Informationen zum Biathlon Weltcup in Antholz

Antholz, Italy (ITA) © Manzoni/NordicFocus

Nach zwei Wettkampfwochen in Oberhof ist der Biathlontross weitergezogen nach Südtirol ins Antholzer Tal. Dort findet der nächste Biathlon Weltcup statt, der letzte vor den Biathlon Weltmeisterschaften 2021 auf der Pokljuka. An vier Wettkampftagen finden in Antholz mit Einzel, Staffeln und Massenstart sechs Bewerbe statt. 

Arena Alto Adige – das höchstgelegene Biathlonstadion im Weltcupzirkus

Stadion Antholz © Manzoni/NordicFocus

Antholz ist eine kleine Gemeinde im Osten Südtirols mit knapp 3.000 Einwohnern östlich von Bruneck. Im Talschluss befindet sich der Antholzer See bevor das Gelände zum Staller Sattel aufsteigt, einem befahrbaren Pass über die italienisch-österreichische Staatsgrenze. Das beschauliche Tal steht unter normalen Umständen während des dort jährlich stattfindenden Biathlon-Weltcups im Ausnahmezustand und erfreut sich bei den Biathlon-Fans im europäischen Raum höchster Beliebtheit. Direkt an der Strecke liegt die bekannte Huber-Alm, wenige Geh-Minuten von der Südtirol-Arena Alto Adige entfernt, dem höchstgelegenen Biathlon-Stadion im Weltcupzirkus. Die Strecken befinden sich auf 1.600 Metern über dem Meeresspiegel und sind umgeben von der imposanten Bergkette der Rieserfernergruppe. Seit 1971 führt man in Antholz Weltcupbewerbe durch und mittlerweile auch sechs Biathlon-Weltmeisterschaften, zuletzt im Februar 2020. Während das Corona-Virus sich langsam zu verbreiten begann, konnten alle Wettkämpfe der Biathlon Weltmeisterschaft in Antholz noch mit rund 150.000 Zuschauern durchgeführt werden. Bei den sich anschließenden Weltcups in Nove Mesto und Kontiolahti war dies nicht mehr möglich und eigentlich auch unvorstellbar. „Geisterweltcups“ wurden die Veranstaltungen genannt und die Situation hat sich verschärft. In der Saison 2020/21 wurden bisher alle Weltcups ohne Fans vor Ort durchgeführt und auch in Antholz wird es nicht anders sein. Wo sonst Zehntausende Biathlonfans vor atemberaubender Kulisse die Top-Stars der Biathlonszene anfeuern, werden dieses Mal nur die Anfeuerungsrufe der Betreuer zu hören sein. Wenn auch in diesem Jahr der unter anderem für die WM erfolgte Tribünenanbau nicht genutzt wird, sehen die Antholzer den Aus- und Umbau des Stadions und der Anlagen für die WM mit Kosten von circa 11 Millionen Euro als Investition für die nächsten zehn Jahre im Weltcup und natürlich nicht zuletzt auch für die Austragung der Biathlon Bewerbe der Olympischen Spiele 2026. Bis dahin ist Corona hoffentlich Geschichte. 

 

Die Höhe als besondere Herausforderung

Die  Herausforderung der höchstgelegenen Strecken ist immer wieder ein Thema bei den alljährlichen Weltcups in Antholz, denn die Höhenloipen bedeuten für die Sportler eine zusätzliche körperliche Belastung und nicht jedem gelingt es, den Körper in der kurzen Zeit so zu akklimatisieren, dass Höchstleistungen möglich sind. Vor der Saison geplante Höhentrainingslager mussten größtenteils wegen der eingeschränkten Reisefreiheit ausfallen. Allerdings waren die Norweger gut abgeschottet zur Vorbereitung im Pustertal, denn ihr Damentrainer Patrick Oberegger ist Antholzer und mit den örtlichen Gegebenheiten bestens vertraut. Es wird sich zeigen wer sich innerhalb drei Tagen gut auf die Höhenlage einstellen kann, wer generell keine Probleme damit hat oder wem sprichwörtlich die Luft weg bleibt.

Die Favoriten

Johannes Thingnes Boe (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Die Gesamtweltcupwertungen werden derzeit von Norwegen dominiert. Johannes Thingnes Boe und Marte Olsbu Roeiseland reisen mit dem gelben Trikot im Gepäck als Gesamtführende in Antholz an. Hinter J. T. Boe liegen drei weitere Norweger, sein Bruder Tarje und die U-25-Athleten Sturla Holm Laegreid und Johannes Dale. Auf Rang zwei hinter Marte Olsbu Roeiseland wird Tiril Eckhoff geführt. Die Norweger kennen die Strecken im Antholzer Tal gut, sie kommen mit der Höhe gut zurecht, was sie auch bei den Weltmeisterschaften im letzten Jahr eindrucksvoll mit elf Medaillen, davon sechs goldene, drei silberne und zwei Brozene unter Beweis gestellt haben. Einen Vorteil dürften auch die Italiener haben, allen voran Lukas Hofer, der sich zuletzt in hervorragender Form zeigte und beim letzten Wettkampf in Oberhof, dem Massenstart, das Podest nur knapp verpasste. Er liegt derzeit auf Rang 10 der Gesamtweltcupwertung, Dorothea Wierer, die Gesamtweltcupsiegerin der letzten zwei Jahre auf Rang vier. Die italienische Herrenstaffel mit Thomas Bormolini, Lukas Hofer, Tommaso Giacomel und Dominik Windisch lief in Oberhof auf Rang drei und möchte diese Leistung beim Heimweltcup wiederholen. Die Wettkämpfe in Antholz sind ein letztes Kräftemessen vor dem Saisonhöhepunkt, der Biathlon-Weltmeisterschaft, die von 9. bis 21. Februar 2021 auf der Pokljuka in Slowenien stattfindet. 

Das Wettkampfprogramm

21. Januar 2021: 14.15 Uhr – Einzel Frauen
22. Januar 2021: 13.15 Uhr – Einzel Männer
23. Januar 2021: 13.10 Uhr – Massenstart Frauen
23. Januar 2021: 15.05 Uhr – Staffel Männer
24. Januar 2021: 12.45 Uhr – Staffel Frauen
24. Januar 2021: 15.05 Uhr – Massenstart Männer

Weltcupgesamtstand Herren (nach Oberhof)

Weltcupgesamtstand Damen (nach Oberhof)