Biathlon Weltcup Ruhpolding: Benedikt Doll wird Dritter hinter Boe-Brüdern

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Benedikt Doll wird Dritter im Sprint von Ruhpolding hinter dem norwegischen Brüderpaar Johannes Thingnes und Tarjei Boe. Bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein herrschten perfekte Bedingungen für 111 Starter im Sprint der Herren über 10 km in der Chiemgau-Arena in Ruhpolding, wo kaum mehr erkennbar war, was die vielen fleißigen Helfer in der Vorbereitung zur Bewältigung der Schneemassen geleistet haben. 

Doppelerfolg für Boe-Brüder

Tarjei Boe (NOR), Johannes Thingnes Boe (NOR), Benedikt Doll (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Im Sprint von Ruhpolding musste sich Benedikt Doll nur den beiden Boe-Brüdern geschlagen geben. Mit der zweiten Laufzeit und einem Rückstand von 10,5 Sek. wurde er Dritter. Gewonnen hat Johannes Thingnes Boe, der sich trotz eines Fehlers im stehenden Anschlag auf der Schlussrunde mit einer grandiosen Laufleistung vor seinen Bruder Tarjei setzen konnte. Ins Ziel lief er mit 7,5 Sek. Vorsprung vor Tarjei Boe, der am Schießstand fehlerlos blieb. Benedikt Doll hat die klare Führung und damit den Sieg wieder einmal mit dem letzten Schuss vergeben.  „Ich habe den letzten Schuss verzögert, habe angefangen zu denken und dann ging er daneben“, so Benedikt Doll, „aber die Techniker haben richtig schnelle Bretter gezaubert und wenn es um das Podest geht, da gibt man alles“.  Bei der Verfolgung im tschechischen Nove Mesto na Morave im Dezember 2018 standen die starken Norweger beim Sieg von Johannes Thingnes und dem dritten Rang von Tarjei schon einmal gemeinsam auf dem Podest. Johannes Thingnes Boe holte sich in Ruhpolding seinen achten Sieg in einem Einzelbewerb in der laufenden Saison. 

Zwei Deutsche in Top-10

Arnd Peiffer (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die deutschen Herren zeigten sich zufrieden mit ihrer Leistung vor dem heimischen Publikum und sind nach Meinung von Benedikt Doll etwas näher an die enorm starken Norweger herangerückt.  Mit Johannes Kühn, der nach einer Strafrunde und mit der vierten Laufzeit als Siebter ins Ziel kam, hat sich ein weiterer Deutscher in den Top-10 platziert. Arnd Peiffer, derzeit als Sechster bester Deutscher in der Gesamtweltcupwertung, wurde nach zwei Schießfehlern 22.,  obwohl, wie er selbst sagte, die Null bei den perfekten Bedingungen möglich gewesen wäre.  Von den drei Nachrückern im deutschen Team wurde Philipp Nawrath 30. (1 Fehler), Roman Rees 32. (0 Fehler) und Philipp Horn, der das Rennen eröffnete, 43. (1 Fehler). In Ruhpolding folgt auf den Sprint keine Verfolgung. Der Saalfeldener Simon Eder war einmal mehr bester Österreicher aus dem Team von Ricco Groß. In schnellem Schießrhythmus versenkte er alle zehn Scheiben, konnte aber mit seiner  Laufleistung nicht ganz vorne anknüpfen und wurde Achter.  Dominik Landertinger verfehlte eine Scheibe und wurde 16. Erneut nicht aufs Podest geschafft hat es der Franzose Martin Fourcade. Wohlwissend, dass er nur mit der Null gegen die derzeit ungemein starken Boe-Brüder eine Chance hat, agierte er am Schießstand etwas verhalten, versenkte zielsicher alle zehn Scheiben und wurde mit etwas schwächelnder Laufform und 15,9 Sek. Rückstand am Ende Vierter, gefolgt von Alexander Loginov und Lukas Hofer. Bester Schweizer wurde Benjamin Weger auf Rang 11.

Michael Rösch beim letzten Einzelrennen seiner Karriere

Benjamin Weger (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Michael Rösch platzierte sich beim letzten Einzelrennen seiner Karriere nach zwei Strafrunden als 84. „Bis morgen Nachmittag bin ich Vollprofi und voll konzentriert. Ich bin froh über meine Entscheidung und ich freu mich auf morgen. Ich bin mehr aufgeregt, weil morgen meine ganze Familie da sein wird. Die Reaktion der Menschen in den letzten Tagen hat mir bestätigt, ich habe viel falsch, aber auch viel richtig gemacht während meiner Karriere. Morgen geht der Vorhang zu, ich werde mich ehrenvoll verabschieden und nach ein oder zwei Wochen kräht kein Hahn mehr danach“, so Michael Rösch nach dem Sprint. 

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