Langlauf Weltcup: Sergey Ustiugov feiert zweiten Etappensieg bei Tour de Ski

Ivan Yakimushkin (RUS), Sergey Ustiugov (RUS), Alexander Bolshunov (RUS), (l-r) © Modica/NordicFocus

Im zweiten Distanzrennen der Tour de Ski 2019/20 konnte Sergey Ustiugov seinen zweiten Sieg feiern. Im Einzelstart über 15 Kilometer im freien Stil belegte Ivan Yakimushkin den zweiten Platz vor Alexander Bolshunov. Lucas Bögl erreichte sein erstes Top10-Resultat außerhalb eines Handicaprennens.

Alle Russen in Top10

Sergey Ustiugov (RUS) © Modica/NordicFocus

Bonussekunden gab es heute nicht zu gewinnen, dafür aber Bonuspunkte für die Punktewertung bei der ersten Zwischenzeit nach 1,7 Kilometern des Einzelstartrennens für die zehn Schnellstarter. Die 15 Punkte für das Sprinttrikot räumte Sergey Ustiugov ab, der furios ins Rennen startete und auf den nächsten Kilometern zunächst weder Zeit gewann noch verlor auf seine direkten Konkurrenten. Ab Beginn der zweiten Runde hatte sich der Russe dann wieder gefangen und er baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Im Ziel trennten ihn 22 Sekunden von Ivan Yakimushkin und 29 Sekunden von Alexander Bolshunov und er zog in Etappensiegen bei Distanzrennen mit Dario Cologna und Martin Johnsrud Sundby gleich. „Ich freue mich heute besonders über den Sieg, weil meine Mutter und mein erster Trainer hier sind und mich angefeuert haben. Das hat mir sehr geholfen. Sie sind gekommen, um mich zu unterstützen und ich bin froh, dass ich ihnen dafür einen Sieg schenken konnte. Dieser russische Dreifachsieg ist großartig und ich danke allen Fans, die uns an der Strecke angefeuert haben. Es scheinen während der Tour immer mehr zu werden!“, freute sich Ustiugov. Johannes Høsflot Klæbo, der die Tour de Ski nach zwei Etappen mit 32 Sekunden Vorsprung vor fünf quasi zeitgleichen Athleten anführte, hielt in der ersten Runde noch recht gut mit, verlor dann aber so viel Zeit, dass er die Tour-Führung an Ustiugov abgeben musste. Calle Halfvarsson verlässt in letzter Zeit immer mehr die Motivation: Nun hatte er angekündigt, wenn er nicht endlich wieder vorne rein und aufs Podium liefe, würde er seine Karriere beenden. Der heutige vierte Platz dürfte dem Schweden wieder Auftrieb geben, auch wenn er das Podium um 0,6 Sekunden verpasste. Hans Christer Holund kam als bester Norweger als Fünfter ins Ziel vor den nächsten beiden Russen Artem Maltsev und Andrey Melnichenko. Rang acht ging an Sjur Røthe gefolgt von Lucas Bögl und Denis Spitsov, der als sechster Russe in den Top10 das sensationelle Mannschaftsergebnis vervollständigte. Auch Markus Cramr war voll des Lobes: „Respekt für die Leistung, 3 auf dem Podium und noch mal drei in den Top10. Vielen Dank auch an unsere Techniker, das war ein perfekter Jahresabschluss.“

Erstklassiges Rennen von Lucas Bögl

Lucas Boegl (GER) © Modica/NordicFocus

Einziger Lichtblick im deutschen Herrenteam am heutigen Tag war Lucas Bögl, der als Neunter sein bestes Karriereresultat außerhalb eines Handicaprennens realisierte. Der 29-jährige Bayer ging das Rennen in der ersten Runde mit knapp 30 Sekunden Rücktand vorsichtig an, war in der zweiten Runde aber fast so schnell wie Ustiugov und büßte lediglich auf den letzten zwei Kilometern noch ein paar Sekunden ein, was ihn noch drei Plätze kostete. In der zweiten Runde hatte er vom Tempo von Maurice Manificat profitiert, der sich ein Podium erhofft hatte, aber das Tempo später nicht durchhalten konnte. Lucas Bögl lieferte vor allem in den letzten beiden Runden ein herausragendes Rennen inmitten der Weltbesten ab, mit dem er mehr als zufrieden sein kann. Ganz anders verlief der Tag für den Rest des DSV-Teams, die kollektiv die Weltcuppunkte verpassten. Schon früh war der Rückstand von Notz & Co. viel zu groß, Florian Notz schloss am Ende aber noch am Besten des DSV-Quartetts ab und verpasste die Punkte als 33. nur relativ knapp. Janosch Brugger wurde 37. unmittelbar vor Sebastian Eisenlauer und Jonas Dobler, der nach seinem starken Massenstart in der Lenzerheide heute einen schwarzen Tag erwischte.

Cologna fällt zurück

Dario Cologna (SUI) © Modica/NordicFocus

Dario Cologna hatte sich in quasi zwei Ruhetagen auf diese Etappe vorbereiten können, nachdem er den Sprint mit einem gemächlichen Prolog abgeschenkt hatte. Der Bündner ging das Rennen zügig an, verlor aber ab Kilometer drei deutlich an Boden, so dass er am Ende über Platz 16 unmittelbar vor Johannes Høsflot Klæbo nicht hinaus kam. „Es war heute von Beginn an zäh. Die Kraft fehlte. Ich wollte ein besseres Ergebnis“, sagte er. Damit war er dennoch bester Schweizer und zwölf Sekunden schneller als Jonas Baumann, der guter 20. wurde. Beda Klee lief als 29. noch in die Punkte, die Toni Livers als 36. verpasste. Jason Rüesch und Roman Furger kamen als 44. und 45. in die Wertung, Ueli Schnider wurde 50., Livio Bieler 57. und Erwan Käser 67. Bernhard Tritscher kam als 71. ins Ziel.

=> Ergebnis 15km FT Einzelstart
=> Tour de Ski nach drei Etappen

 

 

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