Podestplatz für Niklas Hartweg und David Zobel beim Biathlon Weltcup-Auftakt in Kontiolahti

Niklas Hartweg (SUI), Martin Ponsiluoma (SWE), David Zobel (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Der Schwede Martin Ponsiluoma holt sich im Einzel von Kontiolahti den ersten Weltcup-Sieg der Saison während der Schweizer Niklas Hartweg nach einem sensationellen Rennen Rang zwei belegt. David Zobel läuft auf den Bronzerang und damit wie Hartweg erstmals auf ein Weltcuppodest.

Martin Ponsiluoma siegt mit deutlichem Vorsprung

Martin Ponsiluoma (SWE) © Manzoni/NordicFocus

Der erste Weltcupsieg im Biathlon geht nach Schweden. Martin Ponsiluoma gewinnt das Auftakt-Einzel nach nur einem Fehlschuss mit 37,2 Sek. Vorsprung vor dem Sensationserfolg von Niklas Hartweg aus der Schweiz. Nur 22,1 Sek. dahinter platzierte sich ebenfalls überraschend David Zobel, der mit der späten Startnummer 74 von insgesamt 102 Startern ins Rennen ging. Nur Zobel und Hartweg trafen alle zwanzig Ziele, haben sich ihr Rennen gut eingeteilt und hatten zum Schluss noch genug Körner um auf der Schlussrunde zu bestehen. Bitter für Roman Rees, der mit nur einer Strafminute belastet lange auf dem Bronzerang lag und von seinem Teamkollegen auf den vierten Rang verwiesen wurde. Hinter ihm platzierte sich mit Sebastian Samuelsson ein weiterer Schwede vor dem besten Norweger Sturla Holm Laegreid auf Rang sechs. Der Sieger zeigte sich nach dem Rennen sehr glücklich über seinen Sieg: „Ich hatte ein total gutes Gefühl, habe mich den ganzen Tag darauf konzentriert und wir haben die ganze letzte Saison schon gezeigt, dass wir im Laufen sehr gut sind, wir müssen einfach nur gut schießen,“ sagte Ponsiluoma im ARD-Interview. Auf den Gesamtweltcup angesprochen, meinte er: „Ich kämpfe erst einmal in jedem Rennen und versuche gut zu schießen, dann werden wir schon sehen, was kommt.“

 

Erstes Weltcuppodest für Niklas Hartweg und David Zobel

Niklas Hartweg (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Niklas Hartweg war selbst überrascht, dass er vier Mal die Null brachte. „Ich glaube das ist das erste Mal, wo ich das in einem Wettkampf zeigen konnte, es hat sich super gut angefühlt.“ Während des Rennens war er nicht über seine gute Platzierung informiert, „aber auf der letzten Runde habe ich gemerkt, dass es gut sein muss, nachdem ich das Umfeld um mich gesehen habe. Da habe ich gemerkt, so verkehrt kann das Rennen nicht gewesen sein.“ Das Schweizer Herrenteam wird seit dieser Saison von Remo Krug trainiert. David Zobel meinte nach dem Rennen, dass er nicht mit diesen Erwartungen ins Rennen ging; seine Strategie war Treffer vor Zeit, was sich an den Schießzeiten um 32 Sek. zeigt. „Die Schießzeiten sind nicht weltbewegend,“ meinte er selbst, und dass er beim letzten Schießen schon etwas gezittert hat. Er verriet, dass er in der Quali in Vuokatti das erste Mal in seinem Leben vier Mal Null geschossen hat und heute das zweite Mal. „Ich hatte einen sehr, sehr guten Ski, der hat mir in der Abfahrt sehr geholfen. Ich habe mich gut gefühlt, aber es war schon sehr hart auf der Strecke und es ist definitiv noch Luft nach oben.“ 

