Marit Bjørgen gewinnt über zehn Kilometer klassisch

Charlotte Kalla (SWE), Marit Bjoergen (NOR), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Marit Bjørgen entschied das Klassikrennen über zehn Kilometer im Rahmen des Ruka Triples beim Weltcupauftakt für sich. Zweite wurde Charlotte Kalla vor Ingvild Flugstad Østberg.

Schwierige Wachsverhältnisse

Marit Bjoergen (NOR) © Modica/NordicFocus

Marit Bjørgen 17 Sekunden vor Charlotte Kalla und Ingvild Flugstad Østberg – ein Ergebnis, wie wir es aus der Vergangenheit kennen. Das Rennen um den Sieg war aber spannender, als es die Zeitabstände vermuten lassen: Lange Zeit war die Schwedin der Norwegerin ebenbürtig, auf der ersten fünf Kilometer langen Runde war Kalla sogar sechs Sekunden schneller als die spätere Siegerin. Beide waren mit einem ungewachsten Ski unterwegs wie die meisten anderen auch, aber bei schwierigen Schneebedingungen bekam die Schwedin im weiteren Rennverlauf Probleme und geriet in den Anstiegen ins Stolpern. Vor allem im letzten Rennabschnitt mit dem aus dem Sprint bekannten langen Anstieg verlor Charlotte Kalla viel Zeit und konnte sich nur knapp vor Ingvild Flugstad Østberg halten. Ähnlich erging es Heidi Weng, die als Vierte das Podium recht deutlich verpasste. 30 Sekunden vor Bjørgen gestartet wurde sie auf dem letzten Kilometer von der Kollegin eingeholt und im Stadion noch abgehängt.

Starke Stadlober wird Fünfte mit Wachsski

Teresa Stadlober (AUT) © Modica/NordicFocus

Bei ihrem Sieg in einem nur schwach besetzten Testrennen konnte man nur erahnen, was Teresa Stadlober heute bewies: Die Österreicherin ist in sehr guter Form und kann sogar mit Bjørgen & Co. mithalten. Die 24-Jährige war auf Podestkurs, verlor in der zweiten Runde wegen nachlassendem Ski aber ebenfalls an Boden. Im Ziel konnte sie sich dennoch mit 36 Sekunden Rückstand über einen sehr guten fünften Platz freuen. Stadlober war als einzige Athletin der Spitzengruppe mit einem Wachsski unterwegs. „Es war sehr schwierig zum Wachsen. Die Athletinnen sind alle Ski gelaufen, von Trockenwachs, No Wax bis Klister. Ich habe bis kurz vor dem Start nicht gewusst, welchen Ski ich nehmen soll. Es war ein bisschen Lotterie. Wir haben es gut erwischt, meine Serviceleute haben sehr gute Arbeit geleistet. Es war ein super Rennen für mich“, sagte sie. Ragnhild Haga, in Testrennen zweitbeste Norwegerin, reihte sich hinter ihr auf Platz sechs ein. Die 22-jährige Natalia Nepryaeva hat nach einem großen Leistungssprung nun ebenfalls das Potential für regelmäßige Top10-Ergebnisse und wurde Siebte vor Stina Nilsson, die sich ebenfalls beachtlich schlug. Rang neun ging an Anastasia Sedova gefolgt von Jessica Diggins.

Vici Carl gute 19.

Victoria Carl (GER) © Modica/NordicFocus

Die deutschen Damen kamen gut in den Winter, vor allem Victoria Carl verpasste die halbe Olympiaqualifikation nur knapp. Lange lag sie auf Kurs der besten 15, am Ende reihten sich doch noch ein paar Damen dazwischen ein und die Deutsche wurde gute 19. Insgesamt bestätigte sie wieder ihre guten Leistungen, die sie auf finnischem Boden meistens abruft. „Heute waren sehr schwere Bedingungen. Wachsski waren nicht das Richtige, denke ich. Aber ich bin No Wax gelaufen. Das war auch nicht so das Wahre, vor allem in der zweiten Runde, wo mehr drüber sind, war es sehr spiegelig und glatt“, sagte Vici. Zehn Sekunden langsamer und damit etwa 90 Sekunden hinter der Siegerin war Steffi Böhler unterwegs, was Platz 26 bedeutete. Die 36-Jährige stellte heute mit ihrem 323. Weltcupstart einen neuen Weltrekord auf. „Das ist eine große Überraschung, mit sowas beschäftige ich mich gar nicht“, meinte sie überrascht und erklärte die Wachsproblematik: „Für Laien gesagt: Ich bin mit einem Kleber gelaufen, die Vici mit einem Teppich. so kann man sich das vorstellen. Beides hat irgendwie Reibung. Entweder man geht ein bisschen auf die spitzere Variante, das war No Wax Ski. Da hat man etwas glatter. Mit dem Wachsski hat man etwas besser Stieg, aber ich hatte oben mit Stollen zu kämpfen. Das ist der trockene Schnee, der von unten kommt und der klebt dann am Ski fest und es ist ganz schwer, den dann wieder runterzufahren.“ Die übrigen DSV-Athletinnen verpassten die Weltcuppunkte. Sandra Ringwald wurde 37. und Katharina Hennig 42. Noch schlechter lief es für die Schweizerin Nathalie von Siebenthal, die nach acht Kilometern von der 90 Sekunden später gestarteten Stadlober eingeholt und sofort abgehängt. Sie kam noch hinter ihren Sprintkolleginnen Nadine Fähndrich und Laurien van der Graaff ins Ziel – alle jenseits der Top50.

=> Ergebnisse 10 Kilometer KT Damen

=> Neues aus Ruka: „Bin mit Kleber gelaufen, Vici mit einem Teppich“

 

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