Tour de Ski Lenzerheide: Sundby im Massenstart unschlagbar

Martin Johnsrud Sundby (NOR) © Felgenhauer/NordicFocus

Ähnlich wie zuvor im Damenrennen untermauerte auch Martin Johnsrud Sundby seine Ausnahmeform mit einem weiteren souveränen Erfolg im Massenstart in klassischer Technik über 30 Kilometer am zweiten Tag der Tour de Ski. Petter Northug ersprintete sich den zweiten Platz vor seinen Landsmännern Didrik Tønseth und Sjur Røthe.

Sundby weiter in Über-Form

Martin Johnsrud Sundby (NOR) © Felgenhauer/NordicFocus

Nach 18 gemächlichen Kilometern machte Topfavorit Martin Johnsrud Sundby ernst und setzte sich von den Konkurrenten ab. Niemand machte Anstalten, dem übermächtigen Norweger zu folgen, der schließlich mit 34 Sekunden Vorsprung ins Ziel einlief. Auch zweimaliger kräftiger, nasser Schneefall zu Rennbeginn und auf den letzten Kilometern konnten den Norweger nicht aufhalten. Hinter ihm kämpfte lange eine Sechsergruppe um die Plätze, doch die drei Norweger in der Gruppe nutzten den letzten Bonussprint vor dem Ziel zu einer Attacke und lösten sich. Im Zielsprint ließ Petter Northug erwartungsgemäß seinen beiden Landsmännern Didrik Tønseth und Sjur Røthe keine Chance. Fünfter wurde Alexey Poltoranin vor Evgeniy Belov und Alex Harvey. Sergey Ustiugov und Finn Hågen Krogh hatten wie einige andere Athleten den Anschluss im letzten Renndrittel nicht mehr halten können und sicherten sich die Plätze acht und neun vor Alexander Bessmertnykh. Der Russe war nach rund 17 Kilometern beim Umtreten in einer Kurve gestürzt und hatte dabei Dario Cologna behindert, der ohnehin den Anschluss an die Gruppe nicht mehr hatte halten können.

‚Rennkatze‘ mit starker Leistung trotz Sturz

Andreas Katz (GER), Maurice Manificat (FRA), (l-r) © Felgenhauer/NordicFocus

Andi Katz machte diesmal seinem Spitznamen alle Ehre und zeigte ein exzellentes Rennen, (fast) immer in der zweiten Verfolgergruppe. Doch auch er kam nicht ungeschoren davon und musste nach 20 Kilometern einen Sturz hinnehmen und sich wieder an die Gruppe hineinkämpfen. Auslöser für seinen Sturz war Teamkollege Jonas Dobler, der zu diesem Zeitpunkt auch noch sehr gut unterwegs gewesen war. Dobler rutschte auf einer Eisplatte aus, Katz konnte nicht mehr ausweichen und landete ebenfalls im Schnee. Jonas Dobler lief zunächst weiter, merkte aber schnell, dass bei seinem rechten Stock der Teller abgebrochen war. Bis er einen neuen gereicht bekam, verging mindestens eine halbe Minute. Ein weiterer Stockwechsel kostete erneut Zeit, so dass er sich erfolglos mühte, wieder an Andi Katz heranzulaufen. Im Zielsprint aus der Gruppe heraus belegte Katz den 17. Platz, Dario Cologna, der bis in diese Gruppe zurückgefallen war, wurde Zwölfter. Der Deutsche war dennoch mehr als zufrieden mit seinem Ergebnis: „Es war ziemlich cool, da vorne mitzumischen. Ich habe nur gesehen, dass vorne eine Norwegerfront unterwegs war und habe mal durchgezählt: Vier, fünf, sechs und neben mir waren auch noch welche“, meinte die ‚Rennkatze‘ und fügte hinzu: „Ich habe den Dario schlagen wollen, weil ich manchmal mit denen mittrainieren konnte dieses Jahr. Ich habe gemerkt, dass ich teilweise ganz gut mitkomme. Ich denke, da habe ich noch eine Rechnung mit ihm offen irgendwann bei der Tour.“ Jonas Dobler verlor als 27. eine weitere Minute auf den Sieger. Lucas Bögl, der zu Rennbeginn zusammen mit Thomas Bing auf einer Höhe mit Katz und Dobler war, lief lange in der Gruppe um Platz 30. Auf den letzten Kilometern büßte er aber viel Zeit ein und wurde 43., Rang 49 ging an Thomas Bing. Sebastian Eisenlauer, Andy Kühne und Florian Notz belegten die Plätze 70, 78. und 82., Notz war der letzte Läufer im Ziel.

=> Resultat 30km KT Massenstart
=> Zwischenstand Herren nach zwei Etappen