Biathlon Kurznews: Dorothea Wierer macht weiter – Teams aus Norwegen für Saison 2023/24 – IBU gibt Terminplan bekannt

Dorothea Wierer (ITA) © Manzoni/NordicFocus

Dorothea Wierer setzt Karriere fort und bei den norwegischen Biathleten herrscht früh Klarheit. Ihr Verband hat schon jetzt kommuniziert, wer in der kommenden Saison 2023/2024 zum Nationalteam gehört und im Biathlon Weltcup starten darf. Auch die IBU-Cup- und die IBU-Junior-Cup-Teams wurden nominiert. Der Weltverband hat den Weltcup-Terminkalender festgesetzt. 

Dorothea Wierer macht weiter

Dorothea Wierer (ITA) © Manzoni/NordicFocus

Nach den Rücktritten von Marte Olsbu Roeiseland, Denise Herrmann-Wick, Anais Chevalier-Bouchet und Tiril Eckhoff wurde mit Spannung erwartet, wie sich die Italienerin Dorothea Wierer entscheidet. Bei der alljährlichen Abschlussparty in ihrer Heimat in Niederrasen im Antholzertal bestätigte Dorothea Wierer, wie fondoitalia.it berichtet, dass sie weitermacht. „Ja, am Ende denke ich, dass ich noch etwas zeigen kann. Natürlich kann man im Sport nie sagen, die Dinge können sehr gut oder sehr schlecht laufen, aber ich werde mein Bestes tun, damit sie gut laufen. Wie wir dieses Jahr gesehen haben, hielten mich viele schon für fertig, nachdem ich in den letzten beiden Saisons etwas verhalten war, aber dieses Jahr lief es wieder sehr gut. Ich habe auch einige Pläne für die Zukunft, an denen ich noch arbeiten kann, während ich Biathlon mache, zumindest habe ich auch etwas anderes im Sinn, weil ich gerade in den letzten zwei Jahren gemerkt habe, dass ich etwas gelangweilt bin, wenn ich nur Biathlon habe. Wenn ich einige persönliche Projekte habe, kann ich auch einige Momente haben, in denen ich nicht nur an Sport denke, also ist es sehr wichtig für mich.“ (Quelle: fondoitalia.it)

 

Die Biathlon-Teams aus Norwegen für 2023/24

Vebjoern Soerum (NOR), Aleksander Fjeld Andersen (NOR), Anders Oeverby (NOR) © Harald Deubert - foto-deubert.de

Früher als die Jahre zuvor hat der norwegische Skiverband die Namen der Athleten und Athletinnen bekannt gegeben, die in eines der sechs Nationalteams berufen wurden. „Es wird in allen Nationalmannschaften um Plätze gekämpft, aber wir haben uns auf eine Aufstellung geeinigt, mit der wir zufrieden sind. Wir glauben, dass wir gute Chancen haben, uns in der nächsten Saison sowohl in Norwegen als auch international zu behaupten“, so Per Arne Botnan, Nationalmannschaftsmanager der Norwegischen Biathlon Union in einer Verbandsmitteilung. „Wir sind vor allem stolz darauf, so viele qualifizierte und hart arbeitende Biathleten in Norwegen zu haben, dennoch sei der Prozess bis zur endgültigen Aufstellung nicht einfach gewesen,“ so Botnan. Die Norwegische Biathlon Union wird in der nächsten Saison mit sechs Nationalmannschaften weitermachen:   

Elite-FrauenJuni Arnekleiv, Ragnhild Femsteinevik, Maren Kirkeeide , Karoline Knotten, Ida Lien, Ingrid Landmark TandrevoldMit Juni Arnekleiv und Maren Kirkeeide sind zwei junge Athletinnen ins A-Team berufen. Während Arnekleiv 2022 im Weltcup für Norwegen debütierte, zwischenzeitlich neun Weltcup-Starts auf dem Konto hat und Teil der siegreichen norwegischen Damen-Staffel in Östersund 2023 war, gab Kirkeeide ihr Weltcup-Debüt 2023 in Ruhpolding. Zum Abschluss der Saison 2022/23 durfte sie in Oslo nochmals im Weltcup starten. Die 20jährige Maren Kirkeeide belegte Rang vier in der IBU-Cup-Gesamtwertung. 

Elite-Herren
Filip Fjeld Andersen, Johannes Thingnes Boe, Tarjei Boe, Vetle Sjaastad Christiansen, Johannes Dale, Sturla Holm Laegreid, Sivert Guttorm Bakken.
Bei den Herren müssen die starken Athleten aus der zweiten Reihe weiterhin auf ihre Weltcup-Einsätze warten. Johannes Dale, letzte Saison im Entwicklungsteam, ist wieder in die Elite berufen und Sivert Guttorm Bakken kehrt zurück. Der 24jährige hatte sich zum Ende der Saison 2021/22 zum dritten Mal gegen Corona impfen lassen, mit dem so genannten Booster. Danach hat in seinem Körper etwas nicht mehr funktioniert. „Ich fühlte mich müde und hatte einen Druck in der Brust. Es war sehr schmerzhaft“ wie Bakken in einem Interview mit TV-2 verlauten ließ. Bei Bakken wurde eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert, die sowohl er und auch die Teamärztin Ola Berger auf die Impfung zurückführten. Er verpasste die Saison 22/23 komplett und kehrt nun zurück in das Nationalteam.

