Langlauf Weltcup: Zwölf Deutsche bei der Tour de Ski

Peter Schlickenrieder (GER) © Modica/NordicFocus

Für die anstehende Tour de Ski, die am Samstag in der Lenzerheide beginnt, nominierten Peter Schlickenrieder und sein Trainer-Team sechs Damen und sechs Herren…

Das DSV-Team im Überblick

– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Pia Fink (SV Bremelau)
– Antonia Fräbel (WSV Asbach)
– Laura Gimmler (SC Oberstdorf)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)

– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Janosch Brugger (WSG Schluchsee)
– Jonas Dobler (SC Traunstein)
– Sebastian Eisenlauer (SC Sonthofen)
– Valentin Mättig (Bertsdorfer SV)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)

 

 

Peter Schlickenrieder, Teamchef

„Der Weltcup in Planica ist nicht nach unseren Vorstellungen verlaufen. Aber das ist wahrscheinlich auch der umfangreicheren Vorbereitung auf die Tour geschuldet.

Wir kommen mit dem kompletten Aufgebot zur Tour de Ski, nutzen mit sechs Mädels und sechs Jungs alle Startplätze aus. Bei den Jungs hat sich neben dem etablierten Weltcupteam auch Valentin Mättig über den Continentalcup qualifiziert.

Bei der diesjährigen Tour de Ski ist die Aufgabe grundsätzlich: durchlaufen. Die Sprintbewerbe liegen mitten in der Tour. Der erste Schnittpunkt wird gleich der Auftakt in Lenzerheide sein, nach dem Freistil-Sprint.

Laura Gimmler wird nach der ersten Etappe nach Hause fahren und sich auf Dresden vorbereiten, Sofie Krehl wird nach der zweiten Etappe in Toblach aussteigen und sich ebenfalls auf den Heimweltcup in Dresden vorbereiten. Bei den Herren ist nur ein Tourausstieg für Florian Notz geplant, der durch seine lange Krankheit im Oktober wahrscheinlich noch nicht das Niveau hat, eine ganze Tour durchzulaufen. Er wird die Tour ebenfalls nach Toblach verlassen. Bei den Jungs geht’s in erster Linie um die Gesamtwertung und allgemein ansprechende Einzelleistungen. Bei den Mädels um gute Leistungen, vor allem in den Spezialdisziplinen.

Die Vorbereitungen auf die Tour de Ski sind sehr unterschiedlich verlaufen. Einige Athleten waren nochmal in Davos in der Höhe. Einige waren aufgrund des Schneemangels in der Heimat in Seefeld. Der Allgäuer Stützpunkt war zu Hause in der Vorbereitung und konnte im schneesicheren Balderschwang und im Kleinwalsertal gut trainieren. Mit dabei war in der Phase zwischen den Weltcups in Davos und in Planica auch Victoria Carl und unser Athletik-Techniktrainer Axel Teichmann, mit dem Fokus auf Taktik und Technik.

Wir gehen gut gerüstet in die Tour de Ski. Wir wollen weiter in Schwung kommen und nach der erneuten Trainingsphase von Rennen zu Rennen besser werden.“

Katharina Hennig

„Ich bin nach Lillehammer ins Allgäu gereist und habe Davos ausgelassen, um mich langfristig auf die Tour vorzubereiten. Den Trainingsblock habe ich mit den Wettkämpfen in Planica abgeschlossen. Über die Weihnachtsfeiertage war ich im Allgäu bei meinem Freund und seiner Familie, weil die Tour ja in diesem Jahr schon sehr zeitig startet und wir schon am 26. anreisen. Es wäre sonst viel Aufwand gewesen, für zwei Tage ins Erzgebirge zu fahren.

Für die Tour nehme ich mir vor, an die Ergebnisse des letzten Jahres anzuknüpfen. Ich würde mich sehr über ein Top-10-Ergebnis freuen. Ich weiß aber auch, dass das in diesem Jahr schwerer wird. Da es kein Großereignis gibt, ist die Tour für alle das Saisonhighlight. Es werden sicherlich viele bis zum Schluss dabei sein. Aber ich bin sehr motiviert!

