Biathlon Sommer WM: Lisa Spark gewinnt Silber im Sprint

Lisa Maria Spark (GER) © Manzoni/NordicFocus

Am dritten Wettkampftag der IBU Biathlon Sommer Weltmeisterschaft 2023 in Brezno-Osrblie wurden Tuuli Tomingas und Fabien Claude Sprint-Weltmeister. Lisa Spark holt sich Silber, Benjamin Menz wird bester Deutscher und die Juniorin Lora Hristova gewinnt ihr zweites Gold. Bei den Junioren war an den Ukrainern kein Vorbeikommen.

Lisa Spark gewinnt Silber im Sprint

Stepan Kinash (UKR), Bohdan Borkovskyi (UKR), Vitalii Mandzyn (UKR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Am dritten Wettkampftag bei der IBU Biathlon Sommer-Weltmeisterschaft in Brezno-Osrblie in der Slowakei standen vier Sprints auf dem Programm. In einem spannenden Wettkampf der Damen, bei dem auch der leichte, aber ständig wechselnde Wind eine große Rolle spielte, setzte sich schließlich die Estin Tuuli Tomingas als Siegerin durch. Null Fehler im Liegendanschlag und ein Fehler im Stehen sowie eine der schnellsten Schlussrunden führten am Ende zum Sieg. Lisa Spark ging nach Tomingas ins Rennen und war über deren Zeiten informiert. Die Deutsche arbeitete entschlossen am Schießstand, blieb beide Male fehlerfrei und lag eingangs der Schlussrunde sogar 7,2 Sek. vor der Estin. Aber dann kam auf der Schlussrunde als erstes der einzige und nicht enden wollende Anstieg. Hier verlor Spark die Führung, kämpfte sich im Verlauf Richtung Ziel aber wieder heran und am Ende fehlten 1,9 Sek. auf Gold. Zu diesem Zeitpunkt war das Rennen noch jung und sowohl die Schwedin Mona Brorsson und die Tschechinnen Lucie Charvatova und die spät gestartete Tereza Vinklarkova hätten mit einer Null im Stehen alle Chancen auf das Podest gehabt. Brorsson und Charvatova mussten zwei bzw. drei Mal in die Strafrunde, nur Vinklarkova blieb fehlerfrei im Stehen und kam nur 7 Sek. hinter Spark als Zweitplatzierte auf die Schlussrunde. Die Tschechin verlor Richtung Ziel wertvolle Sekunden und reihte sich auf dem Bronzerang ein. Vierte wurde Natalia Sidorowicz (POL) vor der Estin Suan Kuelm und Lucie Charvatova (CZE).

 

Schwierige Windverhältnisse

Lisa Maria Spark (GER) © Manzoni/NordicFocus

Spark zeigte sich nach dem Rennen aber sehr glücklich mit ihrem Silberrang. „Ehrlich gesagt war ich ganz schön müde heute, weil es so schwül ist, aber nach dem Einlaufen gings, wo ich auch mehr getrunken und mich bewegt habe und dann wollte ich einfach ein gutes und solides Rennen für mich machen. Und hat dann echt ganz gut funktioniert und auch am Schießstand habe ich gut durchziehen können. Es war eigentlich Null Wind beim Anschießen und dann war kompletter Rechtswind. Dann habe ich auch reagiert und der letzte Schuss im Liegen war etwas knapp, hat mein Trainer gerade gesagt.“ Auf der Schlussrunde wurde Lisa Spark noch von ihrer Zimmerkollegin Marion Wiesensarter überholt. „Sie hat zu mir geschrien, komm Lisa bleib dran, das hat mich dann noch mal so richtig motiviert. Die hat mich mitgezogen und mir geholfen und ich konnte mit ihr ins Ziel fighten. Das hat dann richtig Spaß gemacht die letzte Runde.“ Und für die Zuschauer hatte Lisa Spark ein großes Lob: „Die pushen uns hier richtig, es macht Riesenspaß.“ Im abschließenden Gala-Massenstart will Lisa Spark noch einmal alles geben und dann sehen, was dabei rauskommt. Mareike Braun war mit einer Strafrunde aus dem Stehendanschlag belastet und kam vorerst auf Rang sechs ins Ziel. Marion Wiesensarter, die Super-Sprint-Weltmeisterin kam mit drei Schießfehlern im Liegendanschlag denkbar schlecht ins Rennen. Sie hatte zwar reagiert, aber den Wind zu schwach eingeschätzt und nach einer weiteren Strafrunde aus dem Stehendanschlag, allerdings mit einer extrem schnellen Schlussrunde, blieb am Ende nur Rang 24. Stefanie Scherer kam nach drei Strafrunden auf Platz 17. 