Entwicklungsteam Damen
Maren Bakken, Frida Dokken, Marte Kraakstad Johansen, Emilie Kalkenberg, Aasne Skrede, Tuva Aas Straete
Im Entwicklungsteam der Damen finden sich drei Neue. Mit Maren Bakken (22), Frida Dokken (21) und Tuva Aas Straete (22) kommen drei junge Damen ins Entwicklungsteam, die insbesondere Karoline Erdal und Jenny Enodd verdrängten.

Entwicklungsteam Herren
Johan-Olav Botn, Vetle Paulsen, Endre Stroemsheim, Vebjoern Soerum, Martin Uldal, Mats Oeverby
Endre Stroemsheim hat zwar für den ersten Weltcup der nächsten Saison als IBU-Cup-Gesamtsieger ein persönliches Startrecht, ist aber weiterhin dem B-Team zugeordnet. Neben ihm waren auch Vetle Paulsen und Vebjoern Soerum bereits letztes Jahr im Entwicklungsteam und daher im IBU Cup sehr erfolgreich. Johan-Olav Botn (23), Martin Uldal (21) und Mats Oeverby (22) wurden neu ins Entwicklungsteam der Herren berufen und haben damit den 25jährigen Aleksander Fjeld Andersen verdrängt, ebenso Sverre Dahlen Aspenes (25). Letzterer war in der vergangenen Saison nur zum Saisonstart und später bei der Biathlon Europa-Meisterschaft in der Lenzerheide angetreten. Der ehemalige Junioren-Weltmeister von 2018 hatte einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten. Sein Bruder Knut hatte im Sommer im Alter von nur 21 Jahren Suizid begangen. Nach einem Sieg und einem zweiten Rang zuletzt bei den nationalen Meisterschaften brach S. D. Aspenes emotional ergriffen im anschließenden Interview beim Sender NRK in Tränen aus. Durch das Luxusproblem der enorm starken nachkommenden Generation an jungen Athleten fallen teilweise 25jährige aus dem Entwicklungsteam und schaffen es gar nicht in das Elite-Team. In der letzten IBU-Cup Saison landeten fünf Norweger in den Top-6: Endre Stroemsheim (1.), Vebjoern Soerum (3.), Aleksander Fjeld Andersen (4.), Mats Oeverby (5.), Martin Uldal (6.).   

U-23-Damen
Ragna Fodstad, Maren Brannare-Gran, Eivor Melbybraaten, Gro Randby, Kristiane Rolstad, Emilie Stavik

U-23-Herren
Andreas Aas, Isak Frey, Sivert Silsand Gerhardsen, Einar Hedegart, Martin Nevland, Haavard Tosterud

Bewährtes Trainerteam

Siegfried Mazet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Schon im letzten Jahr, als ein neuer vierjähriger Olympiazyklus anbrach, hat der norwegische Biathlonverband mit allen wichtigen Trainern, wie Teammanager Per Arne Botnan gegenüber NRK bestätigte, die Verträge mit ihnen um weitere vier Jahre bis 2026 verlängert. Die überaus erfolgreiche Elite der Herren arbeitet seit 2016 mit dem Franzosen Siegfried Mazet und Egil Kristiansen. Die Damen führten seit 2018 der Südtiroler Patrick Oberegger und Sverre Kaas zum Erfolg; beiden haben ihren Vertrag letztes Jahr um vier Jahre bis zu den olympischen Spielen 2026, die in der italienischen Heimat von Patrick Oberegger stattfinden, verlängert. 

Terminplan für Biathlon Weltcup 2023/2024 steht

Die Saison 2023/24 wird in Östersund (SWE) eröffnet und geht über zwei Wochenenden bevor sich der Weltcup in Hochfilzen (AUT) fortsetzt. Zum Abschluss des ersten Trimesters steht vor der Weihnachtspause der erste Weltcup in der Schweiz in der Lenzerheide auf dem Programm, gewissermaßen als Probedurchlauf für die Biathlon-Weltmeisterschaft im Jahr darauf. Im Neuen Jahr stehen traditionsgemäß die beiden Weltcups in Deutschland mit Oberhof und Ruhpolding auf dem Programm, bevor im italienischen Antholz sich das zweite Trimester dem Ende neigt. Nach einer kurzen Wettkampfpause steht im tschechischen Nove Mesto na Morave mit der WM das Großereignis der Saison auf dem Programm. Das letzte Trimester startet nach der WM in Oslo am Holmenkollen, und anschließend geht es in die Vereinigten Staaten nach Soldier Hollow bevor in Canmore (CAN) mit dem ersten Biathlon-Weltcup auch der Saisonabschluss gefeiert wird. Den Wettkampf- und Terminplan hat die Internationale Biathlon Union bereits bekannt gemacht und wird demnächst auch auf unserer Veranstaltungsseite zu finden sein.