Ich freue mich ganz besonders auf die klassischen Etappen und bin sehr gespannt auf den letzten Wettkampf, die Alpe Cermis hoch, der ja dieses Jahr zum ersten Mal mit einem Massenstart stattfindet.“

Sofie Krehl

„Da ich jetzt immer für die Weltcups unterwegs war, war für eine spezielle Vorbereitung auf die Tour nicht so viel Zeit. Die Weihnachtsfeiertage habe ich daheim im Allgäu verbracht. Ich habe jetzt auch mal ein bisschen weniger gemacht, Luft dran gelassen und mich erholt. Ich mach‘s an Weihnachten immer so, dass ich mich vormittags ein bisschen bewege, damit ich dann genügend Hunger habe, wenn‘s den großen Weihnachtsbraten gibt, und dann auch noch der Nachtisch Platz hat.

Bei der Tour möchte ich an meine Ergebnisse anknüpfen. In Planica habe ich nochmal mehr Selbstvertrauen gewonnen. Ich hoffe, dass ich in den Massenstarts oder den Sprints, wo es Frau gegen Frau geht, gut mithalten kann und mein bestmögliches Ergebnis erziele.

Ich freue mich sehr auf die Tour, weil es sehr viele Massenstarts gibt. Das fällt mir oft leichter als allein gegen die Zeit zu laufen.“

Lucas Bögl

„Die Vorbereitung auf die Tour hat bei mir in Davos stattgefunden. Da habe ich mit unserem verletzten Thomas Bing und Florian Notz eine Woche lang ein super Trainingslager absolviert. Der Plan war, dass wir uns an die Höhe anpassen für die Wettkämpfe in Lenzerheide, die ja in der Höhe stattfinden. Es war echt super, wir konnten uns gut vorbereiten bei traumhaften Schneebedingungen und nicht so warmen Temperaturen wie daheim.

Nach dem Trainingsblock kamen zumindest zwei erholsame Weihnachtsfeiertage. Entweder die Tour liegt blöd oder Weihnachten liegt blöd: es ist schon ein ganz schöner Stress. Wir reisen am 26. zur Tour. Da ist nicht viel Zeit für Erholung. Wenn man die Familie abklappern will, muss man schon ein paar Abstriche machen. Aber so ist halt das Leben als Leistungssportler.

Die Tour ist mein erster Saisonhöhepunkt. Ich will dort gute Resultate bringen, fit sein. Die Vorleistungen waren ja sehr ansprechend. Ich möchte weiterhin in die Top-20 reinlaufen und möglichst auch einen Ausreißer nach vorne in die Top-15, Top-10 machen. Meine Lieblingsetappe ist der harte Schlussanstieg. Sich da hoch zu schinden und oben das Gefühl zu haben, die Tour geschafft zu haben – das ist deutlich stärker nach dieser Schlussetappe als nach jedem anderen Rennen.“

Jonas Dobler

„Ich habe zuletzt daheim auf der Winklmoosalm und in der Chiemgau Arena trainiert. Ich habe bereits nach Davos meine Weltcup-Pause genutzt, um mich daheim intensiv auf die Tour vorzubereiten. Die Weihnachtsfeiertage habe ich dann ebenfalls so lang wie möglich daheim verbracht, am Mittwoch reisen wir ja schon in die Lenzerheide.

Bei der Tour will ich in den Distanzwettkämpfen gute Einzelplatzierungen erreichen und den Schwung durch mein gutes Ergebnis in Davos möglichst in die Tour mitnehmen.

Es gibt keine Etappe, die für mich besonders wichtig ist. Aber mein Fokus liegt natürlich ganz klar auf den Distanzwettkämpfen. Die Sprintrennen sind für mich nur zu überstehen. Es sind viele interessante Distanzrennen dabei. Ich freue mich vor allem auf die Massenstarts und die Verfolgungsrennen.“