Langlauf Weltcup Dresden: Van der Graaff/Fähndrich triumphieren erstmals im Teamsprint - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup Dresden: Van der Graaff/Fähndrich triumphieren erstmals im Teamsprint

Laurien Van Der Graaff (SUI), Nadine Faehndrich (SUI), (l-r) © Modica/NordicFocus

Nach dem Sieg von Nadine Fähndrich im Einzelsprint feierte die Schweizerin auch zusammen mit Laurien van der Graaff ihren ersten Weltcupsieg. Beim Teamsprint des Langlauf Weltcups in Dresden gewannen die Schweizerinnen knapp vor Russland und Slowenien. Bei den Herren feierten Alexander Bolshov und Gleb Retivykh den Sieg vor Frankreich und Italien. Die deutschen Duos Gimmler/Krehl und Bing/Eisenlauer belegten jeweils siebte Plätze.

Fähndrich entreißt Nepryaeva den Sieg

Yulia Stupak (RUS), Natalia Nepryaeva (RUS), Laurien Van Der Graaff (SUI), Nadine Faehndrich (SUI), Eva Urevc (SLO), Anamarija Lampic (SLO), (l-r) © Modica/NordicFocus

Anders als in anderen Teamsprints wird in Dresden in diesem Jahr nach jeder 700 Meter langen Runde gewechselt, so dass insgesamt zwölf Runden im Halbfinale und Finale zu laufen sind und jeder Sportler nur etwa eine Minute Erholung hat, bevor schon wieder gewechselt wird – darum sind während des Rennens auch keine Skiwechsel möglich. Im Finale der Damen machten zunächst die Schweizerinnen Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich das Tempo, bis sich Mitte des Rennens wie schon gestern die Chinesinnen in die Führungsarbeit einschalteten. In der neunten von zwölf Runden erhöhte Yulia Stupak deutlich das Tempo, so dass sich das Feld teilte, nachdem beiden Duos Russlands bei den ersten Wechseln von mehreren Stürzen betroffen waren. Auch auf den folgenden Runden bestimmten Natalia Nepryaeva beziehungsweise Stupak das Geschehen und Stupak setzte sich in ihrer letzten Runde klar von Von der Graaff, Urevc und Diggins ab. Nepryaeva musste den Sieg in ihrer Schlussrunde nur noch nach Hause laufen und lange sah auch alles danach aus. In der zweiten Hälfte ihrer Runde mobilisierten aber Nadine Fähndrich und Anamarija Lampic noch einmal alle Kräfte, die der Russin immer mehr schwanden. Auf der Zielgeraden kam das Duo der Führenden immer näher und Nadine Fähndrich schnappte Nepryaeva noch knapp den Sieg weg. Damit feierte die Schweizerin, diesmal zusammen mit Laurien van der Graaff, ihren zweiten Sieg innerhalb von zwei Tagen. „Wir hatten ein sehr gutes Rennen. Letztes Jahr waren wir nah dran und wollten es endlich schaffen“, sagte Nadine Fähndrich, die damit beinahe ihre Worte vom Vortag wiederholte. „Das schönste Weihnachtsgeschenk, das man sich selbst machen kann.“ Yulia Stupak und Natalia Nepryaeva mussten sich mit Rang zwei begnügen gegen die bärenstarke Schweizerin. Eva Urevc konnte sich nach ihrer einjährigen Pause wegen eines Kreuzbandrisses über ihren ersten Podestplatz im Weltcup freuen, zusammen mit Anamarija Lampic. Rang vier ging an die US Girls Jessie Diggins und Sophie Caldwell Hamilton gefolgt von den Tschechinnen Katerina Janatova und Tereza Beranova.

 

Trotz Verzicht auf Dresden: Brennan weiter in Gelb

Rosie Brennan (USA) © Modica/NordicFocus

Auch mit den Punkten, die es in Dresden im Teamsprint erstmals auch für Sprint- und Gesamtweltcup gab, konnte niemand die abwesende Weltcupführende Rosie Brennan vom Thron stoßen – das stand schon nach dem gestrigen Einzelsprint fest. Die Amerikanerin, die in Davos überraschend zwei Siege feierte, verzichtete auf ihre vielleicht einzige Chance, einmal im gelben Trikot anzutreten. Sie bereitet sich auf die am 1. Januar beginnende Tour de Ski vor, die sie aber ja doch in Gelb beginnen wird, wie inzwischen klar ist.

