CAS erlaubt neutrale Athleten
Wer ist ein neutraler Athlet?
Reaktionen aus Russland
„Es ist wichtig zu sagen, dass das nun schon der dritte Erfolg vor dem CAS ist zugunsten des russischen olympischen Sports. Zuletzt hat der Bob- und Skeletonverband Recht bekommen, dass es nicht richtig ist, russische Sportler von Wettkämpfen auszuschließen und auch der russische Rodelverband hat die Starterlaubnis für neutrale Athleten bekommen“, schreibt Sportminister Mikhail Degtyarev auf Telegram. Wie Trainer Yuri Borodavko erklärte, stehen nun logistische Herausforderungen vor dem Team, um an Wettkämpfen teilnehmen zu können: „Das ist eine positive Nachricht, aber es ist erst ein erster Schritt unserer Rückkehr. Nun müssen wir herausfinden, bei welchen Wettkämpfen wir willkommen sind, weil wir in Norwegen nicht einreisen dürfen und wie viele Athleten wir dabei haben.“ „Natürlich ist die CAS Entscheidung ermutigend. Unsere Athleten können wieder international starten. Aber man kann erst etwas Definitives zu unserer Rückkehr sagen, wenn die FIS sich geäußert hat“, sagte Trainer Egor Sorin. Auch der 22-jährige Saveliy Korostelev ist noch skeptisch: „Das sind gute Nachrichten, aber wir warten auf die FIS Pressemeldung zu diesem Thema.“ Auch Veronika Stepanova gehört natürlich wieder zu den Ersten, die sich öffentlich äußern: „Das ist ein kleiner Schritt für einzelne Läufer, aber ein großer Schritt für die gesamte Langlauf-Gemeinschaft. Die, die uns alle diese Jahre ausgeschlossen haben, sollten an meine Worte vor drei Jahren denken: Was wollt ihr damit erreichen? Wir werden immer zurück kommen!“ Gegenüber NRK sagte sie noch: „Der Grundsatz, dass alle Athleten unabhängig von ihrer Nationalität bzw. ihrem Pass an Wettkämpfen teilnehmen dürfen, wurde gewahrt. Nächster Schritt: gleiche Rechte für alle Athleten, unabhängig von ihrer politischen Überzeugung!“
Das sagt die FIS zur Entscheidung
Drei Stunden später erkannte die FIS die CAS-Entscheidung an. Alle betroffenen Athleten, die berechtigt sind, den AIN-Status gemäß der FIS-Richtlinie für individuelle neutrale Athleten zu beantragen, können den Status per Mail bei der FIS beantragen. Betreuer müssen dieselben Zulassungskriterien wie Athleten erfüllen und nur Personen mit einer hochrangigen medizinischen oder technischen Funktion, die für die Teilnahme individueller neutraler Athleten unerlässlich ist, können akkreditiert werden. Die Teilnahme an Wettbewerben als AIN ist an die Bedingung strikter Neutralität gegenüber der Russischen Föderation und der Republik Belarus seit Beginn des Krieges in der Ukraine geknüpft:
* Keine freiwillige Verbindung mit dem russischen oder belarussischen Militär oder einer anderen nationalen Sicherheitsbehörde.
* Keine Kommunikation im Zusammenhang mit Russland oder Belarus.
* Keine Unterstützung für den Krieg in der Ukraine.
Athleten müssen alle für sie geltenden Anti-Doping-Anforderungen erfüllen, insbesondere die in den FIS-Anti-Doping-Bestimmungen festgelegten. Während des Zeitraums der Sperrung russischer und belarussischer Athleten wurden die Anti-Doping-Aktivitäten der FIS fortgesetzt und blieben operationell. Athleten und Supportpersonal sollten ihre Anträge bei der FIS einreichen, die dann die Einhaltung der Anforderungen für den Status eines individuellen neutralen Athleten überprüft. Die Anträge werden von einem FIS-Prüfungsausschuss für individuelle neutrale Athleten (FIS AINERP) geprüft. Die FIS wird auf ihrer Website die Liste der Athleten veröffentlichen, denen der Status eines individuellen neutralen Athleten gewährt wurde. Gemäß der Entscheidung des FIS-Rats bleiben die von Athleten russischer und belarussischer Sportnationalität erzielten FIS-Punkte bis Juni 2026 geschützt.