Nordische Kombination: Schmid/Lange Deutsche Meister im Teamsprint

Die Deutschen Meister im Teamsprint: Fabian Riessle (GER), Manuel Faisst (GER), Julian Schmid (GER), Jakob Lange (GER), Wendelin Thannheimer (GER), Johannes Rydzek (GER), (l-r)
Die Deutschen Meister im Teamsprint: Fabian Riessle (GER), Manuel Faisst (GER), Julian Schmid (GER), Jakob Lange (GER), Wendelin Thannheimer (GER), Johannes Rydzek (GER), (l-r) © Volk/NordicFocus

Bei den Deutschen Meisterschaften der Nordischen Kombination in Hinterzarten konnten sich Julian Schmid und Jakob Lange den Titel im Teamsprint sichern. Im Rennen der Damen siegte das Duo Maria Gerboth/ Cindy Haasch.

Starathleten zeigen ihr Können

Julian Schmid (GER) lag nach dem Springen vorn.
Julian Schmid (GER) lag nach dem Springen vorn. © Volk/NordicFocus

Die Weltcupathleten des Deutschen Skiverbandes zeigten am Sonntag erneut auf, warum sie zu den Besten ihrer Zunft gehören. Beim Teamsprint in Hinterzarten belegten die Stars der Szene die vorderen Plätze. Unterstützt wurden sie dabei von zweien, die im COC regelmäßig ganz oben auf dem Podium stehen, im Weltcup bislang allerdings eher unter „ferner liefen“ rangieren: Jakob Lange und Wendelin Thannheimer. Lange, der den COC im vergangenen Winter dominiert hatte, kam in Hinterzarten bestens zurecht. Und – wichtig für ihn, den starken Läufer – vor allem auf der Schanze. Wie bereits am Samstag, zeigte der Kiefersfelder auch am Sonntag mit 103,5 Metern eine der größten Weiten des Tages und verschaffte sich und seinem Teamkollegen vom Bayrischen Skiverband (BSV I), Julian Schmid, damit eine hervorrragende Ausgangsposition. Schmid landete gar erst bei 107 Metern, was dem Duo einen Vorsprung von 27 Sekunden auf die ersten Verfolger einbrachte.

Schwarzwälder auf Tuchfühlung

Johannes Rydzek (GER) freute sich über seinen Sprung.
Johannes Rydzek (GER) freute sich über seinen Sprung. © Volk/NordicFocus

Auf dem zweiten Zwischenrang landeten die Lokalmatadoren Fabian Rießle und Manuel Faißt. Rießle, der sich am Vortag zum dritten Mal den Einzeltitel sichern konnte, zeigte erneut einen starken Sprung (104,5 m). Faißt, Vortages-Vierter, blieb mit 99,5 Metern bei schlechteren Windverhältnissen auf Tuchfühlung. Auf dem dritten Zwischenrang landete das Oberstorfer Team (BSV II) mit Thannheimer (98,5 m) und Johannes Rydzek. Letzterer steuerte mit 107,5 Metern die größte Weite des Tages bei. Mit nur zwei Sekunden Rückstand auf Team SBW I konnte ein spannendes Rennen erwartet werden. Um so mehr, als auch die beiden Geyerer Eric Frenzel und Terence Weber nur weitere vier Sekunden zurücklagen. Auf dem fünften Zwischenrang, mit 50 Sekunden Rückstand auf die Spitze allerdings schon deutlicher im Hintertreffen, lagen die beiden Brüder Simon und David Mach (BSV III).

Schmid/Lange ungefährdet

Julian Schmid (GER), Jakob Lange (GER), (l-r) nach ihrem Sieg
Julian Schmid (GER), Jakob Lange (GER), (l-r) nach ihrem Sieg © Volk/NordicFocus

Beim Teamsprint laufen beide Athleten jeweils abwechselnd eine Runde. Startläufer für die Bayern war Schmid, er und Lange mussten die Führung während des ganzen Rennens nicht abgeben. Auch wenn sie am Ende kämpfen mussten: „Die letzten beiden Runden waren ganz schön hart, weil die anderen nochmal richtig Druck gemacht haben“, schilderte Lange. „Die anderen“, das waren die drei oben genannten Verfolgerteams, die sich schnell zu Dreiergruppen zusammengeschlossen hatten und in der Folge auch jeweils als Trio an ihre Kollegen übergaben. Gegen Ende wurde aus dem Trio jedoch ein Duo, als Frenzel/Weber das hohe Tempo nicht mehr ganz mitgehen konnten. Während Lange den Sieg für BSV I ungefährdet nach Hause brachte, lieferten sich Rießle und Rydzek einen engen Zielsprint, den Rießle schließlich um 0,5 Sekunden für sich entscheiden konnte (+ 9,3 sec/ +9,8 sec). Dass es so knapp werden konnten, verdankten die Oberstdorfer der besten Laufzeit des Feldes. Vierte wurden Frenzel/Weber (+ 18,4 sec) vor den Mach-Brüdern, die allerdings schon 2:40 Minuten Rückstand mitbrachten. Auf Rang sechs landete der neue Juniorenmeister Nick Schönfeld gemeinsam mit Tristan Sommerfeldt (+ 4:16 Minuten).

Ergebnis Sprung HerrenVollständiges Endergebnis Herren

Gerboth/Haasch gewinnen Damenrennen

Anne Haeckel (GER) freute sich über die größte Weite.
Anne Haeckel (GER) freute sich über die größte Weite. © Volk/NordicFocus

Dass die Kombiniererinnen bei ihrer Siegerehrung im Gegensatz zu den Männern keine Medaillen umgehängt bekamen, hat einen einfachen Grund: Die Statuten des DSV sehen in ihrer aktuellen Fassung keinen Deutschen Meistertitel im Teamsprint für Kombiniererinnen vor. So durften sie ihr Rennen lediglich als Rahmenrennen austragen. Das tat der Spannung jedoch keinen Abbruch. Anne Häckel vom VSC Klingenthal sprang als einzige der Damen über 100 Meter (103 m) und brachte sich und Jenny Nowak (94 m) in Führung. Auf Rang zwei nach dem Springen (+ 26 sec) folgten Haasch (99 m) und Gerboth (89,5 m) vor dem Duo Kathrin Mark (84,5 m)/ Nathalie Armbruster (99 m) (+ 1:00 min). Auf dem vierten Zwischenrang lagen Sophia Maurus und Magdalena Burger, elf Sekunden hinter Mark/ Armbruster. Im Lauf schlossen sich die beiden ersten Teams zusammen, so dass die Entscheidung in einem Zielsprint fiel. Hier stürzte sich Cindy Haasch förmlich ins Ziel und siegte so um 0,2 Sekunden vor Nowak. Burger und Maurus überholten Mark und Armbruster und komplettierten das Podium (+ 1:15 min). Das Rennen der Kombiniererinnen hätte definitiv einen Titel verdient gehabt. Der DSV sollte hier wohl seine Statuten überarbeiten.

Ergebnis Sprung DamenEndergebnis Damen

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