Das deutsche Team für den Biathlon Weltcup Ruhpolding

Stadion Ruhpolding, Germany (GER) © Tumashov/NordicFocus

Mit einer an mehreren Positionen veränderten Mannschaft starten die DSV-Skijäger beim Biathlon Weltcup in Ruhpolding. Sechs Damen und sechs Herren sind nominiert, Hanna Kebinger gibt ihr Weltcupdebüt und Franziska Preuß kann wie schon beim Heimweltcup in Oberhof auch in Ruhpolding nicht starten. 

Weltcupdebüt für Hanna Kebinger

Für den aus deutscher Sicht zweiten Heimweltcup hat die sportliche Leitung des Deutschen Skiverbands Veränderungen des Damenteams vorgenommen. Hanna Kebinger vom SC Partenkirchen ist Mitglied des Zoll-Ski-Teams, trainiert am Stützpunkt in Kaltenbrunn bei Bernhard Kröll und wird nach Rang 11 und 12 beim IBU-Cup vergangenes Wochenende in Brezno-Osrblie bei den Heimrennen in Ruhpolding ihr Weltcupdebüt geben. Die 24jährige hat wegen einer Herzbeutelentzündung die komplette Saison 2019/2020 verpasst und im Februar letzten Jahres beim IBU-Cup in Brezno-Osrblie mit einem zweiten Rang hinter Vanessa Voigt im kurzen Einzel ihr bisher bestes internationales Ergebnis nach fast zweijähriger Wettkampfpause erreicht. „Bei den Damen kommt für Janina Hettich Marion Wiesensarter ins Team“, so Bernd Eisenbichler, Sportlicher Leiter Biathlon beim DSV in einer Verbandsmitteilung. Janina Hettich wechselt zum IBU-Cup und wird während der zweiten Wettkampfwoche in Brezno-Osrblie versuchen ihre Sicherheit im Schießen zurückzugewinnen. Auch Marion Wiesensarter bekommt in Ruhpolding in der laufenden Saison erstmals die Chance sich im Weltcup zu zeigen. Denise Herrmann, Vanessa Hinz und auch Vanessa Voigt gehören auch für den Weltcup in Ruhpolding zu den Nominierten. Die Thüringerin war beim Weltcup in Oberhof mit zwei zwölften Rängen beste Deutsche und sagt: „Ich schaue von Woche zu Woche. Jetzt steht erstmal der Weltcup in Ruhpolding an. Da es am Mittwoch gleich weitergeht, haben wir nicht allzu viel Ruhe. Ich will einfach immer das Beste aus allen Wettkämpfen rausholen.“ Über einen weiteren Weltcupeinsatz kann sich auch Franziska Hildebrand freuen. „Aktuell habe ich eine aufsteigende Form, das hat mir auch der 13. Platz in der Nettozeit beim Verfolger in Oberhof gezeigt. Das nehme ich mit in den Weltcup in Ruhpolding. Der Weltcup in Ruhpolding ist natürlich etwas Besonderes für mich, weil ich hier den ganzen Sommer über trainiere. Ich war allerdings, aufgrund der vielen Wettkämpfe an anderen Orten, im Winter noch nicht so oft hier am Schießstand,“ so Franziska Hildebrand.

Franziska Preuß verpasst auch Ruhpolding   

Franziska Preuß scheint dem Pech nicht zu entkommen. Nach ihrem „Ausrutscher“ auf einer Hoteltreppe in Annecy Le Grand Bornand und der danach für das lädierte linke Sprunggelenk verordneten Zwangspause kam auch noch eine Corona-Infektion. Der DSV schreibt in einer Pressemeldung: „Die 27-Jährige vom SC Haag befindet sich nach ihrer Fußverletzung zwar auf dem Weg der Besserung, ist aber weiterhin noch nicht voll belastbar. Grund für die verzögerte Rückkehr ins Wettkampfgeschehen ist eine vor dreizehn Tagen diagnostizierte Corona-Infektion, von der sich Preuß inzwischen aber soweit erholt hat, dass im Laufe der kommenden Woche erste Belastungstests geplant sind.“ „Die ersten Tage war ich ehrlich gesagt schon sehr niedergeschlagen“, erklärte Franziska Preuss, „aber inzwischen bin ich wieder optimistischer und versuche das Beste aus der Situation zu machen. Mein Wunsch wäre es natürlich, dass ich vor Olympia noch Wettkämpfe machen kann. Aber das werden wir im Lauf der Woche entscheiden, was mit Blick auf die Olympischen Spiele sinnvoll ist.“ Bernd Eisenbichler meint dazu: „Es ist natürlich extrem schade, dass Franziska bei ihrem Heim-Weltcup noch nicht dabei sein kann. Wir sind aber ganz guter Dinge, dass die Entwicklung jetzt so weiter verläuft, dass sie in Kürze wieder voll einsatzfähig und belastbar ist. Wie bei allen anderen Athletinnen und Athleten werden wir aber auf der Zielgeraden Richtung Peking bei der Einsatzkonzeption jeweils relativ kurzfristig entscheiden.“ Bevor es zu den Olympischen Winterspielen nach Peking (04.02.-20.02.2022) geht bleibt nicht mehr viel Zeit und es findet auch nur noch der Weltcup in Antholz mit Einzel, Staffeln und Massenstart statt.

