Biathlon Weltcup: Benedikt Doll wird Dritter im Sprint von Annecy

Benedikt Doll (GER) © Thibaut/NordicFocus

Benedikt Doll erreicht einen hervorragenden Dritten Rang im Sprint beim Biathlon Weltcup von Annecy Le Grand Bornand. Den Sieg holt sich einmal mehr der Norweger Johannes Thingnes Boe vor seinem Teamkollegen Sturla Holm Laegreid. Franzosen verpassen im Heimrennen die TOP-6.  

Johannes Thingnes Boe siegt vor Sturla Holm Laegreid

Sturla Holm Laegreid (NOR), Johannes Thingnes Boe (NOR), Benedikt Doll (GER), (l-r), © Authamayou/NordicFocus

Nach Kontiolahti und Hochfilzen gewann Johannes Thingnes Boe auch den Sprint der Herren beim Biathlon Weltcup im französischen Annecy Le Grand Bornand. Mit fehlerfreiem Schießen lässt er seinen Konkurrenten keine Chance, denn er ist auch in der Spur das Maß aller Dinge. Johannes Thingnes Boe liebt die Strecken von Annecy Le Grand Bornand, resümierte er im Interview bei der ARD nach dem Rennen, merkt aber an, dass sein Teamkollege Sturla Holm Laegreid ziemlich dicht an ihm dran sei und er sich sehr konzentrieren muss, um den Abstand zu halten. 17,6 Sek. hinter Johannes Thingnes Boe lief Sturla Holm Laegreid auf den Silberrang und einen hervorragenden dritten Platz erreichte Benedikt Doll. Sowohl Laegreid als auch Doll kamen schadlos am Schießstand durch und hatten dennoch keine Chance gegen die läuferische Klasse des Siegers. Dennoch freute sich Benedikt Doll über sein erstes Einzelpodest in dieser Saison. Auf Rang vier platzierte sich der Schwede Martin Ponsiluoma, knapp vor Timofey Lapshin (KOR) und dem Tschechen Michal Krcmar.

  

Große Emotionen vor eigenem Publikum

Quentin Fillon Maillet (FRA) © Thibaut/NordicFocus

Quentin Fillon Maillet hat in der noch jungen Saison Probleme an sein letztjähriges Leistungsniveau anzuknüpfen; dennoch steigerte er sich von Rennen zu Rennen, zu einem Podestplatz reichte es bisher noch nicht. Sein bisher bestes Ergebnis erreichte er als Vierter in der Verfolgung von Hochfilzen, allerdings mit deutlichem Rückstand auf die Spitze. Er eröffnete den Sprint in seiner Heimat, wo er als Superstar gefeiert wird. Mit fünf Treffern im Liegendanschlag kam er gut ins Rennen, verfehlte aber mit vollem Risiko beim stehenden Anschlag eine Scheibe. Während der Franzose auf seine Schlussrunde ging kam Johannes Thingnes Boe zum ersten Anschlag und räumte in bestechender Form ab. Im Ziel übernahm Fillon Maillet erst einmal die Führung, die aber nicht lange halten sollte, denn Johannes Thingnes Boe kam zeitgleich, aber mit großem Vorsprung zum zweiten Anschlag, brachte eine perfekte Serie und lief mit 45,7 Sek. Vorsprung Richtung Ziel. Johannes Thingnes Boe setzte sich erwartungsgemäß an die Spitze, hinter ihm reihte sich Sturla Holm Laegreid ein und an dritter Position lag Benedikt Doll. Der zu diesem Zeitpunkt einsetzende Regen wurde stärker und es schien, wie der deutsche Bundestrainer Mark Kirchner vor dem Rennen befürchtete, ein Startnummernrennen zu werden, denn an den Podestplätzen hat sich nichts mehr verändert. Der Gesamtsieger des Vorjahres Quentin Fillon Maillet musste sich letztlich mit Rang acht zufrieden geben. „Ich gebe mein Bestes und versuche meine Performance zu verbessern,“ sagte er nach dem Rennen, „ich suche ein bißchen nach meiner Form, ich weiß nicht genau warum, aber es ist ganz schwierig auf der Strecke richtig Gas zu geben und doch nicht voran zu kommen.“ Schließlich bedankte er sich noch bei jedem, der ihn angefeuert hat. „Das sind große Emotionen vor eigenem Publikum hier.“ 