Belgier Fabien Claude wird Weltmeister

Florent Claude (BEL) © Manzoni/NordicFocus

Das Ergebnis des Herrensprints war durch eine nachträgliche Qualifikation etwas überschattet. Nach dem Rennen wurde Protest eingelegt und der bis dahin Zweitplatzierte Lette Andrejs Rasturgujevs disqualifiziert. Die Internationale Biathlon Union schreibt hierzu erklärend: „Nach Abschluss des Wettbewerbs traf sich die Jury und gab folgende Erklärung ab: „Aufgrund eines Verstoßes gegen die Gewehrsicherheit (11.3.4.q) wurde Andrejs Rastorgujevs (LAT) per Jury-Entscheidung disqualifiziert. Der fragliche Sicherheitsverstoß hing mit einer falschen Position des Gewehrs zusammen, als der Athlet sich mit Skiern von der Schießmatte entfernte.“ Am Sieg des Belgiers Fabien Claude änderte das nichts. Nach zehn Treffern zählte er auch in der Spur zu den Schnellsten und wurde verdienter Sprint-Weltmeister. Silber ging an den Litauer Vytautas Strolia, der nach einer Strafrunde im Liegendanschlag, der Null im Stehen und vor allem durch die stärkste Schlussrunde den entscheidenden Sprung aufs Podest besiegelte. Der Schwede Jesper Nelin (1:0) kam zwei Sekunden dahinter auf den Bronzerang. Zwischen dem Podest und den drei dahinter Platzierten lagen nur wenige Augenblicke. Anton Dudchenko (UKR) wurde mit 0,9 Sek. Rückstand Vierter, weitere 1,5 Sek. später kam der Litauer Maksim Fomin auf Rang fünf. Beide blieben am Schießstand fehlerfrei. Auf Rang sechs sicherte sich Peppe Femling den letzten Platz bei der Flower-Ceremony.

Benjamin Menz bester Deutscher

Benjamin Menz (GER) © Manzoni/NordicFocus

Aus dem deutschen Team kamen Dominic Schmuck, der das Rennen mit Startnummer 1 eröffnete, und Benjamin Menz mit der Null im Liegen gut ins Rennen. Beide liefen in aussichtsreicher Position zum Stehendschießen. Jeder verfehlte eine Scheibe und nach der Strafrunde war der Abstand zum Podest bereits zu groß. Benjamin Menz hielt seine Platzierung und wurde schließlich auf Rang neun mit 48,7 Sek. Rückstand auf den Sieger bester Deutscher. Dominic Schmuck belegte wenige Sekunden dahinter Rang 11. Hans Köllner und Fabian Kaskel gerieten jeweils bereits liegend durch eine Strafrunde ins Hintertreffen, blieben aber stehend fehlerfrei. Köllner belegte im Ziel Rang 18 und Fabian Kaskel Platz 24.  

Zweites Gold für Bulgarin Lora Hristova

Ema Kapustova (SVK), Lora Hristova (BUL), Valentina Dimitrova (BUL), Olena Horodna (UKR), Barbara Skrobiszewska (POL), Anna Nedza-Kubiniec (POL), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Nach dem Titel im Super Sprint entschied die 20jährige Lora Hristova auch das Sprintrennen für sich. Mit einem Schießfehler im Stehendanschlag und der deutlich schnellsten Laufzeit gewann sie mit 26,2 Sek. Vorsprung vor der Slowakin Ema Kapustova (1:0). Den bulgarischen Erfolg komplettierte ihre Teamkollegin Valentina Dimitrova auf dem Bronzerang. Olena Horodna (UKR) belegte Rang vier, gefolgt von Barbara Skrobiszewska (POL) und der weiteren Polin Anna Nedza-Kubiniec. 

Dreifacherfolg der Junioren aus der Ukraine

Stepan Kinash (UKR), Bohdan Borkovskyi (UKR), Vitalii Mandzyn (UKR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Die Junioren aus der Ukraine machten die Podestplätze im Sprint über 7,5 km unter sich aus. Gold gewann nach einem Schießfehler Bohdan Borkovskyi mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,5 Sek. vor Stepan Kinash, der beide Schießeinlagen fehlerfrei absolvierte. Mit ebenfalls einer Strafrunde im Gepäck komplettierte nur 11,9 Sek. später Vitalii Mandzyn das rein ukrainische Podest, das sich bei der Siegerehrung sehr emotional zeigte. „Das ist ein ganz besonderer Tag für uns,“ sagte ihr Trainer Jurai Sanitra. Matja Legovic (CRO) verfehlte insgesamt drei Scheiben und verpasste auf Rang vier das Podest um nur 12 Sek. Auf dem fünften Rang platzierte sich mit Serhii Suprun (2:0, + 41,7 Sek.) ein weiterer Junior aus der Ukraine knapp vor dem Tschechen Ludek Abraham (2:1, + 43,6 Sek.).  

Hier geht es zu den Ergebnislisten und zum Zeitplan der weiteren Wettkämpfe   

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