Biathlon Weltcup Ruhpolding: Norweger dominieren Massenstart der Herren – Justus Strelow wird Achter

Johannes Thingnes Boe (NOR), Sturla Holm Laegreid (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), Quentin Fillon Maillet (FRA), Benedikt Doll (GER), Johannes Dale (NOR), Tarjei Boe (NOR), Fabien Claude (FRA), Roman Rees (GER), Martin Ponsiluoma (SWE), Filip Fjeld Andersen (NOR), Emilien Jacquelin (FRA), Sebastian Samuelsson (SWE), Niklas Hartweg (SUI), Michal Krcmar (CZE), Tommaso Giacomel (ITA), Jesper Nelin (SWE), Jakov Fak (SLO), Florent Claude (BEL), Antonin Guigonnat (FRA), Sebastian Stalder (SUI), David Zobel (GER), Vytautas Strolia (LTU), Timofei Lapshin (KOR), Justus Strelow (GER), Andrejs Rastorgujevs (LAT), David Komatz (AUT), Simon Eder (AUT), Johannes Kuehn (GER), Olli Hiidensalo (FIN), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Im Massenstart der Herren beim Biathlon Weltcup in Ruhpolding lassen die Norweger ihren Kontrahenten keine Chance und landen einen Vierfacherfolg. Justus Strelow wird bester Deutscher auf Rang acht. 

Johannes Thingnes Boe gewinnt vor Vetle Sjaastad Christiansen

Johannes Thingnes Boe (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Auch drei Strafrunden hindern den derzeit weltbesten Biathleten Johannes Thingnes Boe nicht den Massenstart von Ruhpolding mit 19,3 Sek. Vorsprung vor seinem Teamkollegen Vetle Sjaastad Christiansen zu gewinnen. Letzterer hatte zwei Strafrunden im Gepäck. Rang drei sichert sich Sturla Holm Laegreid, ebenfalls mit zwei Extrarunden belastet. Nur 1,1 Sek. dahinter platziert sich der ältere der Boe-Brüder Tarjei, der nur im letzten Anschlag eine Scheibe verfehlte. Emilien Jacquelin aus Frankreich überquert die Ziellinie auf Rang fünf vor dem Litauer Vitautas Strolia, der wie Tarjei Boe erst im letzten Anschlag eine Strafrunde kassierte. Für Emilien Jacquelin hat sich der kurzfristig eingelegte Trainingsblock in Ridnaun offensichtlich gelohnt. Das Einzel und die Staffel in Ruhpolding ließ er aus und kam nur für den Massenstart nach Ruhpolding. Für einen Podestplatz hat es für ihn dennoch nicht gereicht. Beeindruckend wie der Olympiasieger im Massenstart, Johannes Thingnes Boe, sich in der Loipe bewegt und sich seine Kontrahenten zurecht legt. Insbesondere auf der Schlussrunde ließ er Vetle Sjaastad Christiansen keine Chance, als er sich bis zum Anstieg am Schießstandberg im Windschatten lauernd hinter ihm hielt, dann raus ging, die Frequenz erhöhte und den Berg hinauf sprang. Christiansen hatte gegen diesen übermächtigen J. T. Boe keine Chance und konnte die immer größer werdende Lücke auch nicht mehr schließen. Hinter ihm kämpften Tarjei Boe und Sturla Holm Laegreid um Rang drei mit dem besseren Ende für Laegreid. Wie zuvor J. T. Boe hielt er sich hinter Tarjei Boe um einen Kilometer vor dem Ziel vorbeizuziehen.

      

Fünf Deutsche am Start

Benedikt Doll (GER) © Manzoni/NordicFocus

Die 25 punktbesten Biathleten aus der Gesamtweltcupwertung und die fünf Besten aus den Einzelbewerben in Ruhpolding waren für den Massenstart über 5 x 3 km in Ruhpolding qualifiziert. Der Massenstart von Ruhpolding ist der letzte Bewerb dieser Disziplin vor der Biathlon Weltmeisterschaft und kann als Generalprobe gesehen werden. Den bisher einzigen Massenstart im französischen Annecy Le Grand Bornand gewann der Norweger Johannes Dale. Auch dort lieferten die Norweger ein überragendes Ergebnis mit fünf Läufern in den Top-6. In Ruhpolding waren vor ca. 19.000 Zuschauer mit Justus Strelow, Benedikt Doll, David Zobel, Roman Rees und Johannes Kühn fünf Deutsche Skijäger am Start, konnten in den Rennausgang aber nicht eingreifen.  

Justus Strelow bester Deutscher

Justus Strelow (GER) © Manzoni/NordicFocus

Liegend kam Justus Strelow zwei Mal fehlerfrei durch, verfehlte nur im ersten Stehendanschlag eine Scheibe und brachte mit guter Laufleistung auf der Schlussrunde Rang acht ins Ziel. Strelow freute sich, dass er läuferisch wieder zulegen konnte, und es im Hinblick auf die Heim-WM in Oberhof in die richtige Richtung geht. Benedikt Doll verfehlte fünf Scheiben und zeigte sich sehr enttäuscht nach dem Rennen. „Die Ski waren überragend. Schade, wenn man es nicht nutzen kann und man immer am hinterherlaufen ist,“ so Benedikt Doll nach dem Rennen in der ARD, dem seiner Meinung etwas die Leichtigkeit gefehlt hat. Läuferisch bot Doll hinter Johannes Thingnes Boe die zweitschnellste Gesamtlaufzeit. Roman Rees hatte einen denkbar schlechten Einstieg ins Rennen. Gleich im ersten Liegendanschlag fielen drei Scheiben nicht, in der Folge brachte er drei Mal die Null und platzierte sich am Ende auf Rang 22. David Zobel dagegen blieb liegend zwei Mal schadlos und kassierte stehend drei Runden. Am Ende musste er sich mit Rang 24 zufrieden geben. Johannes Kühn startete mit einer Null, verpasste in der Folge sechs Scheiben und wurde 27.
Sebastian Stalder wurde bester Schweizer und platzierte sich nach zwei Fehlschüssen auf Rang neun, Niklas Hartweg verfehlte drei Scheiben und kam auf Rang 17 ins Ziel. Der Österreicher Simon Eder traf liegend alles, verfehlte stehend insgesamt zwei Scheiben und überquerte die Ziellinie auf Rang 12. Nach dem Rennen sagte er: „Das war ein super Rennen und mein bisher bestes Saisonergebnis. Ich habe mich eigentlich gar nicht so gut gefühlt und war schon ein bisschen müde von den vorangegangenen Wettkämpfen. Ich hatte wieder super Material, konnte mich dadurch in den ersten Runden ein wenig zurückhalten und war trotzdem noch gut dabei. In den letzten beiden Runden hat es dann super gepasst und ich konnte ein gutes Tempo laufen. Schade um den Fehler beim letzten Stehendschießen, denn sonst wäre es vermutlich ein Top-Ten-Ergebnis geworden. Am Ende bin ich mit dem zwölften Platz aber natürlich sehr zufrieden.“ (Quelle: PM ÖSV)    

Ergebnis Massenstart Herren

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