Biathlon DM: Denise Herrmann und Dominic Schmuck holen Titel im Sprint

Denise Herrmann bedient sich in Corona-Zeiten selbst: Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer bei der Medaillenzeremonie © Harald Deubert - foto-deubert.de

Mit großem Vorsprung holt sich Denise Herrmann den Sprint-Titel bei den Deutschen Biathlon-Meisterschaften in Altenberg vor Sophia Schneider; Hanna Kebinger kämpft sich nach langer Zeit zurück und später bei den Herren gewinnt Dominic Schmuck vor Benedikt Doll. 

Denise Herrmann nicht zu schlagen

Sophia Schneider - Denise Herrmann - Franziska Preuß © Harald Deubert - foto-deubert.de

Läuferisch kaum schlagbar und wenn Denise Herrmann auch noch trifft, dann führt kein Weg an ihr vorbei. Beim Sprint der Deutschen Meisterschaft in Altenberg setzte die Verfolgungsweltmeisterin zehn saubere Treffer und holte sich nach 2017 und 2019 am Arber auch 2020 den Deutschen-Meister-Titel im Sprint mit großem Vorsprung von 1:13,6 Min. Vizemeisterin wurde die 22jährige Sophia Schneider (SV Oberteisendorf), die nach dem Rennen „einfach nur happy“ war. „Es ist eigentlich unglaublich, und wenn mir das davor wer gesagt hätte, hätte ich es sofort unterschrieben. Das Laufen hat sich gut angefühlt und mit liegend einem Fehler war ich zufrieden, nachdem ich mich im Training liegend immer schwer getan habe. Stehend nochmal der Nuller, da merkt man schon, da geht was. Da macht die letzte Runde sogar noch Spaß“, so Sophia Schneider nach der Siegerehrung. Lange sah es dahinter so aus, als würde die Deutsche Meisterin im Einzel, Janina Hettich, auch im Sprint eine Medaille holen. Franziska Preuß, die mit später Startnummer 42 von den insgesamt 46 Starterinnen ins Rennen ging, blieb liegend fehlerfrei und im stehenden Anschlag räumte sie gewohnt schnell die ersten drei Scheiben ab, verfehlte die nächste und nahm sich für den letzten Treffer entsprechend Zeit. Mit kräftigen Stockschüben passierte sie die Strafrunde und kam mit 17,3 Sek. Vorsprung auf dem Bronzerang ins Ziel und verdrängte damit Janina Hettich vom Podest.

Hanna Kebinger mit Schritt in die richtige Richtung

Hanna Kebinger - GER © Harald Deubert - foto-deubert.de

Fünfte wurde Hanna Kebinger aus dem Zoll-Ski-Team. Wegen einer lange Zeit nicht erkannten Herzmuskelentzündung verpasste sie die gesamte letzte Saison und scheint nun wieder auf einem guten Weg Richtung deutsche Spitze zu sein. „Beim Sprintrennen hatte ich heute definitiv ein besseres Gefühl als gestern beim Einzel. Ich habe auch gleich in der ersten Runde gemerkt, dass ich auch vom läuferischen besser in den Wettkampf gefunden habe und dass ich mich schon ein Stück weit mehr belasten konnte als gestern beim Einzel. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben und ich habe das Rennen sehr positiv erlebt. Ich habe gemerkt, es geht was heute und nachdem das Schießen mit 1:0 auch gut geklappt hat, hat sogar das Laufen in der letzten Runde Spaß gemacht, einfach wieder mal richtig ans Limit gehen zu können. Der fünfte Platz bedeutet mir extrem viel, nachdem die letzten Rennen schon sehr, sehr lang her waren und grad nach gestern, nachdem es vor allem am Schießstand nicht gut lief, war es schon erstmal ein richtiger Dämpfer und man macht sich seine Gedanken, drum bedeutet mir der 5. Platz enorm viel. Ich merke ich kanns und es geht und es ist ein Schritt in die richtige Richtung, für mich ein wichtiger Schritt. Natürlich bin ich enorm erleichtert. Als ich ins Ziel kam ist eine Riesenlast von mir abgefallen, die ganze Anspannung, das war so ein kleiner Befreiungsschlag, denn das letzte Jahr war schon hart für mich.“, so die Grainauerin nach dem Rennen. Den sechsten Platz belegte Maren Hammerschmidt.

Dominic Schmuck siegt im Sprint

Dominic Schmuck - GER © Harald Deubert - foto-deubert.de

Am Nachmittag starteten 64 Herren, darunter die komplette tschechische und schweizerische Elite. Die frühen Starter hatten witterungsbedingt einen leichten Vorteil und Benedikt Doll, der als Vierter das Rennen aufgenommen hatte, kam zwar als erster ins Ziel, wurde aber vom Schlechinger Dominic Schmuck nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen mit knappen Vorsprung von 3,4 Sek. in der Führung abgelöst. Schmuck bestätigte damit eindrucksvoll seinen Vizemeistertitel im Einzel vom Vortag. „Ich hab im Training zuletzt relativ gute Leistungen erbracht und war gestern schon froh, dass ich es im Rennen zeigen konnte und heute noch viel mehr. Ich hätte so nicht damit gerechnet. Auf der Strecke habe ich mich gut gefühlt. Für das Verfolgungsrennen möchte ich so gut wie möglich an Benny dran bleiben, aber der ist richtig stark, dann übers Schießen kommen und mal schauen, was drin ist“, so Dominic Schmuck nach dem Rennen. Das Podest komplettierte der Frankenhainer Philipp Horn. Nach zwei Strafrunden überquerte er 20,8 Sek. hinter Schmuck die Ziellinie und nur 5,5 Sek. dahinter wurde Simon Schempp nach zwei Fehlschüssen im Stehen Vierter. Ein hervorragendes Rennen lieferte der Weltmeister Arnd Peiffer. Seinen Start begleitete ein kurz andauernder heftiger Regenschauer, aber bei seinem Liegendanschlag kam die Sonne wieder durch. Nach einem Fehler im Liegen ließ er eine saubere Serie im Stehen folgen und lief völlig durchnässt auf den fünften Rang vor Johannes Donhauser, den Sieger im Einzel Tags zuvor. Die veränderten Bedingungen und vor allem die schmierignasse Strecke hatten einige Stürze und mehrere Stockbrüche zur Folge. Die anschließende Siegerehrung der Herren wurde wegen anhaltendem Regen auf Sonntag verlegt, wo zum Abschluss der Deutschen Meisterschaften die Verfolgungswettkämpfe auf dem Programm stehen und die Sieger von heute die Gejagten sein werden. 

Hier findet ihr die kompletten Ergebnislisten