Biathlon: Russland gewinnt World Team Challenge vor den beiden deutschen Teams

Franziska Preuss (GER), Simon Schempp (GER), Matvey Eliseev (RUS), Evgeniya Pavlova (RUS), Denise Herrmann (GER), Benedikt Doll (GER), (l-r) © Deubert / foto-deubert.de

Bei dichtem Schneefall, der pünktlich zum Beginn der World Team Challenge 2020 in der Chiemgau Arena in Ruhpolding einsetzte, holte sich das Team aus Russland mit Evgeniya Pavlova und Matvey Eliseev verdient den Sieg vor Franziska Preuß und Simon Schempp. Benedikt Doll gewinnt Zielsprint gegen Lukas Hofer und läuft mit Denise Herrmann auf Rang drei. 

Verdienter Sieg des starken russischen Teams

Evgeniya Pavlova (RUS), Matvey Eliseev (RUS) © Deubert / foto-deubert.de

Mit dem Sieg bei der in der Chiemgau Arena in Ruhpolding ausgetragenen JOKA World Team Challenge und der Siegprämie von 28.000 Euro machte sich das Team aus Russland mit Evgeniya Pavlova und Matvey Eliseev ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. Nach dem Sieg im Massenstart gingen die beiden mit einem Vorsprung von 9,1 Sek. in die Verfolgung und gaben die Führung zu keiner Zeit ab. Beide arbeiteten am Schießstand hervorragend und zeigten auch in der Loipe ein starkes Rennen. Es blieb bis zuletzt ein deutsch-russischer Zweikampf an der Spitze, der nach einem Fehlschuss des Russen im letzten Schießen nochmal richtig spannend wurde. Schempp kam fehlerfrei durch, aber der Russe war schon mit 9,6 Sek. Vorsprung aus der Strafrunde zurück in der Spur. Nach nur zwei Strafrunden hat das russische Team mit 7,1 Sek. Vorsprung vor Franziska Preuß und Simon Schempp den Sieg geholt.

Beide Teams aus Deutschland auf Podest

Franziska Preuss (GER), Simon Schempp (GER), Matvey Eliseev (RUS), Evgeniya Pavlova (RUS), Denise Herrmann (GER), Benedikt Doll (GER), (l-r) © Deubert / foto-deubert.de

Das deutsche Team Preuß/Schempp (GER 2) verfehlte insgesamt drei Scheiben und waren „sehr, sehr glücklich mit dem Ausgang des Rennens“, so Simon Schempp im ZDF, und weiter „für die Franzi und mich als Team war es natürlich ein sehr gutes Rennen und wir konnten mit dem zweiten Platz dieses Jahr gut abschließen. Ich nehme eigentlich ein positives Gefühl mit,  beim Schießen fühle ich mich momentan schon sehr gut, auch die letzten Wochen waren da vielversprechend, was auf der Strecke das wert ist wird man sehen. Aber trotzdem bin ich eigentlich optimistisch. Es war unheimlich stumpf auf der Strecke, war sehr langsam, die Runde hat zwar nur 1,3 km des geht schnell vorbei, aber es ging sehr zäh und sehr lange, ich glaub den Wettkampf werden wir morgen schon noch spüren.“ Franziska Preuß und Simon Schempp, die auch privat ein Paar sind, liefen bereits 2018 bei der World Team Challenge auf Schalke auf den zweiten Rang. Ein starkes Rennen lief auch Team GER 1 mit Denise Herrmann und Benedikt Doll. Während Denise Herrmann im Massenstart noch erhebliche Probleme am Schießstand hatte, machte sie es in der Verfolgung richtig gut. Nachdem Russland und Preuß/Schempp enteilt waren, gab es einen Zweikampf um den letzten Podestplatz. Lukas Hofer und Benedikt Doll gingen nahezu zeitgleich auf die Schlussrunde. Hofer ging schon im Omega an Doll vorbei, der blieb dicht an dem Italiener dran und setzte nach einem packenden Zielsprint im entscheidenden Moment den Fuß vor Lukas Hofer über die Ziellinie. 

