Julian Schmid und Gyda Westvold Hansen sind die Sieger des Sommer Grand Prix der Nordischen Kombination in Oberstdorf. Beim Nightrace setzte sich der Lokalmatador Schmid ebenso durch wie die dominierende Norwegerin bei den Damen. Insgesamt kann sich der Deutsche Skiverband über viele Topplatzierungen freuen.
DSV-Athletinnen mit starken Sprüngen
Bereits am Morgen absolvierten die Damen ihre Sprünge von der Normalschanze (HS105). Zwar war es am Ende wieder Gyda Westvold Hansen, die sich mit einem Sprung auf 97 Meter gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte und den Sprungdurchgang gewann. Wie schon im Training war sie mit drei Luken weniger Anlauf gestartet, zeigte aber dennoch die zweitgrößte Weite. Der weiteste Sprung kam jedoch von Svenja Würth, die ebenfalls zwei Luken tiefer angefahren war als der Rest des Feldes. Ihr Rückstand auf Hansen nach dem Springen betrug 14 Sekunden. Hinter Würth landeten mit Jenny Nowak und Nathalie Armbruster zwei weitere DSV-Athletinnen. Und auch Maria Gerboth, die bereits am vergangenen Wochenende durch starke Sprünge auffiel, kam auf Rang sechs. Alle vier gingen rund eine Minute hinter Hansen ins Skirollerrennen. Mit der letztjährigen Gesamtsiegerin Ema Volavsek (SLO) auf Rang fünf, Anju Nakamura (JPN) auf sieben und insbesondere Ida Marie Hagen (NOR) auf Rang acht landeten allerdings laufstarke Konkurrentinnen auf den weiteren Plätzen. Die beiden Österreicherinnen Claudia Purker und Lisa Hirner wurden Neunte und Zehnte.
Vier DSV-Damen in den Top 10
An der Spitze des Rennens feierte Hansen einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Eher neu ist allerdings, dass sie in diesem Rennen auch die schnellste Laufzeit vorlegte. Auf dem anspruchsvollen Stadtkurs benötigte sie 15:22.9 Minuten für ihre fünf Kilometer. Zweitschnellste war Ema Volavsek, die sich von Rang fünf auf zwei verbesserte. Dahinter sprinteten Nathalie Armbruster und Jenny Nowak um den letzten Podestplatz, mit dem besseren Ende für Armbruster. Auf Rang fünf, diesmal nur mit der drittschnellsten Zeit, kam Hagen. Hinter ihr lieferten sich Würth und Nakamura ein Foto-Finish, das Würth gewann. Gerboth verlor zwar zwei Plätze, kam aber dennoch auf einen starken achten Rang und war damit viertbeste Deutsche. Minja Korhonen (FIN) und Veronica Gianmoena (ITA) komplettierten die Top 10. Claudia Purker als einzige Österreicherin im Lauf (Lisa Hirner war wie in Oberwiesenthal nicht angetreten) wurde 13. Die weiteren deutschen Platzierungen: 15. Magdalena Burger, 18. Sophia Maurus, 21. Ronja Loh, 22. Anne Haeckel.
Sprungergebnis FrauenEndergebnis Frauen
Rehrl im Springen vorn
Auch bei den Herren schlug sich die Heimmannschaft gut. Gleich fünf DSV-Athleten landeten im Springen auf der Großschanze (HS137) unter den besten Zehn. Ganz vorne platzierte sich jedoch der Schanzenrekordhalter: Franz-Josef Rehrl (AUT). Seine 133 Meter bedeuteten dennoch nur die zweitbeste Weite. Schmid kam auf Rang zwei, nur 18 Sekunden hinter Rehrl. Mit Christian Deuschl sprang ein weiterer Österreicher auf Rang drei, vor dem Franzosen Laurent Mühlethaler, der mit 136 Metern am weitesten sprang. Eero Hirvonen aus Finnland, im Vorjahr an selber Stelle Dritter, kam mit 135,5 Metern bei besseren Windverhältnissen als Rehrl auf Rang fünf. Dahinter wurde wieder deutsch gesprochen: David und Simon Mach landeten vor Terence Weber und Johannes Rydzek. Ben Loomis (USA) wurde Zehnter.
Dreikampf an der Spitze
Anders als bei den Damen ging es bei den Herren eng zu. Bereits in der Anfangsphase hatten Hirvonen und Schmid zu Rehrl aufgeschlossen. Fortan lief das Trio gemeinsam, wobei sie sich zwar belauerten, doch niemand wollte alleine nach vorne gehen. Erst auf der letzten Runde setzten sich Schmid und Hirvonen von Rehrl ab, der rund eine halbe Minute zurückfiel. Vorne setzte sich Schmid auf den letzten Metern durch und siegte mit 3,3 Sekunden vor Hirvonen, der mit 25:03,7 Minuten die schnellste Laufzeit über die zehn Kilometer hatte. Rehrl brachte Rang drei ins Ziel, da die Verfolger immer noch reichlich entfernt waren. Angeführt von Rydzek kamen David Mach und Weber als Trio ins Ziel. Manuel Faißt verbesserte sich von Rang 13 auf sieben und ließ Mühlethaler hinter sich. Weltmeister Johannes Lamparter, nach dem Springen nur 14., lief auf Rang neun nach vorne, während Simon Mach die Top Ten vor Wendelin Thannheimer abschloss. Fabian Rießle und Vinzenz Geiger, nach dem Springen nur auf den Rängen 33 und 35, leisteten Schwerstarbeit. Mit der zwweiten und dritten Laufzeit machten sie zahlreiche Plätze gut. Rießle wurde schließlich 15., Geiger immerhin noch 24.
Sprungergebnis MännerEndergebnis Männer
Villach zum Abschluss
Am kommenden Wochenende starten die Nordischen Kombinierer bei insgesamt vier weiteren Wettkämpfen in Villach (AUT). Mit dem Compact Race kommt ein neues Format zum Tragen, bei dem das Springen lediglich über die Startreihenfolge beim Lauf entscheidet, die Abstände jedoch festgelegt sind. Es dürfte spannend sein zu sehen, wie sich dies auf das Rennergebnis auswirken wird, da hiervon vor allem die starken Läufer profitieren dürften. Der Zeitplan:
02.09.2023 Villach
15:30 Probedurchgang HS98 Frauen Compact
15:55 Wettkampfsprung HS98 Frauen Compact
16:30 Probedurchgang HS98 Männer Compact
17:15 Probedurchgang HS98 Männer Compact
18:30 Skirollerrennen Frauen 5km
19:00 Skirollerrennen Männer 7,5km
19:30 Siegerehrung
03.09.2023 Villach
09:00 Probedurchgang HS98 Frauen Gundersen
09:25 Wettkampfsprung HS98 Frauen Gundersen
10:00 Wettkampfsprung HS98 Männer Gundersen
11:30 Skirollerrennen Frauen 5km Gundersen
12:00 Skirollerrennen Männer 10km Gundersen
12:45 Siegerehrung
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