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ISPO 2015: Trends, Neuheiten und Marktüberblick

ISPO © WWW.FROMMEL.DE

Von Donnerstag bis Sonntag hat in München die Internationale Sportartikelmesse (ISPO) stattgefunden. Wir waren für euch vor Ort und zeigen euch, was es in der kommenden Saison neues auf dem Materialsektor gibt. In Teil eins beschäftigen wir uns mit den Skiherstellern.

Leitmesse der Sportbranche

Vom 5. bis 8. Februar kamen rund 80.000 Fachbesucher aus über 100 Ländern auf die ISPO in München. Vier Tage lang zeigten 2.585 Aussteller auf 104.940 Quadratmetern Neuheiten rund um Sportausrüstung und -mode. Damit ist die ISPO die Leitmesse der Sportbranche. Darauf kann natürlich auch die Skiindustrie nicht verzichten und belegte zwei komplette Hallen größtenteils mit Hartware. Außerdem waren Bekleider und Accessoires-Hersteller in drei weiteren Hallen vertreten. Wir haben für euch alle vier Tage genutzt, um Neuheiten zu entdecken und Trends auszumachen. In drei Teilen werden wir in den kommenden Tagen unsere Highlights der Messe zusammenfassen.

Neues von den Skiherstellern

In Teil eins werden wir uns schwerpunktmäßig mit den großen Skiherstellern der Langlaufszene beschäftigen. Von diesen wurden einige echte Neuheiten und Weiterentwicklungen vorgestellt, die dann zur Saison 2015/2016 in den Handel kommen werden. Trends sind ganz klar in der Verwendung von Carbon am Schuh und in Skiern mit Fell zu erkennen. Außerdem bauen fast alle Hersteller ihre Produktpalette aus und versuchen noch mehr zum Komplettausrüster zu werden. Aber seht selbst:

Bei Madshus setzt man künftig wie bei Salomon und Atomic auf Fell als Steighilfe für Klassik-Ski. Fest integriert ist dieses bereits im Modell Terrasonic Intelligrip Classic. Es soll exzellenten Stieg und sehr gutes Gleiten ermöglichen. Dazu hat das Fell in der Mitte der Steigzone, wo man üblicherweise mehrere Schichten Steigwachs aufträgt, eine leichte Erhebung. Da es in eine Vertiefung in den Belag geklebt ist, führt es zu keiner Gewichtszunahme und auch das Vorspannungsprofil soll erhalten bleiben. Mithilfe der NIS-Platte lässt sich der Körperschwerpunkt auf den Ski beziehungsweise auf die Bedingungen abstimmen.

Für alle, die normalerweise lieber mit Steigwachs unterwegs sind und nur ab und zu die Vorteile des Fells nutzen wollen (für längere Anstiege oder Touren), der kann auf das Intelligrip Skin von Madshus zurückgreifen. Dieses montierbare Steigfell bietet im vorderen Bereich eine Lauffläche aus Ployethylen (wie der Belag des Skis) und nur im Steigbereich ein Fell. So sollte sportliches Laufen trotz montiertem Fell möglich sein.

Ganz klar, das Highlight am Stand von Salomon ist der neue Carbon Skate Lab Ski. Auch wenn man seitens des Herstellers nicht genau zeigte, wo und wie Carbon zum Einsatz kommt, so sieht man zumindest an der Deckschicht, dass hier mehr dieses ultraleichten Werkstoffes verbaut wird, als bislang üblich. Das ermöglicht zum einen eine niedrigere Bauweise im Mittelbereich und soll das Abstoßverhalten deutlich verbessern. Der Gewichtsvorteil beträgt 20 Gramm gegenüber dem bisherigen Top-Modell.

Dieses, nämlich den S-Lab Skate, gibt es zukünftig in drei unterschiedlichen Konstruktionen. Diese werden durch drei Farben (blau=kalt, rot=nass, gelb=kompakter Schnee) unterschieden und kenntlich gemacht.