 

Russland gewinnt enges Finale der Herren

Gleb Retivykh (RUS), Alexander Bolshunov (RUS), (l-r) © Modica/NordicFocus

Überraschend im Finale des Teamsprints der Herren nicht vertreten waren die Briten, nachdem Andrew Young im Halbfinale auf der Zielgeraden stolperte und dadurch ausschied. Im Finale bestimmten dann Russland, Italien sowie beide französischen Duos das Geschehen. Vor allem die Franzosen versuchten mehrfach sich abzusetzen, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Kurz darauf erhöhte Bolshunov das Tempo und Russland behielt die Führung mehr oder weniger bis zum Ende des Rennens. Renaud Jay, mit Valentin Chauvin im Team FRA 2, verlor auf der letzten Runde den Anschluss, so dass noch drei Teams um den Sieg kämpften. Gleb Retivykh holte schließlich für sein Team mit Alexander Bolshunov den Sieg knapp vor den Franzosen Richard Jouve und Lucas Chanavat und den Italienern Francesco de Fabiani und Federico Pellegrino, der im Zielsprint keine Lücke zwischen den Kontrahenten fand, so dass mehr als Platz drei nicht mehr möglich war. In erster Linie dürften Franzosen und Italiener aber froh über das Podium sein, nachdem sie in den letzten Jahren in Dresden immer von Stürzen im Einzel- und/oder Teamsprint betroffen waren. Auch die Schweizer Vertreter Roman Schaad und Jovian Hediger hielten lange mit den Besten mit und belegten schließlich einen guten fünften Rang. 

Damen: Fischer/Meier Sechste im Finale vor Gimmler/Krehl

Sofie Krehl (GER), Laura Gimmler (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Sowohl das zweite Schweizer Team mit Lea Fischer und Alina Meier als auch das einzige deutsche Team im Finale, Laura Gimmler und Sofie Krehl, fielen in die zweite Gruppe zurück, als Yulia Stupak vier Runden vor Schluss das Tempo deutlich erhöhte. Im weiteren Rennverlauf hielten sich sowohl Schweizerinnen auch die Deutschen an der Spitze der Gruppe und Alina Meier setzte sich auf der Zielgeraden klar gegen Sofie Krehl durch. Im Endklassement bedeutete das Rang sechs und sieben. Potential sieht Sofie Krehl vor allem bei den Wechseln, da „hat einiges funktioniert, aber auch nicht funktioniert.“ Im Finale klappte es aber dann recht gut. „Es war aber ein total hektisches und unruhiges Rennen, es gab brutal viele Stürze. Ich denke, wir haben im Finale das Ruder noch einmal rumgerissen, so dass es kein total verkorkstes Rennen war und es ein relativ gutes Ende hatte. Ich denke trotzdem, dass Platz sieben weitaus nicht das ist, was wir können und uns erhofft haben“, so Krehl. Dass sich das deutsche Duo aber überhaupt qualifiziert hatte für das Finale der besten Zehn, war schon großes Glück. Im Halbfinale fiel das Duo früh ans Ende des Feldes zurück. Zwar gab es (wie auch später im Finale) einen Sturz, was aber für das Zurückfallen nicht entscheidend war. Als Achte von neun Teams erreichten Gimmler/Krehl das Ziel und kamen doch noch in das Finale, weil der zweite Halbfinallauf deutlich langsamer war und so bis einschließlich Platz acht alle Teams aus dem ersten Lauf weiterkamen. So mussten Antonia Fräbel und Nadine Herrmann trotz eines guten vierten Platzes im zweiten Halbfinale im Endlauf zuschauen. Sofie Krehl erzählte später: „Wir hatten dann den Sturz im Halbfinale und haben dadurch die Lücke gehabt und konnten sie nicht mehr schließen durch den Gegenwind. Wir hatten dann das Glück, dass der Lauf brutal schnell war, so dass wir mit der Zeit noch als Zehnte durchgekommen sind.“

 

DSV Herren Siebte im Finale, junges Schweizer Team stürzt

Anian Sossau (GER) © Modica/NordicFocus

Trotz drei fehlenden Topnationen, von denen jeweils zwei Teamsprint Duos am Start gewesen wären, setzte Sebastian Eisenlauer seine Hoffnungen vor dem Teamsprint mit Thomas Bing sehr niedrig an: „Es wäre schön, wenn wir das Finale erreichen würden…“ Das gelang dem Duo dann auch, indem sie sich zu Beginn zurückhielten und dann in der zweiten Hälfte des Rennens Gas gaben und sich einen guten dritten Rang sicherten, da die Briten vor ihnen im Zielsprint stürzten. Im Finale hielt das deutsche Duo Bing/Eisenlauer dann gut mit und belegte schließlich den guten siebten Platz wie die Damen zuvor. Noch besser schlugen sich zu Beginn die jungen Schweizer Janik Riebli und Vize-Junioren-Weltmeister Valerio Grond, die sich immer bei den Teamkollegen in der vorderen Hälfte der Gruppe aufhielten, bis sie nach etwa der Hälfte des Rennens beim Wechsel stürzten und aussichtslos zurückfielen. Am Ende steht Platz zehn in ihrem ersten Finale im Weltcup zu Buche. Deutschland II mit Janosch Brugger und Anian Sossau schieden nach einem Sturz im Halbfinale aus und auch beide ÖSV Duos scheiterten, aber Benjamin Moser und Tobias Habenicht (AUT 2) reihten sich im Halbfinale vor den gestrigen Viertelfinalisten Lukas Mrkonjic und Michael Föttinger ein.

=> Ergebnis Teamsprint FT Damen
=> Ergebnis Teamsprint FT Herren

 

 

Bildergalerie

 

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen