Biathlon Weltcup: Norwegischer Vierfach-Erfolg im Sprint von Nove Mesto – Roman Rees auf Rang acht bester Deutscher

Roman Rees (GER) © Manzoni/NordicFocus

Norwegischer Vierfach-Erfolg im Sprint der Herren beim Biathlon-Weltcup im tschechischen Nove Mesto na Morave. Roman Rees wird auf Rang acht bester Deutscher und Johannes Thingnes Boe hat mit dem heutigen Sieg auch die kleine Kristallkugel im Sprint sicher.  

Nächster Sieg von Johannes Thingnes Boe

Endre Stroemsheim (NOR), Johannes Thingnes Boe (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), Tarjei Boe (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Bei frühlingshaften Temperaturen und blauem Himmel folgte im tschechischen Nove Mesto na Morave der erste Start nach der Biathlon Weltmeisterschaft in Oberhof. Bei hervorragenden Biathlon-Bedingungen startete Johannes Thingnes Boe im gelb-roten Trikot als Führender der Gesamtweltcupwertung und der Sprintwertung als Zweiter ins Rennen. Als Erster kam er zum Liegendanschlag und gestaltete das Rennen in Führung liegend von vorne. Auch die stehende Serie absolvierte er tadellos, überquerte als Erster die Ziellinie und setzte damit eine Marke, die von den nachfolgenden 95 Startern nicht mehr zu toppen war. Obwohl der ältere Bruder Tarjei Boe auch alle zehn Scheiben abräumte reihte er sich mit einer starken Schlussrunde 30 Sek. hinter J. T. Boe auf Rang zwei ein. Vetle Sjaastad Christiansen hatte zwar eine Strafrunde aus dem stehenden Anschlag im Gepäck, sicherte sich aber mit der besseren Laufleistung den verbliebenen Podestplatz vor Endre Stroemsheim. Letzterer traf seine zehn Scheiben und kam nur 2.7 Sek. hinter Christiansen auf dem vierten Rang ins Ziel. Stroemsheim wurde schon zur WM in Oberhof aus dem IBU Cup zum Weltcup-Team geholt und während das IBU Cup-Team derzeit in Canmore weilt, ist ihm dort ohne einen weiteren Start die Trophäe für den Gesamtsieg und den Sprintsieg sicher und voraussichtlich in Oslo übergeben, nachdem er zuvor bereits als Sieger der Einzelwertung in der Lenzerheide ausgezeichnet wurde. Hinter den vier Norwegern platzierte sich der Franzose Fabien Claude und verdrängte den Schweden Martin Ponsiluoma mit 2,1 Sek. Vorsprung auf Rang sechs. 

Johannes Thingnes Boe gewinnt Sprintwertung

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Nur noch der Sprint beim Saisonfinale in Oslo fließt in die Sprintwertung ein, aber Johannes Thingnes Boe liegt uneinholbar in Führung. Der Zweitplatzierte Sturla Holm Laegreid musste in Nove Mesto wegen eines positiven Corona-Tests passen und so ist die Sprintkugel schon für J. T. Boe reserviert. Seine sieben Medaillen aus der Biathlon Weltmeisterschaft in Oberhof hat er nicht groß gefeiert, sagte er in der ARD. „So ist der Biathlon-Kalender. Man kann nicht feiern.“ J. T. Boe gab ja in der kurzen Wettkampfpause bekannt, dass er und seine Ehefrau Hedda im Sommer ihr zweites Kind erwarten und ein stolzer J. T. Boe meinte dazu: „Das ist die größte Motivation. Dieses Mal haben wir es besser geplant. Es wird im Sommer passieren und ich hoffe, dass das Kind einen guten Start ins Leben hat.“  