Ergebnis Verfolgung

  1. Evgeniya Pavlova/Matvey Eliseev (RUS, 2 Strafrunden)
  2. Franziska Preuß/Simon Schempp (GER,  + 7,1 Sek., 3 Strafrunden)
  3. Denise Herrmann/Benedikt Doll (GER, 25,1 Sek., 4 Strafrunden)
  4. Dorothea Wierer/Lukas Hofer (ITA, + 25,2 Sek., 4 Strafrunden)
  5. Lisa Theresa Hauser/Julian Eberhard (AUT, + 40,1 Sek., 7 Strafrunden)
  6. Marketa Davidova/Michal Krcmar (CZE, 1.39,6 Min., 5 Strafrunden)
  7. Lena Haecki/Sebastian Stalder (SUI, 1.59,8 Min., 4 Strafrunden)
  8. Dzinara Alimbekava/Anton Smolski (BLR, 2.14,7 Min., 8 Strafrunden)
  9. Vita Semerenko/Dmytro Pidrushnyi (UKR, + 2.39,6 Min., 7 Strafrunden)
  10. Elisabeth Hoegberg/Torstein Stenersen (SWE)

Dmytro Pidrushnyi gewinnt Shootout vor Dorothea Wierer

Bereits vor dem Wettkampf fand ein Shootout statt. Bei den Damen waren Dzinara Alimbekava (BLR), Dorothea Wierer (ITA) und Lena Haecki (SUI) die drei Schnellsten, bei den Herren Dmytro Pidrushnyi (UKR) vor Benedikt Doll und Michal Krcmar. Beim Vergleich der jeweils schnellsten Damen mit den jeweils schnellsten Herren setzte sich Dmytro Pidrushnyi ganz knapp vor Dorothea Wierer durch; Lena Haecki wurde Dritte, Michal Krcmar Vierter, Benedikt Doll Fünfter und die im Vergleich der Damen noch treffsichere Dzinara Alimbekava wurde Sechste. 

Team Russland gewinnt Massenstart vor Preuß/Schempp

Evgeniya Pavlova und Matvey Eliseev (RUS) haben das Massenstartrennen nach nur drei Strafrunden mit 18,2 Sek. Vorsprung vor Franziska Preuß und Simon Schempp gewonnen. Nach der fehlerfreien ersten Schießeinlage wechselte Franziska Preuß zusammen mit Vita Semerenko und Evgeniya Pavlova in Führung liegend. Die Herren kamen in derselben Reihenfolge zum nächsten Wechsel. Das Team Deutschland 1 mit Denise Herrmann und Benedikt Doll hatte sich zwischenzeitlich auf den vierten Rang herangearbeitet. Bei der nächsten Runde, die Damen waren wieder an der Reihe, ging Dorothea Wierer nach einer fehlerfreien Schießeinlage in Führung, knapp vor der aus der Strafrunde einbiegenden Franziska Preuß und Vita Semerenko. Anschließend riskieren Simon Schempp und Lukas Hofer beim Schießen viel, schießen schnell und Schempp konnte sich wieder an die Spitze setzen. Er wechselt mit 12 Sek. Vorsprung vor Lukas Hofer, dahinter Russland. Die Führung hat das Team Preuß/Schempp bis zum entscheidenden, letzten Schießen behalten. Während Simon Schempp eine Strafrunde kassierte blieb der Russe fehlerfrei, ging ohne Umweg auf die letzte Runde gefolgt von Simon Schempp und Julian Eberhard hat das österreichische Team mit einem guten letzten Schießen auf den dritten Rang gelaufen. Die Abstände aus dem Massenstartrennen wurden für die Verfolgung halbiert, betrug für die hinteren Starter allerdings maximal 45 Sekunden. 

Ergebnis Massenstart

  1. Evgeniya Pavlova/Matvey Eliseev (RUS, 3 Strafrunden)
  2. Franziska Preuß/Simon Schempp (GER,  + 18,2 Sek., 4 Strafrunden)
  3. Lisa Theresa Hauser/Julian Eberhard (AUT, + 50,2 Sek., 8 Strafrunden)
  4. Dorothea Wierer/Lukas Hofer (ITA, + 1.09,1 Min., 9 Strafrunden)
  5. Vita Semerenko/Dmytro Pidrushnyi (UKR, + 1.17,1 Min., 6 Strafrunden)
  6. Denise Herrmann/Benedikt Doll (GER, 1.19,7 Min., 9 Strafrunden)
  7. Marketa Davidova/Michal Krcmar (CZE, 1.45,6 Min., 8 Strafrunden)
  8. Dzinara Alimbekava/Anton Smolski (BLR, 1.50,1 Min., 7 Strafrunden)
  9. Elisabeth Hoegberg/Torstein Stenersen (SWE, 2.26,0 Min., 9 Strafrunden)
  10. Lena Haecki/Sebastian Stalder (SUI, 3.38,9 Min., 10 Strafrunden)

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