DSV-Aufgebot Damen
– Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Franziska Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld)
– Vanessa Hinz (SC Schliersee)
– Hanna Kebinger (SC Partenkirchen)
– Vanessa Voigt (SV Rotterode)
– Marion Wiesensarter (SV Oberteisendorf)

Ersatz:
– Anna Weidel (WSV Kiefersfelden)

David Zobel endlich dabei

Für David Zobel muss es ein Wechselbad der Gefühle gewesen sein. Bereits zwei Mal wurde er fälschlicher Weise in den sozialen Medien als Nominierter für den Biathlon Weltcup angekündigt. Beide Male wurde die Meldung kurzfristig wieder aus dem Netz genommen und nun bekommt er beim Heimweltcup in Ruhpolding eine verdiente Chance. Hinter drei Norwegern belegt er in der derzeitigen IBU-Cup-Gesamtwertung Rang vier und auch er wird in der laufenden Saison erstmals Weltcup-Luft schnuppern. „Bei den Herren wollen wir David Zobel nach seinen konstant guten Leistungen im IBU Cup noch einmal einen Einsatz im Weltcup ermöglichen“, so Bernd Eisenbichler. David Zobel erhält den Startplatz von Lucas Fratzscher. Weitere Veränderungen wurden im Team der Herren für Ruhpolding nicht vorgenommen.  

DSV-Aufgebot Herren
– Benedikt Doll (SZ Breitnau)
– Johannes Kühn (WSV Reit im Winkl)
– Erik Lesser (SV Eintracht Frankenhain)
– Philipp Nawrath (SK Nesselwang)
– Roman Rees (SV Schauinsland)
– David Zobel (SC Partenkirchen)

Ersatz:
– Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain)

Aktuelle Statements

Benedikt Doll

„Wichtig ist erst einmal eine gute Regeneration nach den kräftezehrenden Wettkämpfen in der vergangenen Woche in Oberhof. Für die Ruhpolding-Woche hoffen wir auf ein bisschen besseres Wetter und wollen bei guten Verhältnissen starke Leistungen anbieten. Auf jeden Fall will ich im Sprint ein gutes Ergebnis abliefern, damit ich keine so große Hypothek in den Verfolger mitnehmen muss.“

Philipp Nawrath

„Vielleicht muss ich meine Zielstellungen nach der Woche in Oberhof für den Weltcup in Ruhpolding etwas zurückschrauben. Ich wäre mit einem Top-15-Platz sehr zufrieden – das würde mir mal wieder guttun. Definitiv ist der Heim-Weltcup etwas Besonderes für mich – man kennt sich aus, man kennt die Leute und fühlt sich zu Hause. Das Stadion in Ruhpolding könnte man als „unser Wohnzimmer“ bezeichnen.“

Die Wettkämpfe aus Ruhpolding werden vom ZDF und Eurosport live übertragen.

Das Programm für den Biathlon Weltcup in Ruhpolding

Wer startet im IBU-Cup?

Auch im IBU-Cup starten die deutschen Athletinnen und Athleten in veränderter Formation. Die 21jährige Mareike Braun hatte zum Ende der vergangenen Saison ihren ersten Auftritt im IBU-Cup und bekommt als Noch-Juniorin nun eine weitere Chance. Braun und Sophia Schneider haben sich über einen Sieg beim Deutschlandpokal am Notschrei für den IBU-Cup empfohlen. Dort startete zuletzt auch Karolin Horchler. Bei den Herren nehmen Philipp Lipowitz und Danilo Riethmüller eine IBU-Cup-Pause. Niklas Homberg aus dem Förderkader kehrt zurück und Simon Kaiser gibt sein IBU-Cup-Debüt. Homberg und Kaiser liegen nach den Wettkämpfen am Notschrei in der Pokalwertung des Deutschlandpokals in Führung. 

Aufgebot IBU-Cup Damen: Mareike Braun (DAV Ulm), Juliane Frühwirt (SV Motor Tambach-Dietharz), Maren Hammerschmidt (SK Winterberg), Janina Hettich (Ski-Club Schönwald), Sophia Schneider (SV Oberteisendorf), Lisa Spark (Ski-Club Traunstein).
Aufgebot IBU-Cup Herren: Marco Gross (SC Ruhpolding), Niklas Homberg (SK Berchtesgaden), Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain), Simon Kaiser (WSV Oberhof 05), Dominic Schmuck, (SC Schleching) Justus Strelow (SG Stahl Schmiedeberg).

Das Programm für den IBU-Cup in Brezno-Osrblie