3. Olympische Jugend-Spiele: Edelmetall für Deutschland, Österreich und die Schweiz

Olympische Jugendspiele in Lausanne (SUI) © oisphotos.com

14 Tage lang kämpften Sportlerinnen und Sportler bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne (SUI) in 16 Sportarten um Edelmetall. Auch im Skilanglauf, der Nordischen Kombination und im Biathlon waren die Athleten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr erfolgreich. Wir haben euch das Geschehene kurz zusammengefasst….

Langlauf: Wigger (SUI) dominiert, Keck (GER) holt Silber

„Mein Ehrgeiz“, sagte Siri Wigger auf die Frage nach ihrem Erfolgsrezept. Die 16-Jährige aus Zürich, ein Jahr jünger als viele ihrer Konkurrentinnen, dominierte die Langlauf-Bewerbe der Damen fast nach Belieben. Nach ihrem souveränen Sieg im Cross Sprint, einem Sprintrennen mit Wellen, Sprüngen und anderen Hindernissen, war sie auch im herkömmlichen Freistilsprint nicht zu schlagen. Nach ihren zweiten Platz im Klassik-Einzelstart über fünf Kilometer hinter der 17-jährigen Schwedin Märta Rosenberg, die ebenfalls drei Medaillen gewann, war sie zunächst tief enttäuscht, bevor sie sich dann doch über die Silbermedaille freute. Die deutschen Langläuferinnen liefen teilweise relativ knapp an den Medaillen vorbei: Lara Dellit wurde Vierte im Freistilsprint, Germana Thannheimer Sechste im Klassikrennen. Im Cross Sprint kamen alle drei DSV-Starterinnen unter die besten Zehn. Bei den Herren holte Elias Keck die einzige deutsche Langlauf-Medaille. Nach einer perfekten Renneinteilung gewann der erst 16-jährige Allgäuer Silber über zehn Kilometer klassisch, nachdem er in beiden Sprintrennen jeweils im Halbfinale gescheitert war. Simon Jung wurde 16. über zehn Kilometer. Das beste Schweizer Ergebnis holte Antonin Savary mit Platz sieben im Cross Sprint. Österreichische Damen und Herren hatten mit den vorderen Plätzen nichts zu tun. Während die Sprintrennen von den norwegischen Holmbø-Zwillingen Nikolai und Aleksander sowie dem Schweden Edvin Anger dominiert wurden, ging der Sieg im Distanzrennen völlig überlegen an den Russen Iliya Tregubov, Dritter wurde der Amerikaner Will Koch, dessen Vater William „Bill“ Koch 1976 in Innsbruck Olympisches Silber gewann.

 

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Biathlon: Silber und Bronze für Österreich – Deutsche knapp vorbei

Die Biathlonveranstaltungen fanden in Les Tuffes, Frankreich, statt, wo junge Skijäger im Einzel, Sprint, Single-Mixed-Staffel und Staffel um olympische Medaillen kämpften. Johanna Puff (SC Bayerischzell) war die erfolgreichste deutsche Biathletin. Im Einzel über 10 km verpasste sie mit zwei Fehlern als Fünfte um 15,2 Sek. die Bronzemedaille. Im Sprint war es noch knapper: nur 6,7 Sek. fehlten auf Bronze, die sich Anna Andexer (AUT) sicherte und gar nicht fassen konnte, dass sie eine Olympiamedaille geholt hat. Alena Mokhova (RUS) gewann Gold im Einzel und im Sprint. Auch Elias Asal ist denkbar knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt. Lediglich 1,5 Sek. fehlten ihm im Einzel auf die Bronzemedaille. Silber holte sich der Österreicher Lukas Haslinger nur 13,6 Sek. hinter dem Sieger Oleg Domichek (RUS). Bei der Single Mixed Staffel lag das Team aus der Schweiz (Yara Burkhalter/Yanis Keller) lange auf Podestkurs. Nach einer Strafrunde beim entscheidenden Schießen belegten sie den vierten Rang. Das deutsche Team (Johanna Puff/Elias Asal) belegte Rang 9 und die Österreicher (Lara Wagner/Lukas Haslinger) liefen auf Rang 16. Bei der Mixed Staffel schnupperte das deutsche Team (Johanna Puff/Marlene Fichtner/Franz Schaser/Elias Asal) erneut einer Medaille, insbesondere die Mädels haben ihre Staffel in eine sehr gute Ausgangsposition gebracht. Aufgrund einer Verlagerung beim Schießen musste Schaser vier Mal in die Runde, hat läuferisch alles gegeben und Schlussläufer Asal an zehnter Position ins Rennen geschickt. Am Ende belegte Deutschland Rang sieben, Österreich Rang zehn und die Schweiz lief auf 13.

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Nordische Kombination: Österreich dominiert, Deutschland mit Silber und Pech

Freud und Leid lagen nah beieinander bei den deutschen Kombinierern. Zunächst sicherte sich Jenny Nowak im historischen ersten olympischen Wettkampf überhaupt für die Kombi-Damen die Bronzemedaille, und Emilia Görlich lief dank toller Aufholjagd mit bester Laufzeit noch von Zwischenrang neun nach dem Springen auf Platz fünf nach vorne. Im Anschluss blieben Jan Andersen (Siebter) und Lenard Kersting (Zehnter) zwar ohne Medaille bei den Herren, dennoch waren auch sie mit ihrer Leistung zufrieden. Gold ging in beiden Einzelwettbewerben an Österreich: Lisa Hirner siegte bei den Damen vor Ayane Miyazaki (Japan) und Nowak. Bei den Herren gewann Stefan Rettenegger vor Perttu Reponen (Finnland) und Sebastian Oestvold (Norwegen). Pech dagegen hatten die deutschen Athleten beim Mixed Team-Wettkampf. Beim Springen, bestehend aus einer Kombiniererin, einem Kombinierer, einer Springerin und einem Springer, wurde Michelle Göbel im ersten Durchgang aufgrund nicht regelkonformer Skilänge disqualifiziert. Ohne Disqualifikation wäre ein Podiumsplatz möglich gewesen, so reichte es am Ende trotz guter Leistung nur zu Rang sechs. Die Goldmedaille ging erneut nach Österreich: Im Team der Alpenrepublik standen neben Julia Mühlbacher nicht nur die beiden Kombinations-Olympiasieger Hirner und Rettenegger, sondern auch der tags zuvor im Herren-Springen ebenfalls siegreiche Marco Wörgötter. Auf den Silberrang sprang Japan, Bronze sicherten sich die Lokalmatadoren aus Frankreich. Im abschließenden Nordic Mixed Team-Bewerb, bestehend aus insgesamt sechs Athleten aus allen drei Disziplinen, schlug der Disqualifikationsteufel erneut zu: Dieses Mal erwischte es den deutschen Skispringer Finn Braun, ebenfalls aufgrund nicht ordnungsgemäßer Skilänge. So gingen nur drei statt vier Sprünge in die Wertung, was Deutschland auf den letzten Zwischenrang zurückwarf. Zwar zeigten alle vier Läufer gute Leistungen. Insbesondere die beiden Kombinierer Emilia Görlich und Lenard Kersting hatten jeweils die beste Laufzeit ihrer Gruppe, und auch Silbermedaillengewinner Elias Keck war Zweitschnellster. Doch mehr als Rang sieben war am Ende nicht mehr möglich. Es siegte Norwegen vor Österreich, die damit in allen vier Kombinationswettkämpfen Medaillen gewannen. Dritter wurde Italien.

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