Roman Rees bester Deutscher auf Rang acht

Johannes Kuehn (GER) © Manzoni/NordicFocus

Mit einem Podestplatz hat es für die sechs Deutschen Skijäger in Nove Mesto nicht geklappt, aber alle haben sich für die Verfolgung qualifiziert. Bei Roman Rees verfehlte gleich der erste Schuss das Ziel, die weiteren vier Scheiben versenkte er und auch im stehenden Anschlag hielt er sich schadlos. Mit der neunten Gesamtlaufzeit lag er im Ziel auf Rang acht nur 12,2 Sek. vom Podest entfernt, was vor allem im Hinblick auf die Verfolgung hoffen lässt. „Ich glaube hatte am Ende ein bißchen Sekundenpech“, meinte Roman Rees im ARD-Interview dazu, und weiter „es war ein solider Einstieg, ich hab gut und zügig geschossen und die Strecke tat richtig, richtig weh.“ Benedikt Doll war in der Spur schneller unterwegs als Roman Rees, allerdings begann das Rennen für ihn mit zwei Schießfehlern im liegenden Anschlag. Stehend räumte er die fünf Scheiben ab, hat das Rennen nicht aufgegeben und mit der dritten Laufzeit auf der Schlussrunde, nur Johannes Thingnes und Tarjei Boe waren schneller, platzierte er sich auf Rang 12. Benedikt Doll hatte bereits Anfang der Woche bekannt gegeben, dass er jedenfalls die nächste Saison noch im Wettkampfgeschehen bleiben wird.   

Alle sechs Deutschen für Verfolgung qualifiziert

Justus Strelow (GER) © Manzoni/NordicFocus

Justus Strelow hatte die erste Startgruppe gewählt, kam nach der Null im Liegen im Spitzenbereich zum Stehendanschlag und kassierte da eine Strafrunde. Am Ende platzierte er sich auf Rang 16. „Läuferisch habe ich mich ganz gut gefühlt und war im Ziel erstaunt über den Rückstand,“ so Justus Strelow in der ARD. Auch sein Rückstand auf Rang drei betrug letztlich nur ca. 40 Sek. und bedeutet keine schlechte Ausgangsposition für die Verfolgung. Johannes Kühn kam nach der Null im Liegendanschlag in einer guten Position zum Stehendschießen, kassierte da zwei Strafrunden und kam auf Rang 20 ins Ziel. Philipp Nawrath (1:2) wurde 30. und David Zobel (2:1) belegte Platz 38. „Läuferisch habe ich zu Beginn noch Vorsicht walten lassen und die ersten zwei Schuss waren einfach schlecht und dürfen mir nicht passieren.“

Niklas Hartweg in Top-10 – David Komatz auf Rang 11

Der Schweizer Niklas Hartweg räumte alle zehn Scheiben sicher ab und erreichte einen hervorragenden 10. Platz. Er hat damit seine Platzierung in der Gesamtweltcupwertung als bester U-25-Athlet erneut bestätigt. Auch der Österreicher David Komatz präsentierte sich wieder stark, hielt sich in beiden Schießeinlagen schadlos und platzierte sich nur 0,6 Sek. hinter Hartweg auf dem elften Rang. „Ich habe mich letzte Woche zwei Tage lang nicht sonderlich gut gefühlt und daher war ich ein wenig unsicher, wie es mir beim heutigen Wettkampf gehen würde. Aber ich bin super in das Rennen gestartet und mit zwei fehlerfreien Serien und einer guten Laufleistung kann ich heute sicher sehr zufrieden sein. Ich komme immer wieder gerne nach Nove Mesto und auch das Streckenprofil hier gefällt mir einfach richtig gut.“ (Quelle: PM ÖSV) Simon Eder ist nach seiner Erkrankung wieder ins Wettkampfgeschehen eingestiegen und platzierte sich nach einer Strafrunde als 25. Neben Komatz und Eder hat auch Harald Lemmerer (48.) die Verfolgung erreicht. Ebenso die Schweizer Joscha Burkhalter (40.), Sebastian Stalder (46.) und Serafin Wiestner (49.).

Ergebnis Sprint Herren

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