Beim Zubehör ist Salomon schon länger für seine Trinksysteme bekannt. Zukünftig hat man als Langläufer die Qual der Wahl. Will man lieber eine Trinkblase mit Schlauch, einen Thermotrinkgurt oder einen Flaschenhalter mit isolierter Flasche mitführen, um das Einfrieren des Getränks zu verhindern.

In Sachen Bekleidung hat man mit der Equipe WS JKT M eine neue Kapuzenjacke im Programm, die dank Windstopper-Material und MotionFit (optimale Bewegungsfreiheit) bestens für Skilanglaufen bei kalten Bedingungen geeignet sein soll. Und wem es im Aufstieg dann doch warm wird, der kann den Reißverschluss vorne öffnen, die Jacke aber mit einem kurzen Band sichern, damit sie nicht flattert.

Bei Atomic hat man in die Top-Linie Redster ein neues Marathon-Modell integriert, das sich insbesondere an Hobby-Rennläufer richtet. Der Kern besteht dabei aus einer Kombination der Materialien Nomex und Densolite, die dem Ski Leichtigkeit aber auch Stabilität verleihen soll.

Neu ist auch der Redster Worldcup Skate Schuh, der sich an alle Rennläufer richtet, die auf den Energizer der Schwesterfirma Salomon verzichten wollen.

Im Bereich der Skintec-Fellski ergänzt der Pro-Skintec das Sortiment, das nun für jedes Leistungs- und Preisniveau den richtigen Ski mit Steighilfe auf Fellbasis bietet.

Am Messestand von Fischer gab es zwei „Eye-Catcher“. Zum einen war das der überarbeitete Skating Schuh Speedmax Skate, zum anderen eine komplette Sommerkollektion mit Skirollern, Schuhen und Stöcken.

Der Speedmax Skate ist eine Weiterentwicklung des limitierten Sondermodells aus dem vergangenen Jahr. Er besitzt eine Außensohle, die komplett aus Carbon besteht. Die Manschette ist neu und ebenfalls komplett aus Carbon. Der Klettverschluss, der das Bein umschließt, kommt ohne Lasche aus und ist deutlich breiter als beim Vorgängermodell.

Ganz neu sind dagegen die Skiroller, die es in zwei unterschiedlichen Preiskategorien gibt. Die Carbonmodelle Carbonlite Skate und Carbonlite Classic haben einen empfohlenen Verkaufspreis von 339,95 beziehungsweise 359,95 Euro. Deutlich billiger sind die Alu-Modelle RC7 Skate und RC7 Classic, die bei 229,95 und 249,95 Euro liegen. Dazu passend gibt es nun auch in Deutschland Sommermodelle der Schuhe, nämlich den RCS Roller Skate, den RCS Roller Classic und den RCS Roller Combi.

Auch bei Rossignol folgt man dem Trend und nimmt einen Fellski mit ins Programm. Der R-Skin besitzt eine ähnliche Bauweise wie die Modelle der Delta-Linie, aber eben in der Steigzone ein Fell, das vorne spitz zuläuft, um das Gleitverhalten zu verbessern und hinten V-förmig ausläuft, um den Grip zu optimieren.

Im Schuhbereich wurde vor allem an den Modellen der unteren Produktlinien gearbeitet. Für Damen gibt es 2015/2016 mit dem X-2 FW einen extra bequemen und warmen Schuh, mit dem kalte Füße beim Langlaufen der Vergangenheit angehören sollen.

Einen etwas anderen Weg beim Thema Steighilfe geht man beim italienischen Skihersteller SkiTrab. Hier kombiniert man die Beschichtung eines Zero-Skis (Aufrauski) mit einem Schuppenabschnitt direkt unter dem Schwerpunkt beziehungsweise Druckpunkt des Skis. Das ganze nennt sich Duo Grip und kommt in der Team Comp Linie (also nicht bei den absoluten Rennski) zum Einsatz.

Alles in allem geht es sehr bunt zu in der Kollektion von SkiTrab. Das liegt vielleicht auch daran, dass dem Designer freie Hand gelassen wurde. Ein Farbtupfer zwischen den Einheitsfarben der anderen Hersteller tut aber auch gut.

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