Perfekter Einstand des deutschen Herren-Teams

Roman Rees (GER), David Zobel (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Als erster des deutschen Teams ging Benedikt Doll ins Rennen. Mit 32 Jahren ist er der Erfahrenste und Leader im deutschen Team. Mit insgesamt drei Strafminuten belastet kam Benedikt Doll am Ende auf Rang 20. Doll will nach der Biathlon Weltmeisterschaft in Oberhof überlegen, ob er seine Karriere beendet oder noch eine Saison anhängt. Roman Rees begann mit fünf Treffern, war allerdings in der Spur nicht so schnell wie die Top-Athleten an der Spitze. Mit nur einer Strafminute für einen Fehlschuss aus dem dritten Anschlag belastet kämpfte er auf der Schlussrunde im Fernduell gegen den Schweden Samuelsson um den dritten Rang, verlor seinen Vorsprung und lag einen Kilometer vor dem Ziel 2,5 Sek. hinter dem Schweden. Auf den letzten Metern zog er an Samuelsson vorbei und kam vorerst auf dem dritten Rang ins Ziel. 90 % Trefferquote sind sein Ziel und das hat er eindrucksvoll geschafft. Roman Rees bangte um seinen Podestplatz. „Ich wollte nicht Vierter werden, das ist bitter, wenn ein Teamkollege dich vom Podium stößt, aber ich gönne es ihm total.“ Justus Strelow und Philipp Nawrath verpassten jeweils zwei Scheiben und belegten die Plätze 17 und 18. Johannes Kühn kam nach vier Strafminuten als 26. ins Ziel. „Wenn man in dem Feld im Weltcup auf dem Podium vertreten ist, kann man sagen, dass es ein guter Wettkampf war. Wenn der Schlechteste 26. wird, da haben wir schon deutlich schlechtere Einstiege im Einzelrennen gehabt. Ich denke das sollte uns ein gutes Selbstvertrauen geben. Es ist das erste von ganz vielen Rennen in dieser Saison und das nehmen wir gerne als Motivationsschub mit und als Bestätigung unserer bisherigen Arbeit, jetzt heißt es die Bälle flach halten und genau so möglichst weiter machen“, so der Biathlon Bundestrainer Mark Kirchner nach dem Rennen. „Das Fazit fällt natürlich super positiv aus, das was sich jeder wünscht, dass man gut in die Saison startet gleich mit zwei, einer auf dem Podium, ein weiterer bei der Flower-Ceremony, kann nicht besser sein für den ersten Tag. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns in der Saison, den werden wir auch gehen, wir sind auch voll motiviert und jetzt freuen wir uns erst einmal über das Ergebnis,“ so Felix Bitterling, Sportlicher Biathlon beim DSV, nach dem Rennen.

Favoriten verpassen Podest

Sturla Holm Laegreid (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Das bärenstarke norwegische Herrenteam verpasste das Podest. Bester wurde der Vorjahressieger Sturla Holm Laegreid, der nach 15 Treffern im entscheidenden Schießen den Sieg vor Augen zwei Scheiben verfehlte und am Ende als Sechster bester Norweger wurde, gefolgt von Vetle Sjaastad Christiansen. Auf einem respektablen zehnten Rang landete der letztjährige IBU-Cup-Gesamtsieger Erlend Bjoentegaard, der mit einem persönlichen Startrecht ausgestattet als siebter Norweger ins Rennen ging. Johannes Thingnes Boe der in der neuen Saison noch einmal den Gesamtsieg in Angriff nehmen will landete nach vier Strafminuten auf dem zwölften Rang und sein Bruder Tarjei belegte nach sechs Schießfehlern einen enttäuschenden 53. Rang. Auch der Franzose Quentin Fillon Maillet hatte einen Fehlstart. Schon beim ersten Schießen kassierte er zwei Strafminuten, leistete sich in der Folge zwar keinen Schießfehler mehr, lag aber auch in der Laufzeit deutlich zurück und reihte sich auf Platz 15 ein. Weniger gut startete das österreichische Herrenteam in die Saison. Simon Eder verpasste drei Scheiben und wurde bester seines Teams auf Rang 33. 

Ergebnis Einzel Herren Kontiolahti

Das weitere Wettkampfprogramm von Kontiolahti

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