Erster Weltcupsieg für Franziska Preuß beim Massenstart in Ruhpolding

Paulina Fialkova (SVK), Franziska Preuss (GER), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Nach einer phänomenalen Schlussrunde und angefeuert von 24.000 Zuschauern feiert Franziska Preuß ihren ersten Weltcupsieg beim abschließenden Biathlon-Massenstart der Damen in Ruhpolding – Johannes Thingnes Boe gewinnt bei den Herren. 

Franziska Preuß gewinnt im Zielsprint

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

In einem Herzschlagfinale hat Franziska Preuß den Zielsprint im Massenstart gegen die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold gewonnen. Von Beginn des Rennens war Franziska Preuß in Schlagdistanz und absolvierte zwei liegende sowie die erste stehende Schießeinlage fehlerlos. Gemeinsam mit Lisa Vittozzi, Ingrid Landmark Tandrevold, Linn Persson und Denise Herrmann kam sie zum letzten Anschlag, versenkte als Schnellste alle Scheiben und ging mit 4,9 Sek. Vorsprung vor der Norwegerin auf die Schlussrunde. Angefeuert von den dicht gedrängten Zuschauern, den Trainern und den Betreuern konnte sie sich durch ihr sehr gutes Material einem Angriff von Tandrevold erwehren und vor einer fantastischen Kulisse in Ruhpolding ihren ersten Weltcupsieg feiern. Nach dem Rennen sagte Franziska Preuß, dass es ein wahnsinnig geiles Gefühl sei daheim in ihrem Wohnzimmer zu gewinnen. „Mit 20 Treffern war es ein geniales Rennen. Der Massenstart liegt mir, letztes Jahr musste ich zuschauen, da hatte ich mich nicht einmal dafür qualifiziert“. Den spannenden Kampf um den letzten Platz auf dem Podest hat die Slowakin Paulina Fialkova gewonnen. Sie setzte sich knapp vor der Schwedin Hanna Oeberg und der Schweizerin Lena Häcki durch. 

Sechs Deutsche Damen am Start

Vanessa Hinz (GER), Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Für den Massenstart qualifiziert sind jeweils die 25 Besten im Gesamtweltcup. Die fünf Punktbesten aus dem Sprint in Ruhpolding vervollständigten das Teilnehmerfeld. Franziska Preuß, Vanessa Hinz und Franziska Hildebrand waren über den Gesamtweltcup startberechtigt und Laura Dahlmeier, Karolin Horchler und Denise Herrmann haben sich ihren Startplatz über den Sprint erkämpft. Letztere hat erneut eine Podestplatzierung beim letzten Schießen vergeben. Am Ende wurde sie nach insgesamt drei Strafrunden Zwölfte, gefolgt von Lisa Theresa Hauser, die als einzige Dame für Österreich am Massenstart teilnehmen durfte. Vanessa Hinz belegte am Ende Rang 15 (2 Fehler), Karolin Horchler wurde 22. (1 Fehler) und Franziska Hildebrand 23. (3 Fehler). Viel Hoffnung wurde allgemein in den Start von Laura Dahlmeier gesetzt. Aber das Rennen begann für sie nicht erwartungsgemäß. Bereits mit vier Strafrunden nach den beiden Liegendschießen war sie mit Kaisa Mäkäräinen in bester Gesellschaft am Ende des Feldes und behauptete diese Position nach zwei weiteren Strafrunden auch im Ziel. Die Finnin scheint auch völlig außer Form und kann an ihr Leistungsniveau zu Beginn des Winters nicht anknüpfen. Nach sechs Strafrunden wurde sie 27. 

Johannes Thingnes Boe läuft von Sieg zu Sieg

Johannes Thingnes Boe (NOR), Julian Eberhard (AUT) © Tumashov/NordicFocus

Johannes Thingnes Boe bestätigt ein weiteres Mal, dass er der derzeit weltbeste Biathlet ist. Nach dem Massenstart in Nove Mesto na Morave hat er auch in Ruhpolding gewonnen, knapp vor dem Österreicher Julian Eberhard und dem Franzosen Quentin Fillon Maillet. Beim neunten Einzelsieg von Johannes Thingnes Boe reichte es für Arnd Peiffer als bestem der drei deutschen Starter nur zu Rang sieben, Benedikt Doll wird 21. (4 Fehler) und Johannes Kühn platzierte sich nach sieben Strafrunden als 30. am Ende des Feldes. Nach allen vier Schießeinlagen (2 x liegend, 2 x stehend) wechselten die Führenden und wie so oft sollte sich das Rennen beim letzten Schießen vorentscheiden. Die ersten Zehn lagen im Bereich einer Strafrunde als Martin Fourcade und Julian Eberhard gemeinsam, und knapp dahinter die Boe-Brüder sich zum finalen Schießen bereit machten. Keiner der vier blieb fehlerlos, Tarjei Boe verfehlte sogar zwei Scheiben und die Reihenfolge vorne veränderte sich komplett. Christiansen (NOR), Weger (SUI), Fillon Maillet (FRA), Eberhard (AUT), Martin Fourcade (FRA) und Johannes Thingnes Boe (NOR) gingen innerhalb acht Sekunden auf eine spannende Schlussrunde. Johannes Thingnes Boe hatte die Lücke nach vorne schnell geschlossen, setzte am Schießstandberg eine Attacke und ging an allen vorbei. Martin Fourcade war zu diesem Zeitpunkt dicht hinter dem Norweger, konnte das Tempo erstaunlicherweise nicht halten und musste Johannes Thingnes Boe, Quentin Fillon Maillet und Julian Eberhard ziehen lassen. Jeder aus dem Trio hätte der spätere Sieger sein können, aber es war Johannes Thingnes Boe, der nach kurzem Antritt im Zielkorridor die Ziellinie 0,6 Sek. vor Julian Eberhard überquerte. Quentin Fillon Maillet wurde nur 2,8 Sek. dahinter Dritter. Martin Fourcade hatte keine Reserven mehr für einen Zielsprint und kam mit 8,6 Sek. Rückstand als Vierter ins Ziel. Der Schweizer Benjamin Weger verspielte die Podestplatzierung auf der Schlussrunde und wurde Achter hinter Arnd Peiffer, gefolgt vom Österreicher Simon Eder, der zur Hälfte des Rennens das Feld noch anführte.

Das Ergebnis der Herren findet Ihr hier

Das Ergebnis der Damen findet Ihr hier

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