Johannes Lamparter (AUT) hat den ersten Weltcup der Saison in der Nordischen Kombination gewonnen. Im finnischen Ruka wurde Julian Schmid (GER) Zweiter vor Ilkka Herola (FIN). Insgesamt konnten zahlreiche deutsche und österreichische Athleten überzeugen.
Österreicher und Deutsche im PCR vorn
Gleich zu Beginn des Wochenendes machte die Rukatunturi-Schanze ihrem Ruf alle Ehre: Aufgrund ihrer ausgesetzten Lage gilt sie als windanfällig und daher immer etwas herausfordernd zu springen. Zum geplanten provisorischen Wertungsdurchgang am Donnerstag windete es dermaßen, dass der Durchgang schließlich auf Freitag verschoben wurde. Hier setzten sich die beiden Österreicher Johannes Lamparter und Thomas Rettenegger an die Spitze, gefolgt von den beiden Deutschen Julian Schmid und Wendelin Thannheimer. Mit Franz-Josef Rehrl (5.) und Florian Kolb (6.) landeten zwei weitere Österreicher in den Top Ten, mit Paul Walcher als Elftem nur knapp dahinter. Aber auch David (10.) und Simon Mach (15.) präsentierten sich stark. Dies galt auch für die Gastgeber. Mit Eemeli Kurttila konnte sich ein erst 18-jähriger Kombinierer aus der nationalen Gruppe auf Rang acht platzieren; noch vor seinem erfahrenen Landsmann Ilkka Herola, der 12. wurde.
Chinese sprengt die Favoriten
Im Wertungsdurchgang des Compact-Wettbewerbes, der direkt im Anschluss an den PCR durchgeführt wurde, zeigte sich ein ähnliches Bild. Hier war es Thomas Rettenegger, der sich mit dem weitesten Sprung des Tages auf 138 Meter gegen Lamparter (134,5 m) durchsetzte. Und das, obwohl es während Lamparters Sprung so windete, dass der Computermonitor beim Ausgang umgeweht wurde. Dritter wurde David Mach (133 m) vor Julian Schmid (GER, 131,5 m). Herola platzierte sich als Fünfter ebenfalls aussichtsreich. Sechster wurde überraschend der in Finnland trainierende Chinese Jiawen Zhao, der dank seiner 131,5 Meter lange in Führung gelegen hatte. Paul Walcher (AUT) kam ihm noch am nächsten, gefolgt von Franz-Josef Rehrl (AUT), Terence Weber (GER) und Martin Fritz (AUT). Mario Seidl (AUT), der nach seiner Verletzungspause kurzfristig für den am Blinddarm operierten Lukas Greiderer ins Team gerutscht war, sprang bei seinem Comeback auf Platz 15.
Lamparter lässt nichts anbrennen
Im Compact-Rennen setzte sich Lamparter bereits nach wenigen Metern an die Spitze, dicht gefolgt von Thomas Rettenegger. Letzterer versuchte nach Kräften, an Lamparters Fersen zu bleiben, doch dieser zog gegen Ende der zweiten Runde das Tempo noch einmal an. Dies war zu viel für Rettenegger, der in der Folge abreißen lassen musste, so dass Lamparter zwischenzeitlich sogar rund zehn Sekunden Vorsprung auf die Verfolger hatte. Am Ende musste jedoch auch er kämpfen: „Im Rennen hab ich keine besondere Taktik gehabt. Ich habe in der zweiten Runde einfach alles gegeben und gehofft, dass es sich irgendwie ausgeht. Zum Schluss war ich sehr sehr blau, aber es ist sich gut ausgegangen.“ Rettenegger fiel bis auf Rang sieben zurück, war jedoch trotzdem zufrieden: „Die ersten zwei Runden hab ich noch mit Jo mithalten können, dann war mir das Tempo zu schnell. Zum Schluss ist es nur mehr ums Durchkommen und Überleben gegangen und ich bin happy, dass es der siebente Platz geworden ist.“
Schmid und Herola kämpfen sich aufs Podium
