Langlauf Weltcup Toblach: Matveeva und Skar gewinnen Sprint, Ringwald Vierte

Natalia Matveeva (RUS), Maiken Caspersen Falla (NOR) (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Sandra Ringwald hat mit dem vierten Platz im Toblacher Freistilsprint ihr bestes Weltcupresultat eingefahren. Die Siege holten sich mit Natalia Matveeva und Sindre Bjørnestad Skar eher die Außenseiter.

Erster Sieg seit 2007

Maiken Caspersen Falla (NOR), Natalia Matveeva (RUS), Hanna Falk (SWE) (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Freistilsprint in Düsseldorf 2007: Das war Natalia Matveevas letzter und bisher auch einziger Weltcupsieg, bis sie heute in Toblach triumphierte. Die Russin ging nach dem Start bei relativ geringem Tempo an die Spitze und alles wartete auf die unvermeidbare Attacke der Topfavoritin Maiken Caspersen Falla. Doch Matveeva passte auf und reihte sich in den Anstiegen immer hinter der Norwegerin ein. Eine Attacke von Falla am letzten Berg konnte sie kontern und beide gemeinsam ein kleines Loch reißen. Die Russin versuchte aus dem Windschatten noch den Sieg zu holen, ging in der Zielkurve mit viel Schwung den langen Weg und ersprintete sich ihren zweiten Karriereerfolg. Die Norwegerin musste sich hauchdünn geschlagen geben. „Ich bin sehr glücklich. Ich warte schon lange auf so einen Sieg, darum bin ich nun besonders glücklich. Ich freue mich für die ganze Mannschaft und bedanke mich bei Markus Cramer“, strahlte die Siegerin. Damit beendete die Russin die Serie skandinavischer Siege im Freistilsprint nach 15 Erfolgen für Norwegen oder Schweden. Hanna Falk freute sich über den dritten Platz gefolgt von Sandra Ringwald, die ihr bestes Weltcupresultat realisierte. Fünfte wurde Ida Ingemarsdotter vor Vesna Fabjan.

Erster Triumph für Skar

Simeon Hamilton (USA), Sindre Bjoernestad Skar (NOR), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Im Finale der Herren konnte erstmals in seinem Leben Sindre Bjørnestad Skar über einen Weltcupsieg jubeln. Der Norweger profitierte von einem Fehler des bis dahin dominanten Federico Pellegrino in der Abfahrt. Der Italiener attackierte am letzten Anstieg mit einem starken Jovian Hediger auf den Fersen, der in Toblach immer gute Ergebnisse erzielt. Der Schweizer kam jedoch nicht ganz so gut über den Übergang und konnte Pellegrino nicht mehr folgen. Besser kam Simeon Hamilton zurecht, der zu Beginn der zweiten Runde noch ganz hinten war. Der Amerikaner kam mit hohem Tempo aus dem Windschatten, nahm den langen Weg in der Kurve und sah schon wie der Sieger aus. Im Zielsprint konnte aber Sindre Bjørnestad Skar sich knapp durchsetzen und nach Auswertung des Zielfotos endlich ganz knapp triumphieren. „Es ist toll, einen Weltcup zu gewinnen. Ich war ziemlich sicher, dass ich gewonnen hatte, aber ich musste erst auf das Zielfoto warten, um sicher zu sein. Es war ein verrücktes Rennen heute. Ich hatte keine Ahnung, dass ich Chancen auf den Sieg habe, als ich die letzte Abfahrt hinunterfuhr. Aber ich habe mein Bestes gegeben und konnte den Sieg holen“, freute sich der Norweger. Johannes Høsflot Klæbo wurde Dritter gefolgt von Federico Pellegrino, dem sein Fehler in der Abfahrt viel Geschwindigkeit kostete. Jovian Hediger wurde guter Fünfter vor dem Prolog-Schnellsten Håvard Solås Taugbøl. Tour-Sieger Sergey Ustiugov war in der Qualifikation nach einem Sturz ausgeschieden.

Vierter Platz für Sandra Ringwald

Ida Sargent (USA), Sandra Ringwald (GER), Anna Dyvik (SWE), Laurien Van Der Graaff (SUI), Vesna Fabjan (SLO), Astrid Uhrenholdt Jacobsen (NOR) (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Sandra Ringwald zeigte am gesamten Wettkampftag eine ganz starke Leistung und verhielt sich taktisch perfekt. Die gebürtige Schwarzwälderin war sehr aufmerksam und ließ sich in keinem ihrer Heats einkeilen. Viertel- und Halbfinale gewann sie nach sehr souveräner Leistung. Im Finale konnte sie mit dieser Taktik nicht mehr richtig punkten. Als vorne die Post abging, tat sich eine kleine Lücke vor ihr auf, die sie nicht mehr schließen konnte. Dennoch ist der vierte Platz ein beachtliches Resultat, obwohl sie ihr erstes Podium verpasste. Dennoch war sie nach dem Rennen überglücklich: „Podium, bald hab ich dich! Glücklich über meinen vierten Platz heute im Sprint und bisher bestes Ergebnis im Weltcup. Morgen scharfer Start im Teamsprint mit Denise Herrmann.“

Denise Herrmann verpasst WM-Norm

Denise Herrmann (GER), Natalia Matveeva (RUS) (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Nach einem starken sechsten Platz im Prolog verpasste Neu-Biathletin Denise Herrmann in den Heats die Chance, zumindest noch den Sprung zu einer Weltmeisterschaft in diesem Winter zu schaffen. Um in Lahti im Langlauf dabeizusein, hätte sie heute unter die besten Acht kommen müssen. In ihrem Viertelfinale erwischte sie einen eigentlich schnellen Lauf mit Maiken Caspersen Falla, den sie als gute Dritte beendete. Leider legte Teamkollegin Sandra Ringwald in ihrem Viertelfinale ein so schnelles Tempo vor, dass dieser Heat vier Sekunden schneller war und die Zeit für Denise nicht mehr reichte. Sie wurde immerhin gute 13., was die Erfüllung der halben Norm bedeuten würde. Elisabeth Schicho und Anne Winkler schieden im Viertelfinale als 23. und 26. aus, Anne Winkler lief damit zum zweiten Mal in ihrem Leben in die Punkte. Das gelang Laura Gimmler nicht, die wie der über Weihnachten erkrankte Sebastian Eisenlauer im Prolog ausschied. Die Schweizer Nadine Fähndrich sowie Roman Furger und Roman Schaad überstanden das Viertelfinale nicht.

 

=> Ergebnis Sprint FT Damen
=> Ergebnis Sprint FT Herren

=> Stimmen aus Toblach: „Ich war sicher, dass ich gewonnen hatte“

 

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