Vasalauf Vorschau: 90 Kilometer von Sälen nach Mora

Start zum Vasalauf 2017 © Rauschendorfer/NordicFocus

Am kommenden Sonntag steht der Vasalauf, das traditionsreichste und größte Skimarathonrennen der Welt, auf dem Programm. Mehr als 15.000 Hobbyläufer messen sich dabei auf dem 90 Kilometer langen Weg von Sälen nach Mora mit den Profis der Ski Classics Serie.

Favoriten und deutsche Hoffnungsträger

Lina Korsgren und Andreas Nygaard © Magnus Östh

Im Vorjahr konnten sich der Norweger Andreas Nygaard und die Schwedin Lina Korsgren den Sieg sichern. Sie zählen auch bei der 95. Auflage zum Favoritenkreis. Bei den Herren sind darüber hinaus Anders Aukland (2004), Jörgen Brink (2010, 2011, 2012), John Kristian Dahl (2014, 2016, 2017) und Petter Eliassen (2015) als ehemalige Sieger in der Elite-Kategorie mit dabei. Dazu kommt der erfolgreichste Nicht-Sieger Stanislav Rezac (Tschechien). Seinen 21. Vasalauf bestreitet er als 14-maliger Top-10 und davon sechsmaliger Top-3 Finisher. Ein Sieg blieb ihm aber bislang verwehrt. Aus deutscher Sicht dürften Michael Kuisle, Robin Frost und Thomas Freimuth die besten Chancen auf vordere Platzierungen haben. Bei den Damen darf man sicherlich ebenfalls die Siegerinnen der Vorjahre erneut zum Top-Favoritenkreis zählen. Neben Korsgren sind dies Britta Johansson-Norgren (2017), Katerina Smutna (2016) und Laila Kveli (2013, 2014).  Die deutschen Farben bestmöglich zu vertreten versuchen wird Jessica Wirth. 

Strecke mit historischem Hintergrund

Petter Eliassen gewinnt den Bergpreis in Evertsberg © Rauschendorfer/NordicFocus

Keine Strecke ist in der Langlaufszene so bekannt, wie die 90 Kilometer von Sälen nach Mora. Sie hat nicht nur eine sportliche Tradition sondern einen historischen Hintergrund. 1521 floh auf dieser Route der Adelsmann Gustav Eriksson Vasa vor den Soldaten des dänischen Königs Christian II., nachdem man ihn in Mora bei seinem Widerstand gegen die Fremdherrschaft und Gräueltaten der Dänen nicht unterstützen wollte. Als in Mora aber weitere Gewalttaten der dänischen Truppen bekannt wurden, schicke man Vasa die zwei besten Skiläufer des Ortes hinterher, um ihn zurückzuholen. Bei Sälen hatten sie ihn schließlich eingeholt und zum Umkehren überreden können. Der Aufstand gelang und nach zwei Jahren Krieg wurde Schweden von Dänemark unabhängig. Der Zeitungsredakteur Anders Pers hatte dann 400 Jahre später die Idee, auf dieser Strecke ein Rennen auszutragen, das nun seit 1922 stattfindet und nur drei Mal (1932, 1934 und 1990) ausgefallen ist. Die Orte entlang der Strecke sind jedem Teilnehmer wohl bekannt, gibt es doch in Smagan, Mangsbodarna, Risberg, Evertsberg, Oxberg, Hökberg und Eldris die traditionelle Blaubeersuppe. Die Kontrollpunkte entlang der Strecke liegen meist etwas erhöht nach längeren und kürzeren Anstiegen. Denn entgegen dem weit verbreiteten Irrtum, der Vasalauf sei komplett flach, sind insgesamt knapp 1.000 Höhenmeter zu erklimmen. Wer die Strecke in der 1,5-fachen Zeit des Siegers bewältigt, der erhält im Ziel die heiß begehrte Vasaloppet-Medaille. Alle anderen Teilnehmer können sich das Vasaloppet-Diplom mit persönlicher Laufzeit ausdrucken lassen. 

Interessantes zur Vasalauf-Woche

Neben dem Hauptlauf über 90 Kilometer finden zahlreiche weitere Wettbewerbe in der Woche vor dem Vasalauf statt. Den Auftakt macht traditionell der KortVasan auf den letzten 30 Kilometern von Oxberg nach Mora. Es folgen der Tjejvasan (Frauenlauf), die beiden Oppet Spar Rennen (offene Spur, mit Zeitnahme aber ohne Rangliste), der HalvVasan über 45 Kilometer und der StaffetVasan (Staffellauf). Insgesamt starten in der Vasa-Woche mehr als 66.000 Langläufer bei den diversen Rennen. In Schweden ist der Vasalauf auch ein Dauerbrenner im Fernsehen. Im Schnitt verfolgen jedes Jahr mehr als drei Millionen Zuschauer zumindest einen Teil der Übertragung. Das ist ein Drittel der Gesamtbevölkerung Schwedens. In Deutschland, Österreich und der Schweiz könnt ihr den Vasalauf im Ski Classics Player online live mitverfolgen: play.vismaskiclassics.com