Alle Deutschen für Verfolgung qualifiziert

Benedikt Doll (GER) © Thibaut/NordicFocus

Die dritte Wettkampfwoche in Folge hängt den deutschen Startern deutlich in den Knochen. Für Philipp Horn, David Zobel und Justus Strelow ist es bereits die vierte Wettkampfwoche, da sie auch die Ausscheidungswettkämpfe in Vuokatti bestritten. Für Philipp Horn, der zuletzt im IBU Cup gute Ergebnisse erzielte, war es der erste Weltcupstart in dieser Saison und mit zehn Treffern reihte er sich als zweitbester Deutscher auf Platz 19 ein. David Zobel kam mit guter Laufleistung und nach fünf Treffern im Liegen in hervorragender Position zum Stehendanschlag. Der erste Schuss verfehlte das Ziel, aber die weiteren vier saßen, dennoch hatte er gegen die starke Konkurrenz keine Chance auf einen Rang in den Top-20. „Liegend die Null als Basis war gut und stehend der ärgert mich,“ sagte David Zobel nach dem Rennen in der ARD. Zobel startete zum ersten Mal in Annecy Le Grand Bornand und war begeistert von der Stimmung. „Wenn man sich den Regen noch wegdenkt, dann gefällt es mir wirklich gut hier.“ Am Ende platzierte er sich als 22. Roman Rees merkt auch deutlich, dass er nicht mehr so spritzig in die Rennen geht, wie noch zu Beginn in Kontiolahti. Mit einer Strafrunde aus dem Liegendanschlag kam er schließlich auf Platz 27. Johannes Kühn kam mit fünf Treffern im Liegen gut ins Rennen, aber in seinem bekanntlich schwächeren Anschlag wollte es erneut nicht fehlerfrei klappen. Drei Strafrunden bedeuteten 450 Extrameter und mehr als Platz 34 war dann trotz starker Laufleistung auf der Schlussrunde nicht mehr drin. Justus Strelow, der Sechste der deutschen Starter, schoss liegend auch tadellos und kassierte zwei Strafrunden im zweiten Schießen. „Ich merke, dass ich im Laufen nicht mehr so richtig das Tempo halten kann, das ich zu Beginn der Saison hatte“, meinte er nach dem Rennen und spricht von einem extremen Substanzverlust. „Ich komme nicht mehr so richtig ans Limit ran,“ und gab zu, dass es ihm schwerer fällt, zwischen den Rennen die Speicher wieder aufzufüllen. Dies bemerkte auch Mark Kirchner vor dem Rennen: „Man sieht die Kräfte in der dritten Woche langsam schwinden, das hat man letzte Woche schon gesehen.“ Bleibt zu hoffen, dass noch genügend Körner für die sich anschließende Verfolgung und den Massenstart vorhanden sind.

Niklas Hartweg und Felix Leitner Beste ihres Teams

Niklas Hartweg (SUI) © Thibaut/NordicFocus

Aus Sicht der Schweiz hat Niklas Hartweg erneut seine bisher gezeigte Leistung unter Beweis gestellt. Mit zwei Mal Null am Schießstand lief es für ihn zwar läuferisch nicht nach Maß, dennoch erreichte er als Bester seines Teams Rang zwölf und hat sich damit eine hervorragende Ausgangsbasis für die Verfolgung geschaffen. Gerade in den langen Rennen mit vier Schießeinlagen konnte er bisher glänzen. Er wird auch in Frankreich einen Podestplatz in der Verfolgung anvisieren. Wie Niklas Hartweg blieb auch der Österreicher Felix Leitner am Schießstand schadlos und kam als Bester des österreichischen Herrenteams auf Rang 16. Seine Teamkollegen Harald Lemmerer (0:3) und Patrick Jakob (1:2) haben die Verfolgung nicht erreicht.  

Das weitere Wettkampfprogramm von Annecy Le Grand Bornand hier 

Ergebnis Sprint Herren

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