ging als Erste in die Abfahrt ins Stadion. Dort kam die 24-jährige Nepryaeva aus dem Windschatten und holte sich ihren erst zweiten Weltcupsieg. Der Kampf um Platz drei spielte sich in einiger Entfernung ab, weil sich Nepryaeva und Lampic am letzten Anstieg abgesetzt hatten. Jessie Diggins setzte sich im Zielsprint gegen ihre Teamkollegin Sophie Caldwell durch. Linn Svahn wurde Fünfte in ihrem ersten Klassiksprint im Weltcup vor der seit dem Schlussanstieg weit abgeschlagenen Ane Apelkvist Stenseth.

Drei Norweger vorne

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Während der Sprintführende Lucas Chanavat in seiner schwächeren Technik wie erwartet im Viertelfinale chancenlos war, schlug sich Federico Pellegrino überraschend gut und schaffte über die Zeit den Sprung ins Finale, während Alexander Bolshunov im deutlich langsameren zweiten Halbfinale knapp scheiterte. Im Finale waren zu Beginn Gleb Retivykh und Johannes Høsflot Klæbo vorne, bis sich Oskar Svensson an dem Norweger vorbeischob, der doch noch etwas Kräfte sparen wollte. Klæbo, Svensson, Retivykh und Pellegrino – im zweiten Anstieg kämpften vier Athleten Seite an Seite, wobei der Italiener als Einziger neben der Spur grätschen musste. Der Russe ging als Erster in die Abfahrt zum letzten Anstieg auf den Egli-Hügel gefolgt von dem Schweden und Pellegrino, doch am letzten Anstieg attackierte dann wie erwartet Klæbo und rannte in seinem bekannten Klassikstil den Berg hinauf. Seinen Vorsprung konnte in der Abfahrt niemand mehr einholen und er gewann völlig überlegen. Als Zweiter hatte Pellegrino den Egli-Hügel passiert, aber Pål Golberg und Erik Valnes nutzten den Windschatten, um den Italiener noch vom Podium zu verweisen. Oskar Svensson wurde Fünfter vor Gleb Retivykh.

Gimmler und Leupold nicht unzufrieden

Richard Leupold (GER) © Thibaut/NordicFocus

Für Emil Iversen hat sich das vorzeitige Beenden des Skiathlons ebenso wenig gelohnt wie für Sebastian Eisenlauer und auch Sergey Ustiugov scheint während seiner Baby- und Erkältungspause während Dresden und Nove Mesto sein Form völlig verloren zu haben. Für Eisenlauer war als 34. im Prolog Schluss wie auch für alle anderen DSV-Starter – außer Lokalmatadorin Laura Gimmler und überraschenderweise Richard Leupold. Der 22-Jährige aus Dresden war bisher nur dreimal im Einzelsprint in seiner Heimatstadt angetreten und nie über Platz 56 hinausgekommen. Heute sammelte er wichtige Erfahrungen, eine Verwarnung für Behinderung beim Einscheren und als 25. die ersten Weltcuppunkte: „Das ist ein Wahnsinnsgefühl. Der Prolog setzt die Weltcuppunkte natürlich voraus. Dann ist man gleich drinnen in den Punkten, das ist dann umso schöner. Jetzt konnte ich noch einmal Erfahrungen sammeln in den Finals. Das hatte ich mir schon so lange vorgenommen und ich habe auch ein bisschen schlecht geschlafen, muss ich sagen. Schön, dass das jetzt endlich mal geklappt hat.“ Bei den Damen belegte Laura Gimmler den 20. Platz, nachdem sie im Viertelfinale am letzten Berg eine kleine Lücke zu den besten Dreien aufgehen lassen musste. „Ich träume schon schon seit drei Tagen vom Egli Hügel. Es war echt richtig, richtig hart. Ich bin jetzt nicht im Halbfinale, aber die letzten Wochen waren schwer. Es geht schon wieder besser und was wäre schon die perfekte Generalprobe? Nächstes Jahr muss es laufen!“, meinte sie. Anne Winkler verpasste als 31. hauchdünn die Viertelfinals.

Schweizerinnen im Halbfinale

Laurien Van Der Graaff (SUI) © Thibaut/NordicFocus

Sowohl Nadine Fähndrich als auch Laurien van der Graaff hatten sich über die Zeit für das Halbfinale qualifiziert. Während sich Fähndrich dort in der letzten Abfahrt noch von fünf auf vier schob, beendete Van der Graaff den Lauf als Fünfte. Im Endklassement bedeutete das Rang acht und zehn. Jovian Hediger verpasste das Halbfinale knapp und wurde 14. Lisa Unterweger als einzige Österreicherin schied im Prolog aus. 

 

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