Fiemme Rollerski Cup: Dolce Vita und beinharte Rennaction

Mario Felgenhauer © Federico Modica

Es ist Montag und ich sitze im Büro, aber meine Gedanken schweifen immer wieder ab und zurück zum vergangenen Wochenende im Val di Fiemme. Ich versuche, aus all den Gedankenfetzen eine zusammenhängende Story zu formen. Da war dieses beinahe falsche Abbiegen, dieser Motivationsschub, als ich an den Konkurrenten mit den dreirädrigen Skiroller-Modellen vorbeigeschoben habe und natürlich der Mann mit dem Hammer, als es in den Schlussanstieg ging. Aber alles der Reihe nach…

Streckenbesichtigung © Felgenhauer/xc-ski.de

Es war ein reiner Männerausflug zu dem wir uns da verabredet hatten. Klaus, Christoph und ich wollten gemeinsam zum Fiemme Rollerski Cup und bei der zweiten Auflage mit dabei sein. Während Christoph für das Eliterennen über 50 Kilometer gemeldet war, hatten Klaus und ich uns für das 20 Kilometer Rennen der Hobbyläufer entschieden. Bereits am Freitagvormittag überquerten wir bei herrlichem Wetter den Brenner und erreichten am frühen Nachmittag nach einem kurzen Kaffee-Stopp am Passo Lavazè das Val di Fiemme. Unser Hotel, das Albergo Negritella, liegt unweit des Zentrums von Ziano di Fiemme, dem Startort des Fiemme Rollerski Cups, und direkt an der Strecke. Das sollte uns in den nächsten Tagen noch sehr positiv entgegenkommen. Jedenfalls hielt es uns nicht lange im Inneren und wir starteten direkt vom Eingang weg zu einer ersten Streckenbesichtigung. Diese absolvierten wir zunächst auf Trainingsrollern. Während die Elite Skiroller vom Veranstalter gestellt bekommt, ist die Wahl für Hobbyläufer freigestellt. Wir wussten also, dass mit schnellen Rennrollern gelaufen wird. Die Schlüsselstellen wollten wir uns aber zunächst in langsamerem Tempo ansehen.

Die Strecke beim Fiemme Rollerski Cup führt von Ziano zunächst auf der Hauptstraße bis Predazzo, dort mitten durch den Ort und auf dem Radweg zurück nach Ziano. Ist der Startort passiert folgt ein weiterer Abschnitt auf dem Radweg, der das komplette Val di Fiemme durchzieht. Man läuft durch das WM-Stadion und durch Lago di Tesero bis zum Abzweig der Versorgungsstraße hinauf zur Alpe Cermis. Während die Kurzstrecke hier direkt abbiegt, geht es für die Langstreckler auf eine Zusatzschleife über Molina, Castello, Cavalese und Ziano. Dann wartet der berühmte Schlussanstieg, der im Sommer über knapp vier Kilometer und 350 Höhenmeter führt. Das Ziel befindet sich nur wenige Meter vom Ziel der Tour de Ski entfernt.

Rollski Weltcup Val di Fiemme © Felgenhauer/xc-ski.de

Zu dritt nahmen wir den Abschnitt von Ziano bis zum Schlussanstieg in Augenschein und machten zwei Unterführungen aus, an denen man etwas aufpassen muss. Der Rest der Strecke ist aber ohne Gegenverkehr perfekt zu laufen und so war schnell klar, dass wir für den Sonntag unsere Rennroller auspacken mussten. Belohnt wurden wir für unsere Streckenbesichtigung mit leckerer Pasta und Panna Cotta als Nachspeise. An Tag zwei besichtigten wir den ersten Abschnitt der Strecke und testeten unsere schnellen Geräte. Es war einfach nur herrlich, entspannt durch das Val di Fiemme zu Rollern, umrahmt von den Dolomiten und auf dem Radweg durch grüne Wiesen. Vor dem Mittagessen holten wir dann noch unsere Startnummern ab, ehe wir als „Zaungäste“ am Nachmittag die Rollski-Weltcuprennen verfolgten. Da ging es richtig zur Sache auf dem 2,5 Kilometer Rundkurs durch Ziano. Dann war es auch schon Zeit für das „letzte Abendmahl“ und die finalen Vorbereitungen für den kommenden Tag.

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