Langlauf Kurznews: Entscheidung über neutrale Russen, Verletzung bei Chanavat und Tour de Ski in Frankreich? - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Kurznews: Entscheidung über neutrale Russen, Verletzung bei Chanavat und Tour de Ski in Frankreich?

Lucas Chanavat (FRA) © Modica/NordicFocus

Wie in Paris sind auch bei den kommenden Olympischen Spielen neutrale Athleten erlaubt. Lucas Chanavat muss einen Rückschlag hinnehmen und Les Rousses bewirbt sich um die Tour de Ski.

Einzelne neutrale Russen erlaubt

Nachdem schon länger bekannt ist, dass Russland und auch Belarus als Nation wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine weiter außen vor bleiben bei den Olympischen Spielen, hat das IOC nun entschieden, dass einzelne neutrale Athleten bei den Olympischen Spielen erlaubt sind. Die Regeln bleiben dabei unverändert im Vergleich zu den Olympischen Sommerspielen in Paris. „Der Vorstand wählt exakt denselben Ansatz wie in Paris. Nichts hat sich geändert“, sagte IOC-Präsidentin Kirsty Coventry bei einer Pressekonferenz. Mit dieser Entscheidung war im Vorfeld gerechnet worden. „Wir sind von der Art und Weise, wie die Dinge in Paris abgewickelt wurden, überzeugt und müssen für Fairness sorgen“, führte die Nachfolgerin des Deutschen Thomas Bach aus. Ob es sich bei den Neutralen auch um Langläufer oder Biathleten handeln könnte, ist nicht bekannt, aber eher unwahrscheinlich, weil ein Großteil von ihnen Sportsoldaten und damit Militärangehörige sind. In Paris waren 15 Russen und 17 Belarussen als neutrale Athleten am Start gewesen, in Mailand werden es über alle Sportarten verteilt definitiv weniger werden, hört man aus Russland. „Unseren Athleten ist es erlaubt, bei den Olympischen Spielen zu starten, wenn sie die strengen Voraussetzungen erfüllen. Aktuell sieht es so aus, als würde nur eine Handvoll Athleten diese Voraussetzungen erfüllen, um in Italien zu starten – nur eine sehr kleine Anzahl. Deutlich weniger als in Paris“, vermutet TV-Kommentator Dmitry Guberniev, der sich vom Wechsel in der IOC-Präsidentschaft mehr versprochen hatte. „Das Problem sind unsere Erwartungen, Coventry hat sich nicht für uns eingesetzt. Sie sagt, dass alles so weiterlaufen soll und jeder die gleichen Möglichkeiten haben soll. Aber nicht nur sie trifft die Entscheidung, darum sollten wir nichts Positives erhoffen.“ „Dieses Vorgehen diskreditiert russische Sportler, man will uns runterstufen auf ein Niveau von kleinen Langlauf-Nationen wie Argentinien, Brasilien und anderen“, behauptet Langlauf-Trainer Yuri Borodavko. Curling-Präsident Dmitry Svishchev findet noch klarere Worte: „Lobbyismus und Russophobie haben heute gewonnen. Die illegale Suspendierung und Ausschluss unserer Athleten… Wir werden weiter für die Interessen unserer Athleten kämpfen.“

Chanavat außer Gefecht

Lucas Chanavat, eine von Frankreichs Medaillenhoffnungen im (Team-)Sprint, muss einen Rückschlag auf dem Weg zu den Olympischen Spielen hinnehmen. Der 30-Jährige aus Le Grand Bornand unweit von La Clusaz, dem Austragungsort der olympischen Langlauf-Rennen im Jahr 2030, muss wegen eines Ermüdungsbruches im Schienbein eine Pause in der Olympiavorbereitung einlegen. Das gab er am Donnerstag auf Instagram bekannt. „Das Leben läuft nicht immer wie geplant… Eine Stressfraktur im Schienbein wird mich eine Weile vom Training abhalten“, schreibt er. Sein Trainer Thibaut Chêne meinte dazu: „Wir geben uns vier Wochen, danach sehen wir weiter.“ Damit fällt der 30-Jährige also auch für das bevorstehende Höhentrainingslager in Font-Romeu (17. September bis 03. Oktober) aus wie auch für die Anfang Oktober stattfindenden Skiroller-Meisterschaften in Autrans.

Les Rousses will Tour de Ski

Allerdings gibt es neben den Olympischen Spielen, bis zu denen für Chanavat natürlich immer noch genug Zeit ist, wohl auch ein anderes Ziel, auch das es sich für den Franzosen hinzuarbeiten lohnt. Les Rousses will 2026/27 Etappenort der Tour de Ski werden und verabschiedet sich damit von der Austragung eines regulären Weltcups, wo der Ort im französischen Jura oberhalb des Genfer Sees im Januar 2023 und 2025 jeweils zahlreiche Zuschauer an die Strecken locken konnte. Die Entscheidung für einen möglichen Tour-Auftakt und gegen einen regulären Weltcup wurde trotz des größeren Prestiges eines Langlauf-Weltcups fiel aus finanziellen Gründen, weil die Tour de Ski als eigenständige Organisation eigene Werbepartner hat, heißt es in der Pressemeldung von Jury Ski Event aus Les Rousses. Trotz des französischen Namens der Veranstaltung wäre es das erste Gastspiel der Tour de Ski in Frankreich. Eine Entscheidung wird in den nächsten Tagen auf dem Herbstmeeting der FIS in Zürich erwartet.

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