Dass es am Ende auch für Lamparter noch einmal eng wurde, lag unter anderem an Julian Schmid. Dieser attackierte in der letzten Runde den Österreicher, doch der wusste sich zu wehren: „Ich habe versucht, zu Johannes aufzuschließen, aber er war auch in den letzten 300 Metern sehr stark. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Platz.“ Zur großen Freude des einheimischen Publikums erkämpfte sich Herola, von Platz fünf kommend, den letzten Podestplatz. Er hatte etwa zur Halbzeit des Rennens im Dreikampf mit Schmid und David Mach die Führungsrolle übernommen, musste dies jedoch am Ende büßen, als ihm die Körner fehlten, um Schmids Angriff abzuwehren. Dennoch war auch der Finne, der beim Saisonfinale des letzten Winters seinen ersten Weltcupsieg überhaupt feiern konnte, überglücklich: „Das ist unglaublich. Ich habe hier über zehn Jahre lang teilgenommen, ohne aufs Podium zu kommen oder wirklich ein gutes Ergebnis zu erzielen, aber heute lief alles ziemlich gut und ich habe mich großartig gefühlt, obwohl Julian im Langlaufteil ziemlich unhöflich zu mir war (lacht). Aber das ist Sport, es gibt kein Erbarmen, und ich musste die letzte Runde alleine durchhalten.“
Aufholjagd der starken Läufer
In der Tat bekam auch Herola seinerseits am Ende fast noch Besuch von Kristjan Ilves. Der Este war auf Rang elf 40 Sekunden hinter der Spitze gestartet, lief sich dann aber mit einem starken Schlussangriff noch auf Rang vier nach vorne. Dabei ließ er sogar den schnellsten Läufer des Feldes, Jens Luraas Oftebro (NOR) hinter sich, der von Platz 16 aus Fünfter wurde. Er benötigte für die 7,5 Kilometer 17:15.0 Minuten. Franz-Josef Rehrl (AUT) verbesserte sich um zwei Positionen und wurde Sechster vor Thomas Rettenegger. Die Plätze acht bis zehn belegten Eero Hirvonen (FIN), Einar Luraas Oftebro (NOR) und Johannes Rydzek (GER), die allesamt jeweils rund zehn Plätze gutmachten.
Weltcuppunkte auch für alle anderen Deutschen und Österreicher
Neben den Top-Platzierten erreichten auch alle übrigen Athleten des DSV und des ÖSV Punkteränge. Die Ergebnisse im Überblick: 11. Terence Weber (GER), 12. David Mach (GER), 14. Martin Fritz (AUT), 15. Stefan Rettenegger (AUT), 16. Wendelin Thannheimer (GER), 17. Paul Walcher (AUT), 20. Florian Kolb (AUT), 21. Tristan Sommerfeldt, 36. Richard Stenzel (GER), 39. Mario Seidl (AUT), 40. Simon Mach (GER). Der Schweizer Pascal Müller ging als 49. leer aus.
Weitere Stimmen zum Wettkampf
Johannes Lamparter (AUT)
„Es war ein perfekter Freitag für mich. Alles hat ziemlich gut funktioniert. Ich habe den ganzen Sommer mein Training gemacht. Ich habe die ganze Zeit an diese Saison gedacht, an die Olympischen Spiele. Ich war wirklich motiviert und habe den ganzen Sommer professionell gearbeitet. Ich bin mit dem Start zufrieden, es war perfekt. Lassen wir das Wochenende so weitergehen.“
Julian Schmid (GER)
„Es war heute ziemlich gut. Die Bedingungen hier waren hart. Ich denke, unsere Techniker haben in den letzten Tagen großartige Arbeit geleistet. Die letzten zwei Tage waren wirklich kalt und der Schnee war nicht so nass. Heute war es völlig anders und sie haben gute Arbeit geleistet. Auch mein Skifahren war ziemlich gut. Ich habe versucht, zu Johannes aufzuschließen, aber er war auch in den letzten 300 Metern sehr stark. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Platz.“
Ergebnis PCR
Zwischenstand Sprung Herren
Endergebnis Herren
Der weitere Zeitplan
Samstag, 29.11.2025
09.00 Uhr (CET)/ 10.00 Uhr (LOC): Probedurchgang HS142
10.15 Uhr (CET)/ 11.15 Uhr (LOC): Wertungsdurchgang HS142
14.35 Uhr (CET)/ 15.35 Uhr (LOC): Langlaufrennen 10km (4×2,5km)
Sonntag, 30.11.2025
09.00 Uhr/ 10.00 Uhr: Langlaufrennen 10km Massenstart
11.30 Uhr/ 12.30 Uhr: Probedurchgang HS142
13.00 Uhr/ 14.00 Uhr: Wertungsdurchgang HS142



























