Abschluss der JWM in Otepää: Deutsche Damen holen Bronze

Staffel © Joosep Martinson

Die deutschen Juniorinnen haben am letzten Wettkampftag bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Otepää die Bronzemedaille in der Staffel gewonnen. Bei den Junioren reichte es trotz einer starken Aufholjagd nicht mehr ganz zu Edelmetall.

Anger startet stark
Mit Lucia Anger setzten die Trainer die stärkste deutsche Klassikläuferin auf die Startposition, die die erste 3,3 Kilometer lange Runde bestimmte und der Konkurrenz vor dem Wechsel noch ein wenig entkommen konnte. Mit fünf Sekunden Vorsprung kam die Oberstdorferin zum Wechsel und schickte Theresa Eichhorn auf die zweite Klassikrunde. Doch war jedoch die Russin Anna Scherbinina die Schnellste, die von hinten aufschloss und die Deutsche passierte. Sie schloss gemeinsam mit der erst 16-jährigen Schwedin Sofia Hendricksson zu Martine Ek Hagen aus Norwegen auf. Die drei Mannschaften wechselten gemeinsam auf die Skaterinnen, während Eichhorn mit 17 Sekunden Rückstand an Helene Jacob übergab.

Heidi Weng setzt sich ab
Auf der dritten Schleife begann sich Heidi Weng von den Konkurrentinnen abzusetzen und so der Goldmedaille entgegenzulaufen. Knapp zehn Sekunden hinter Norwegen hielten sich die Russinnen, während Deutschland und Schweden weitere 15 Sekunden dahinter um den dritten Platz kämpften. Als Kari Oeyre Slind als Schlussläuferin für Norwegen auf die Strecke ging, schlug auch sie ein hohes Tempo an, so dass sie den Abstand auf insgesamt 22 Sekunden im Ziel ausbauen konnte, was erwartungsgemäß eine weitere Goldmedaille für die Norwegerinnen Ragnhild Haga, Martine Ek Hagen, Heidi Weng und Kari Oeyre Slind bedeutete. Hinter den Topfavoritinnen sicherten sich die Russinnen mit Schlussläuferin Elena Soboleva ungefährdet die Silbermedaille. Bronze ging an die deutsche Staffel, die durch Hanna Kolb gegen die schwächere Schwedin das Edelmetall absichern konnten.


Deutschlands Junioren mit frühem Rückstand
Bis auf den letzten Meter war dagegen das Staffelrennen der Junioren spannend, nachdem zuvor alles nach einer klaren Sache für die Russen in der Besetzung Gleb Retivykh, Sergey Ustiugov, Konstantin Kuleev und Denis Kataev ausgesehen hatte. Zu Beginn des Wettkampfes hatten sich auf dem ersten klassischen fünf Kilometer-Teilstück Norwegen, Frankreich, Russland und Finnland einen spannenden Kampf geliefert und auch die Österreicher hielten durch Dominik Baldauf noch gut mit. Der gesundheitlich angeschlagene Florian Notz verlor jedoch schon früh den Anschluss und kam mit 18 Sekunden Rückstand zum Wechsel auf Thomas Wick, der ebenfalls Zeit einbüßte. So lag das deutsche Quartett zur Rennmitte schon mit 43 Sekunden zurück an siebter Stelle in einer Gruppe mit den Österreichern, während die Russen vorn auf und davon liefen und 16 Sekunden zwischen sich und die Konkurrenz legten.

Aufholjagd beginnt
So begann beim Wechsel auf die Skater die Aufholjagd auf die Russen vorn und auch die Verfolgergruppe mit Jonas Dobler und dem Österreicher Max Hauke mobilisierte alle Kräfte. Dobler und Hauke liefen beide ein starkes Rennen und verkürzten den Abstand nach vorn, so dass sie vor den Schlussläufern an Position vier und fünf lagen mit nur noch 18 Sekunden Rückstand auf Norwegen und Finnland. Für Russlands Schlussläufer Denis Kataev wurde die Luft auf seinen fünf Kilometern immer dünner und der Norweger Sindre Skar, der Perttu Hyvarinen abgehängt hatte, rückte immer näher. Im Stadion erreichte er den Russen und sprintete sogleich auf der Zielgeraden an ihm vorbei, so dass Emil Iversen, Erik Bergfall Brovold, Mathias Rundgreen und Sindre Bjoernestad Skar sich doch noch die Goldmedaille sichern konnten. Markus Weeger lieferte nach seinem Weltmeistertitel am Vortag zwar erneut eine erstklassige Leistung ab, konnte den heute schwächelnden Finnen aber nicht mehr ganz erreichen. Das deutsche Quartett musste sich mit Rang vier vor Frankreich und Österreich begnügen.