Skilanglauf Kurznews: Halfvarsson engagiert Rad-Trainer, Öberg mit Coronovirus infiziert

Calle Halfvarsson (SWE) © Modica/NordicFocus

Calle Halfvarsson holt Top-Rad-Trainer in sein Team, Jennie Öberg musste vom Coronavirus infiziert ins Krankenhaus und die Norweger planen schon für den Fall, dass das Weltcup-Programm reduziert werden muss.

Drei Ansatzpunkte des Rad-Trainers

Der Schwede Calle Halfvarsson will zurück in die Weltspitze und hat sich dafür ungewöhnliche Unterstützung besorgt. Der 32-Jährige engagierte Rad-Trainer Mattias Reck für sein Ziel, eine Medaille im 50 Kilometer Rennen bei der WM in Oberstdorf im kommenden Winter. Reck ist aktuell Trainer des Straßenweltmeisters Mads Pedersen (Dänemark) und hatte zuvor schon Vincenzo Nibali (Italien) sowie Alberto Contador (Spanien) unter seinen Fittichen. Für Halfvarsson sieht er drei Ansatzpunkte, die etwas ungewöhnlich für den Skilanglauf sind. Zum einen bevorzugt der 49-Jährige eine längere Einheit pro Tag anstelle von zwei Einheiten. Zum anderen soll laut seiner Philosophie während der Wettkampfsaison mehr trainiert werden. Als dritten Punkt will Reck die Wattmessung im Training nutzen, um es besser steuern zu können: „Es gibt Stockhersteller, die diese Technologie bereits entwickelt haben. Dies ist der nächste Schritt. Es liefert völlig andere Messdaten, es kann bedeuten, dass du eine Intervalleinheit völlig anders aufbauen kannst.“

Öberg erhielt zusätzlichen Sauerstoff

Jennie Öberg aus Schweden ist eine der wenigen bekannten Skilangläuferinnen, die das Coronavirus (COVID-19) schwer getroffen hat. Mit hohem Fieber musste sie ins Krankenhaus und bekam dort zusätzlichen Sauerstoff. Es wurde eine Infektion mit COVID-19 und eine beidseitige Lungenentzündung diagnostiziert. Gegenüber dem Radiosender P4 Norrbotten erklärte die 30-Jährige: „Ich habe mich wahrscheinlich noch nie so schlecht gefühlt und ich bin noch in keiner Risikogruppe. Ich bin eigentlich jung und gut trainiert. Wenn ich mich also so schlecht gefühlt habe, verstehe ich wie gefährlich es für diejenigen ist, für die ein Risiko besteht.“ Am Mittwoch vor Ostern konnte sie aus dem Krankenhaus entlassen werden.  

Skimarathons und regionale Rennen als Ersatz

In Norwegen macht man sich bereits Gedanken darüber, was man im Falle eines reduzierten Weltcup-Programms im kommenden Winter tun will. „Wir müssen umdenken. Es könnte weniger Rennen im Ausland geben“, so der Skilanglauf-Chef im norwegischen Verband, Espen Bjervig. „Mit dem was ich derzeit in den Nachrichten lese, denke ich, dass es eine sehr kleine Chance gibt, dass alles abläuft wie geplant. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es korrigiert und überarbeitet werden muss“, erklärt auch der Chef des Skilanglauf Komitees der FIS, Vegard Ulvang. Deshalb denkt man darüber nach, Rennen des Norges Cup (nationale Rennserie) und Skimarathons wie den Holmenkollmarsjen oder das Birkebeinerrennet mit dem kompletten Nationalteam zu bestreiten. Eine endgültige Entscheidung über das Weltcup-Programm könnte sogar erst beim Herbst-Meeting der FIS Ende Oktober fallen. Dann wäre man aber nur noch einen Monat vom Weltcup-Start entfernt und die Planungen der Teams größtenteils abgeschlossen. 

Quellen: expressen.se, nrk.no, sweski.com